DAX rutscht ab - und kämpft sich ins Schlussquartal
Der DAX präsentiert sich zum Start ins Schlussquartal kämpferisch. Zunächst geht es für den deutschen Börsenleitindex unter die 12.000er-Marke. Die Gründe sehen Marktteilnehmer in den schwachen Wall-Street-Vorgaben und der Ankündigung des Ölkartells Opec+, noch in dieser Woche über eine deutliche Kürzung der Fördermenge zu beraten. Das hievt den Ölpreis nach oben und schürt die Ängste der Investoren vor einer Rezession: "Unfassbar eigentlich, dass die Opec vor dem Hintergrund einer derartigen Wirtschaftsabschwächung die Ölpreise durch Produktionskürzungen erhöhen will", so ein Händler.
Doch der Markt rappelt sich auf, der DAX erkämpft sich die 12.000-Punkte-Schwelle zurück und schließt am Ende mit einem Stand von 12.202 Zählern, was einem Aufschlag von 0,8 Prozent entspricht. Auch an der Wall Street ziehen die Kurse zunächst an.
Im September hatte der DAX 6,4 Prozent verloren. Es war der schlechteste September seit der Finanzkrise. Seit Jahresbeginn büßte der Leitindex fast ein Viertel ein. Optimisten setzen nun darauf, dass der deutsche Leitindex in den kommenden drei Monaten noch etwas aufholen kann. Dafür spricht die Statistik, wonach das vierte Quartal im Schnitt das Beste am deutschen Aktienmarkt ist.
Bei den Einzelwerten rücken RWE-Titel in den Blick - wegen eines milliardenschweren Zukaufs in den USA. Der Erwerb von Con Edison Clean Energy Businesses (CEB) für 6,8 Milliarden Dollar oder dem elffachen des EBITDA erfolgt nach Einschätzung von Jefferies zu einer angemessenen Bewertung. Gleich drei positive Aspekte ergeben sich für die Analysten: So erhalte RWE eine führende Position auf dem US-Markt für erneuerbare Energien. Der Zukauf werde sich zudem positiv auf das Ergebnis je Aktie auswirken - Jefferies kalkuliert mit 0,4 bis 2 Prozent Zuwachs für das Geschäftsjahr 2023/24. Und zuletzt bedeute der Kauf eine 20-prozentige Erhöhung der RWE-Wachstumsziele für erneuerbare Energien, die auf dem Kapitalmarkt für 2021 genannt worden seien. Insgesamt werde die Transaktion als positiver strategischer Schritt von RWE angesehen.