Krisenangst zieht DAX nach unten
Mangelnde Zuversicht der Anleger wegen Problemen in Teilen der US-Bankenlandschaft hat den Dax am Mittwoch belastet. Unerwartet gute Quartalsberichte von Microsoft und Alphabet aus dem US-Technologiesektor reichten nicht aus, um die Indizes hierzulande in positives Terrain zu hieven.
Nach den schlechten Nachrichten der kriselnden US-Regionalbank First Republic, die am Vorabend in New York die Kurse belasteten, bleibt die konjunkturelle Zuversicht gedämpft. Der DAX schließt bei einem Kurs von 15.796 Punkten 0,5 Prozent im Minus.
"Die Börsen stehen in dieser Berichtssaison im Spannungsfeld zwischen Tech und Banken", sagt Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Sorgen um die US-Regionalbanken flammten gerade wieder auf, während die großen Technologiewerte in den USA mit soliden Gewinnen überraschten. "Wohin dieses Spannungsfeld die Indizes treiben wird, ist noch offen", so Altmann. "Auf der einen Seite belastet das Bankenthema weiter", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer, "auf der anderen Seite stützen die US-Tech-Zahlen." Gleichzeitig verweist Meyer darauf, dass defensivere Werte aktuell gefragt sind. "Gute Quartalsberichte werden ignoriert, der DAX hängt im Minus fest", sagt auch ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf.
Quartalszahlen können dem DAX nicht den Stempel aufdrücken: Die Anteile des Konsumgüterkonzerns Beiersdorf notieren kaum verändert. Gleiches gilt für die Papiere des Aromenherstellers Symrise und des Motorenbauers MTU.
Im Immobiliensektor gibt es ermutigende Nachrichten von Vonovia. Das DAX-Unternehmen beschafft sich eine Milliarde Euro mit dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an einem Immobilienportfolio von Südewo. "Nicht der große Wurf, aber ein Schritt in die richtige Richtung", kommentierte ein Händler. Vonovia gewinnen als bester DAX-Wert gut 1,5 Prozent und ziehen auch diverse andere Immobilienwerte mit nach oben.
Am DAX-Ende streichen Anleger bei den Papieren des Rüstungskonzerns Rheinmetall Gewinne ein, es geht etwa fünf Prozent nach unten.