Coronavirus lässt Dax bluten - unter 13.200
Europas Börsen verlebten heute einen schwierigen Handelstag. Grund war die Rückkehr der Angst vor dem Coronavirus. Die Zahl der von dem neuartigen Virus verursachten Todesfälle in China ist gestiegen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat "große Besorgnis" geäußert, was eine Ausbreitung des Virus außerhalb Chinas betrifft, und die UN-Behörde will laut Medienberichten nochmals prüfen, ob ein globaler Notfall ausgerufen werde. So setzten die wie prognostiziert ausgefallenen US-BIP-Daten an den Aktien- und Finanzmärkten keine Akzente.
In Frankfurt verlor der Dax 1,4 Prozent und schloss bei 13.157 Punkten. Er baute seinen Verlust am Nachmittag noch weiter aus. Für den EuroStoxx50 ging es um 1,2 Prozent auf 3692 Punkte nach unten. Der MDax sackte um 1,1 Prozent auf 28.186 Zähler ab. Der TecDax fiel um 1,6 Prozent auf 3106 Stellen.
Klare Gewinnerin im Dax war die Aktie der Deutschen Bank mit plus 4,2 Prozent. Der im Juli begonnene Konzernumbau hat dem Geldinstitut 2019 einen weiteren Milliardenverlust eingebrockt. Wie Morgan Stanley anmerkt, ist das bereinigte Vorsteuerergebnis aber im Rahmen der Erwartungen geblieben. Insgesamt sei die Entwicklung von Einnahmen und Kosten erwartungsgemäß verlaufen. Die Bilanzstruktur überrasche jedoch positiv und beim Abbau der risikogewichteten Aktiva gebe es Fortschritte. Alle anderen Dax-Werte verzeichneten Verluste.
VW und BMW verlängern Werksferien in China
Volkswagen und seine chinesischen Partner verlängern wegen des Coronavirus die Werksferien ihrer gemeinsamen Produktionsstätten in China. Das Gemeinschaftsunternehmen mit Saic werde die Produktion erst am 10. Februar wieder aufnehmen, dasjenige mit FAW nicht vor dem 9. Februar, wie der Dax-Konzern mitteilte. Die geplanten Auslieferungen an Kunden seien von diesem Schritt nicht betroffen.
Auch BMW weitet für die Produktionsmitarbeiter seiner Fabriken in der Millionenstadt Shenyang die Werksferien um eine Woche bis zum 9. Februar aus. Büroangestellte sollen in dieser Zeit von zu Hause aus arbeiten. "Wegen der Reisebeschränkungen kommen die Mitarbeiter nicht an ihre Arbeitsplätze", sagte ein Konzernsprecher. Shenyang ist mit 18.000 Mitarbeitern der weltweit größte BMW-Standort.
Schwerer Vorwurf lässt Aurelius-Kurs einbrechen
Ein Vorwurf der Bilanzmanipulation brockt der Aktie von Aurelius den größten Kurssturz seit drei Jahren ein. Das Papier des Finanzinvestors brach binnen Minuten um gut 18 Prozent ein und war mit 29,36 Euro so billig wie zuletzt vor mehr als fünf Jahren. Dabei wechselten bis zum Nachmittag bereits mehr als 16 Mal so viele Aurelius-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag.
Auslöser des Ausverkaufs war Börsianern zufolge ein Kommentar des bislang unbekannten Analysehauses Ontake Research. Darin werfen die Autoren dem Aurelius-Management vor, den Wert der Beteiligungen und den operativen Gewinn zu hoch angegeben zu haben, um sich üppige Auszahlungen zu genehmigen. Aurelius gab bislang keine Stellungnahme zu den Vorwürfen ab.
Deutsche Wohnen wettert gegen Berlins Mietendeckel
Der Berliner Mietendeckel ist nach Ansicht des Immobilienkonzerns Deutsche Wohnen nicht durchsetzbar.
"Das Gesetz wird keinen Bestand haben", sagte eine Unternehmenssprecherin. Es sei nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.
"Trotz dieser Überzeugung werden wir uns gesetzeskonform verhalten."
Die im MDax gelistete Deutsche Wohnen wäre von einer Obergrenze für Mieten besonders betroffen. Sie ist mit 110.000 Wohnungen der größte private Immobilienvermieter in Berlin. Der Konzern hat dort Sanierungs- und Neubauinvestitionen von rund einer Milliarde Euro bereits auf den Prüfstand gestellt. Die Aktie der Deutsche Wohnen notierte am Nachmittag 0,2 Prozent leichter.
Kleines Minus an der Wall Street - Microsoft und Tesla stark
Aus Angst vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft fassen Anleger US-Aktien nur mit spitzen Fingern an. Ermutigende Firmenbilanzen verhinderten aber größere Kursverluste. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 notierten zur Eröffnung leicht im Minus. Der Ausbruch des Coronavirus und seine Folgen seien ein Rückschlag für die Konjunktur, hieß es auf dem New Yorker Parkett.
Ein Stimmungsaufheller war allerdings der Umsatz- und Gewinnsprung von Microsoft. Microsoft-Aktien stiegen um 3,6 Prozent auf ein Rekordhoch von 174,05 Dollar. Die Titel von Tesla gewannen sogar gut 10 Prozent und waren mit 642,99 Dollar ebenfalls so teuer wie noch nie. Umsatz und Gewinn des Elektroautobauers hätten die Markterwartungen deutlich übertroffen, sagte Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets.
Aktien kaufen? Ja, aber mit Fonds!
Wer sparen und Vermögen bilden möchte, kommt an Sachanlagen wie zum Beispiel Aktien kaum noch vorbei. Welche Möglichkeiten Investmentfonds dabei bieten, darüber spricht Friedhelm Tilgen auf dem Fondskongress in Mannheim mit Joachim Nareike von Schroders.
Coca-Cola macht kräftigen Gewinnsprung
Der US-Getränkeriese Coca-Cola hat im vierten Quartal einen Gewinnsprung vorgelegt und alle Ziele für 2019 erreicht. Im Quartal seien die Umsätze um 16 Prozent auf 9,1 Milliarden US-Dollar gestiegen, im Gesamtjahr um 9 Prozent auf 37,3 Milliarden Dollar, teilte der Konzern mit. Der Nettogewinn machte im Quartal einen Sprung um 135 Prozent auf 2,042 Milliarden Dollar, im Gesamtjahr um 39 Prozent auf 8,9 Milliarden. Das bereinigte Ergebnis je Aktie erreichte mit 44 Cent die Analystenprognosen.
Coca-Cola steigerte den Umsatz im Gesamtjahr organisch um 6 Prozent und kündigte für 2020 ein weiteres Plus von 5 Prozent an. Akquisitionen und günstige Wechselkurse sollen das reale Umsatzwachstum noch etwas stärker steigen lassen. Beim bereinigten Gewinn je Aktie soll ein Plus von 7 Prozent auf 2,25 von den 2,11 Dollar im Jahr 2019 drin sein.
Renault und Nissan wollen Allianz retten
Renault und Nissan wollen ihre ins Wanken geratene Autoallianz kitten. Die beiden Konzerne und ihr Juniorpartner Mitsubishi vereinbarten am Donnerstag, die Aufgaben künftig untereinander aufzuteilen. Demnach soll Renault in Europa, Nissan in China und Mitsubishi in Südostasien die Führung übernehmen, wie Nissan-Chef Makoto Uchida im Anschluss an ein Treffen in Yokohama vor Journalisten sagte. "Wir alle teilen das Gefühl der Dringlichkeit", fügte Renault-Präsident Jean-Dominique Senard hinzu.
Die überarbeitete Rahmenvereinbarung soll im Mai bekanntgeben werden. Dabei soll an den Überkreuzbeteiligungen der Konzerne nicht gerüttelt werden. Die Dreier-Allianz bröckelt seit dem Rausschmiss von Carlos Ghosn, der bis dahin alle Fäden in der Hand hielt.
US-Wachstumskurve flacht etwas ab
Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal 2019 mit der schwächsten Rate für diesen Zeitraum seit 2016 gewachsen. Wie das US-Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Oktober und Dezember auf das Jahr hochgerechnet um 2,1 Prozent. Volkswirte hatten im Konsens mit genau diesem Anstieg gerechnet.
Im ersten Quartal war das US-BIP um 3,1 Prozent, im zweiten Quartal um 2,0 Prozent und im dritten Quartal um bestätigt 2,1 Prozent gewachsen. Für das Gesamtjahr 2019 wurde eine Wachstumsrate von 2,3 Prozent ausgewiesen.
Tesla-Aktie nach guten Zahlen vorbörslich im Plus
Mit der Tesla-Aktie geht es vorbörslich nach oben - sie stieg um 2,4 Prozent auf 580,99 US-Dollar. Gestern hatte das Papier nach Börsenschluss in New York mit plus 13 Prozent erstmals die Marke von 600 Dollar übertroffen.
Der E-Autopionier präsentierte für das vierte Quartal 2019 einen Nettogewinn von 105 Millionen Dollar und zeigte sich zuversichtlich, im laufenden Jahr ohne weiteres mehr als 500.000 Fahrzeuge auszuliefern. Im vergangenen Jahr waren es noch 367.500 Autos gewesen.
Hyundai baut E-SUV auch in Europa
Wegen der wachsenden Nachfrage nach seinen Elektrofahrzeugen produziert Hyundai seinen batteriebetriebenen SUV künftig auch in Europa. Ab März starten die Südkoreaner die Fertigung des Hyundai Kona Elektro zusätzlich im tschechischen Werk in Nosovice. Damit wird die Kapazität für den Elektro-SUV verdreifacht.
Zudem soll die Fertigung im Werk im südkoreanischen Ulsan signifikant erhöht werden.
Bank of England rührt Leitzins nicht an
Einen Tag vor dem Austritt Großbritanniens aus der EU herrscht im Vereinigten Königreich Ruhe an der Zinsfront. Die Bank of England (BoE) beließ den Leitzins bei 0,75 Prozent. Der Beschluss fiel mit sieben zu zwei Stimmen, wobei die Ratsmitglieder Jonathan Haskel und Michael Saunders wie schon im Dezember für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte votierten. Im Vorfeld hatte etwas Unsicherheit geherrscht, wie der Rat entscheiden würde; auch eine Senkung um 25 Punkte war für möglich gehalten worden.
Es war die letzte Sitzung unter der Leitung von Gouverneur Mark Carney. Am 17. März übernimmt der Nachfolger Andrew Bailey den Chefsessel. Zuletzt hatte die britische Wirtschaft nach einer Erhebung von IHS Markit den Sprung über die Wachstumsschwelle geschafft, was vor allem dem Umstand zu verdanken war, dass nach dem eindeutigen Wahlsieg von Premierminister Boris Johnson die politische Unsicherheit geschwunden ist. Dies hatte die Spekulationen auf eine Zinssenkung deutlich gedämpft.
Drogeriemärkte schlagen bei Kundenbeliebtheit Amazon
Amazon muss sich hierzulande bei der Kundenbeliebtheit zwei klassischen Händlern geschlagen geben. Im von der Unternehmensberatung OC&C veröffentlichten Einzelhandel-Index 2019 belegte die Drogeriemarktkette dm einmal mehr den ersten Platz im Beliebtheits-Ranking, vor dem Rivalen Rossmann. Der US-Internetgigant kam "nur" auf Platz drei.
Das Ladengeschäft werde für das Einkaufserlebnis wieder wichtiger, fasste die Unternehmensberatung die Ergebnisse der Studie zusammen, für die weltweit mehr als 50.000 Menschen befragt wurden. Die Konsumenten sehnten sich nach Einkaufserlebnissen, die nur der stationäre Handel bieten könne. Für den Erfolg eines Unternehmens werde deshalb ein ausgewogener Mix aus stationärem Geschäft und Online-Handel immer bedeutender.
Deutscher Bierabsatz erreicht 2019 historischen Tiefstand
Kein gutes Jahr 2019 verzeichneten die deutschen Brauereien. Sie verkauften nämlich so wenig Bier wie noch nie. Mit einem Absatz von 9,22 Milliarden Litern wurde der bisherige Minusrekord aus dem Jahr 2017 (9,35 Milliarden Liter) unterboten, wie das Statistische Bundesamt berichtete.
Der deutsche Brauerbund in Berlin zeigte sich aber optimistisch, mit neuen Marken und alkoholfreien Bieren im laufenden Jahr bestehen zu können. Langfristig leidet die Branche unter der demografischen Entwicklung und dem Trend zu einem gesünderen Lebensstil mit weniger Alkohol. Die Wohnbevölkerung wird im Schnitt immer älter, die ausgeh- und trinkfreudige Gruppe zwischen 20 und 40 Jahren schrumpft.
Coronavirus verunsichert auch Wall Street
Das sich trotz aller eingeleiteten Maßnahmen immer weiter ausbreitende Coronavirus dürfte heute an der Wall Street die Sorgenfalten der Investoren wieder vertiefen. Dagegen treten starke Quartalszahlen, beispielsweise von Microsoft und Tesla, etwas in den Hintergrund. Die Zahl der Todesfälle sowie die Zahl der Infizierten nehmen immer weiter zu. Die US-Notenbank Fed hatte gestern angekündigt, die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie auf die Konjunktur im Blick zu behalten. Vor diesem Hintergrund verliert der Future auf den S&P-500 aktuell 0,6 Prozent.
Über den Zustand der US-Konjunktur wird die Veröffentlichung des US-BIP für das vierte Quartal Auskunft geben, die eine Stunde vor Handelseröffnung erfolgt. Es wird mit einem Anstieg um 2,1 Prozent gerechnet, was exakt der Zunahme aus dem dritten Quartal entsprechen würde. Dazu kommen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.
Arbeitslosigkeit in Eurozone auf tiefstem Stand seit 2008
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone geht weiter zurück. Wie das Statistikamt Eurostat mitteilte, betrug die Arbeitslosenquote in den 19 Euroländern im Dezember 7,4 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit Mai 2008. Im November hatte sie 0,1 Prozentpunkte höher gelegen. In den 28 Ländern der Europäischen Union ging die Arbeitslosigkeit ebenfalls weiter zurück. Mit 6,2 Prozent lag die Arbeitslosenquote so niedrig wie noch nie seit Beginn der monatlichen Aufzeichnungen im Jahr 2000.
In der Eurozone sind laut Eurostat 12,251 Millionen Menschen arbeitslos, in der EU sind es 15,475 Millionen. Die Zahlen sind auf Monats- wie auf Jahressicht weiter gefallen. Die Unterschiede zwischen den nationalen Arbeitsmärkten sind allerdings weiter hoch.
Goldschürfer erfreut seine Anleger
Anleger sind von den Ergebnissen und Prognosen des Goldminen-Betreibers Centamin begeistert. Die Aktien kletterten an der Londoner Börse um 5,6 Prozent auf ein Vier-Monats-Hoch von 135,85 Pence.
In seiner wichtigsten Mine im ägyptischen Sukari schürfte der Konzern im vierten Quartal 51 Prozent mehr als im Vorquartal. Zudem behielt Centamin seine Prognosen für 2020 bei. Die Kosten für die Produktion einer Feinunze Gold lägen mit 605 US-Dollar niedriger als erwartet, sagten die Analysten von Jefferies.
Nervosität in Frankfurt - Dax rutscht ab
Nach zwei freundlicheren Tagen herrscht am deutschen Aktienmarkt wieder Nervosität. Das Virusthema lässt die Anleger nicht los, und auch die US-Notenbank Fed konnte sie mit ihren Aussagen nicht zum Aktienkauf ermutigen. Der Dax sank kurz vor Mittag um 1,0 Prozent auf 13.216 Punkte. Der MDax verlor 0,5 Prozent auf 28.359. Der TecDax sackte um 0,8 Prozent auf 3131 Stellen ab. Mit dem EuroStoxx50 ging es um 1,0 Prozent auf 3699 Punkte nach unten.
Auf Unternehmensseite sorgte die Deutsche Bank mit miesen Zahlen für Gesprächsstoff. Ein vorbörslich befürchteter Kursrutsch blieb aber aus, die Papiere verteuerten sich sogar um 1,5 Prozent und lagen damit im Dax ganz vorn. Abgesehen vom Geldinstitut nahmen in dem schwachen Umfeld einmal mehr die Aktien mit defensivem Charakter die vorderen Ränge im Dax ein. RWE gehörten mit einem Anstieg um 0,1 Prozent zu den wenigen Gewinnern. Vom Coronavirus gezeichnet blieben dagegen die Aktien der Lufthansa mit einem Abschlag von 1,0 Prozent.
BMW-Chef: "Werden noch 2020 unsere CO2-Ziele erreichen"
Der Autobauer BMW erwartet für den Fall eines harten Brexits sinkende Verkaufs- und Produktionszahlen. Ulrich Reitz, Leiter der ntv-Wirtschaftsredaktion, spricht mit Konzernchef Oliver Zipse über den EU-Austritt der Briten, Klimawandel und das Damoklesschwert Strafzölle.
Bayer erwägt wohl Glyphosat-Verkaufsstopp für Hobbygärtner
Um einen außergerichtlichen Vergleich zum Unkrautvernichter Glyphosat zukunftsfest zu machen, prüft Bayer laut "Handelsblatt" eine Einschränkung des Vertriebs. Danach könnte der Verkauf des Mittels an Privatanwender gestoppt werden, sei laut Zeitung aus Finanz- und Unternehmenskreisen verlautet. Bayer gab dazu keine Stellungnahme ab.
Der Leverkusener Konzern arbeitet seit Monaten an einer großen Entschädigungslösung für das Problem der Glyphosat-Klagen in den USA. Mehr als 42.000 Schadensersatzforderungen liegen wegen der angeblich krebserregenden Wirkung des Mittels bei Bayer inzwischen auf dem Tisch. Der Mutterkonzern der Monsanto, welche das Mittel unter der Bezeichnung Roundup vertreibt, bestreitet, dass es krebserregend ist. Nach unbestätigten früheren Berichten ist Bayer aber bereit, 10 Milliarden US-Dollar auf den Tisch zu legen, um das Problem aus der Welt zu schaffen.
Weniger Boni für Deutsche-Bank-Vorstand - Aktie an Dax-Spitze
Der Vorstand der Deutschen Bank erhält trotz eines Milliardenverlustes für das vergangene Jahr Boni in Millionenhöhe. Allerdings fällt der Topf kleiner aus als im Jahr zuvor. Die amtierenden Topmanager verzichteten auf die sogenannte individuelle erfolgsabhängige Vergütung, wie ein Banksprecher in Frankfurt sagte.
Zuvor hatten Medien darüber berichtet. Danach soll der Vorstand insgesamt 13 Millionen Euro Boni erhalten. Das ist ungefähr die Hälfte der Vorjahressumme. Im vergangenen Jahr hatte der Konzernumbau tiefe Löcher in die Bilanz des größten deutschen Kreditinstitutes gerissen. Die Deutsche-Bank-Aktie notierte am Vormittag 0,9 Prozent höher und führte damit den Dax an. Die miesen Zahlen kamen durch Mitteilungen im Vorfeld nicht überraschend.
Fallende Ölpreise lassen Shell leiden
Die weltweit gesunkenen Gas- und Ölpreise zehren am Gewinn von Shell. Er fiel im vierten Quartal um fast 50 Prozent auf 2,9 Milliarden US-Dollar.
Konzernchef Ben van Beurden hielt allerdings am Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 25 Milliarden Dollar fest. Für das Gesamtjahr 2019 belief sich der Gewinn auf 16,5 Milliarden Dollar, ein Rückgang von 23 Prozent.
Deutsche Arbeitslosenzahl sinkt saisonbereinigt im Januar
Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich im Januar in saisonbereinigter Rechnung günstiger entwickelt als erwartet. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) bekanntgab, sank die Arbeitslosenzahl bereinigt um saisonale Einflüsse gegenüber Dezember 2019 um 2000 Personen. Damit sind nun 2,426 Millionen Menschen ohne Beschäftigung. Volkswirte hatten hingegen eine Zunahme um 5000 Menschen erwartet. Im Dezember hatte sich die Zahl der Arbeitslosen saisonbereinigt noch um 8000 erhöht.
Die Arbeitslosenquote verharrte im Januar saisonbereinigt bei 5,0 Prozent, was den Erwartungen der Experten entsprach. Gegenüber dem Vorjahr waren 20.000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet.
Lufthansa und Ufo dementieren Scheitern der Gespräche
Kommando zurück im Lufthansa-Tarifstreit: Die Airline und die Flugbegleitergewerkschaft Ufo haben den "Tagesspiegel"-Bericht über ein Scheitern ihrer Tarifgespräche und jetzt bevorstehenden Streik dementiert.
Das sei eine Ente, erklärte Ufo-Sprecher Nicoley Baublies. Eine Ankündigung heute dementiere er. Die Gespräche gingen weiter, sagte eine Lufthansa-Sprecherin.
Zeitung: Lufthansa-Kunden droht wieder Ungemach
Die Lufthansa steht einem erneuten Streik. In der vergangenen Nacht waren Gespräche der Flugbegleitergewerkschaft Ufo mit dem Dax-Unternehmen geplatzt.
Wie der "Tagesspiegel" unter Berufung auf Konzernkreisen berichtete, will die Ufo im Tagesverlauf über Streiks informieren. In den vergangenen Monaten hat die Gewerkschaft immer wieder Tochterunternehmen des Konzerns bestreikt, dazu gehören neben der Kernmarke Lufthansa vor allem auch Germanwings und Eurowings.
DIW sorgt sich um Autobauer und Reisebranche
Virusangst auch in Deutschland: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) fürchtet negative Folgen für hiesige Unternehmen bei einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in China. Sollte sich das Virus vor allem in der Volksrepublik deutlich ausbreiten, "dürften die wirtschaftlichen Auswirkungen auch in Deutschland spürbar werden", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher der "Augsburger Allgemeinen".
"Die Nachfrage von Konsumenten dürfte sinken, vor allem für Konsumgüter und für Reisen."
Die Entscheidung der Lufthansa, die Flüge des Konzerns nach China zu streichen, sei hierfür ein Beispiel, sagte Fratzscher. Deutsche Unternehmen seien "stark gegenüber China exponiert", betonte der DIW-Präsident.
"Alleine die vier großen deutschen Autobauer Audi, VW, Daimler und BMW erzielen mehr als ein Drittel ihrer Gewinne in China."
Dax startet mit starkem Verlust
Nach den schlechten Vorgaben aus Asien ist auch der deutsche Aktienhandel mit Abschlägen in den Handel gestartet. Der Dax verlor 1,2 Prozent auf 13.191 Punkte. Der MDax gab um 0,9 Prozent auf 28.266 Zähler nach. Der TecDax sackte um 1,2 Prozent auf 3121 Stellen ab.
Im Fokus steht heute nach gruseligen Zahlen die Aktie der Deutschen Bank - sie verlor 1,6 Prozent auf 7,86 Euro. Ansonsten notierten alle Dax-Werte im Minus.
Chinas Yuan fällt auf Ein-Monats-Tief
Bewegung an den Devisenmärkten: Anleger trennen sich angesichts der Ausbreitung des Coronavirus vom Yuan. Der US-Dollar verteuert sich zur chinesischen Landeswährung um ein halbes Prozent auf 7,0038 Yuan. Damit notiert der Yuan so tief wie seit einem Monat nicht mehr.
Virus und höhere US-Lagerbestände: Ölpreise gehen runter
Die Ölpreise sind im frühen Handel gesunken und haben damit an die Tendenz vom Vortag angeknüpft. Seit der Wochenmitte gehen sie wegen der Sorge vor den Folgen des Coronavirus, aber wegen des vergleichsweise deutlichen Anstiegs der US-Ölreserven. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 59,16 US-Dollar. Das waren 65 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI fiel um 56 Cent auf 52,77 Dollar.
Gestern hatte die US-Regierung einen Anstieg der Lagerbestände an Rohöl um 3,5 Millionen Barrel gemeldet. Dies ist der stärkste Zuwachs seit Anfang November. Analysten wurden vom Ausmaß des Anstiegs überrascht. In der Regel belasten höhere US-Reserven die Ölpreise, weil sie ein Hinweis auf ein zu hohes Angebot oder eine geringe Nachfrage sein können.
Brent Rohöl
Coronavirus sorgt für Kurseinbrüche in Asien
Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in China hat auch heute die asiatischen Anleger von Käufen abgehalten. In Tokio ging der Nikkei 1,7 Prozent schwächer bei 22.978 Zählern aus dem Handel - das ist der niedrigste Stand seit mehr als zwei Monaten.
In Taiwan brach der Kurs am ersten Handelstag nach den Neujahrs-Feiertagen um 5,8 Prozent ein und damit so stark wie seit Oktober 2018 nicht mehr. Der Hongkonger Hang Seng sackte um 2,4 Prozent ab. Er hat mehr als acht Prozent in den zehn Tagen verloren, in denen das Virus für Turbulenzen an den Märkten sorgt.
Lauerstellung der Fed wirkt sich auf Eurokurs aus
Der Kurs des Euro hat sich nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank kaum verändert über 1,10 US-Dollar gehalten. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1012 Dollar gehandelt und damit nahezu zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1001 Dollar festgesetzt.
Geldpolitische Beschlüsse der US-Notenbank Fed vom Vorabend sorgen am Devisenmarkt nicht für nennenswerte Kursbewegungen. Wie erwartet haben die Währungshüter in den USA den Leitzins nicht verändert. Notenbankpräsident Jerome Powell bekräftigte erneut die Einschätzung, dass die Geldpolitik in den USA "gut aufgestellt" sei. Dies wird am Markt als Signal für weiter unveränderte Zinsen in den kommenden Monaten gedeutet. Allerdings sagte Powell in seiner Einschätzung der konjunkturellen Lage in den USA, dass mit dem Coronavirus ein neuer Unsicherheitsfaktor aufgetaucht sei. Die Verbreitung der Lungenkrankheit sei "ein ernstes Thema". Allerdings machte Powell keine Aussagen zu möglichen Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft.
Sewing: Gabriel ist "echter Gewinn für Deutsche Bank"
Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat die Nominierung von Sigmar Gabriel für den Aufsichtsrat des Geldhauses verteidigt. Der SPD-Politiker sei "ein echter Gewinn für die Deutsche Bank", sagte Sewing im Gespräch mit der RTL/ntv-Redaktion. "Wir sind glücklich, dass wir einen Kandidaten wie Sigmar Gabriel in unseren Reihen haben."
Gabriel sei Vizekanzler, Außenminister, Wirtschaftsminister und Umweltminister gewesen, sagte Sewing. "Dieses Netzwerk, diese transatlantische Erfahrung ist für uns unverzichtbar." Die Deutsche Bank sehe sich als "globale Hausbank", die aus Deutschland eine Brücke nach Asien und nach Amerika schlagen wolle, so Sewing. "Dafür braucht man im Aufsichtsrat auch Kollegen wie Sigmar Gabriel."
Flut von Geschäftszahlen rollt auf Dax-Anleger zu
Nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Am Mittwoch hatte er 0,2 Prozent auf 13.345 Punkte zugelegt. Im Fokus der Anleger stehen die Bilanzzahlen der Deutschen Bank. Das Geldhaus fuhr wegen des Konzernumbaus im vergangenen Jahr einen Nettoverlust von 5,7 Milliarden Euro ein. Auch aus dem Ausland rollt wieder eine Flut von Geschäftszahlen auf die Investoren zu.
Die Fed hielt unbeeindruckt von Forderungen des US-Präsidenten Donald Trump nach einer laxeren Geldpolitik den Zins konstant. Kurz vor dem EU-Austritt Großbritanniens entscheidet die britische Notenbank über den Leitzins. Zentralbank-Chef Mark Carney hat Investoren zwar auf eine Senkung in diesem Jahr eingestimmt. Ökonomen erwarten mehrheitlich, dass die Währungshüter den Leitzins von derzeit 0,75 Prozent aber noch nicht antasten werden. Auf der Konjunkturagenda stehen unter anderem diverse Stimmungsbarometer für die Euro-Zone.
Bericht: Bayer in Endverhandlungen über Glyphosat-Vergleich
Bayer ist einem Zeitungsbericht zufolge einem außergerichtlichen Vergleich mit den US-Glyphosat-Klägern näher gekommen. Vorstandschef Werner Baumann wolle bis zur Hauptversammlung Ende April eine Lösung präsentieren, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanz- und Unternehmenskreise. Die Anwälte des Konzerns und der Kläger seien in der Endphase der Verhandlungen über einen Vergleich, der Bayer rund zehn Milliarden Dollar kosten könnte. r
Der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern prüfe eine Einschränkung des Vertriebs des Unkrautvernichtungsmittels Roundup, das in Verdacht steht, krebserregend zu sein. So könnte der Verkauf an Privatanwender, die das Mittel in ihren Gärten anwenden, gestoppt werden. Bei Bayer war bislang niemand für eine Stellungnahme erreichbar.
Insgesamt sieht sich Bayer in den USA mit Zehntausenden Klagen konfrontiert. Das Unternehmen weist den Verdacht zurück, dass das Unkrautvernichtungsmittel krebserregend sein könnte. Seiner Darstellung zufolge wird Glyphosat von Zulassungsbehörden weltweit bei sachgemäßer Anwendung als sicher bewertet.
Deutsche Bank macht 2019 Milliarden-Verlust
Der größte Konzernumbau in der Firmengeschichte hat der Deutschen Bank im vergangenen Jahr einen Nettoverlust von 5,7 Milliarden Euro eingebrockt. Es ist der fünfte Jahresverlust in Folge. Das Minus sei vollständig auf die Umstrukturierung zurückzuführen, sagte Vorstandschef Christian Sewing. Das Geschäft in der Kernbank habe sich dagegen 2019 stabilisiert. Analysten hatten im Schnitt mit einem Minus von fünf Milliarden Euro gerechnet.
Erinnerungen an Sars werden wach: Asiens Märkte im Minus
Die asiatischen Anleger werden weiterhin von der Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der Ausbreitung des Coronavirus in Schach gehalten. Die meisten Analysten haben die Auswirkungen der Ausbreitung des schweren akuten Atemwegssyndroms (Sars) in den Jahren 2002-2003 zurate gezogen, das damals vor allem die Tourismusbranche einbrechen ließ. "Der Sars-Ausbruch legt nahe, dass es zu großen Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit führen könnte, zumal der Angstfaktor die Mobilität der Menschen einschränken könnte", schrieben Analysten der Deutschen Bank. "Die Auswirkungen von China auf den Rest der Welt ist tendenziell nun viel größer als bei Sars, sowohl in Bezug auf einen Nachfrage- als auch auf einen Angebotsschock", fügten sie hinzu, denn Chinas Anteil an der Weltwirtschaft habe sich seither mehr als verdreifacht.
Die Börse in Tokio zeigte sich zunächst schwächer. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 1,9 Prozent tiefer bei 22.937 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 1,7 Prozent und lag bei 1671 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 2,8 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 3,1 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans fiel um 0,6 Prozent.
Coronavirus: Ikea schließt sämtliche Filialen in China
Der schwedische Möbelkonzern Ikea schließt wegen des neuartigen Coronavirus vorübergehend sämtliche seiner Warenhäuser in China. Nachdem der Konzern bereits am Vortag angekündigt hatte, etwa die Hälfte der Filialen zu schließen, folgte heute eine Mitteilung, wonach vorerst sämtliche Geschäfte geschlossen bleiben sollen. g
Die Zahl der Infektionen und Todesopfer durch die Lungenkrankheit ist erneut gestiegen. Wie die chinesische Gesundheitsbehörde mitteilte, stieg die Gesamtzahl der Todesfälle um 38 auf nun 170. Die Zahl der bestätigten Erkrankten stieg auf 7711 Fälle in China. Außerhalb Chinas wurden weltweit bislang rund 50 Erkrankungen gemeldet, vier davon in Deutschland.