Der Börsen-Tag Deutsche Inflationsrate sinkt
29.06.2022, 14:11 UhrTankrabatt, 9-Euro-Ticket und geringere Ölpreise haben die Inflation in Deutschland im Juni gedämpft. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich nur noch 7,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Ökonomen hatten dagegen mit einem Anstieg auf 8,0 Prozent gerechnet. Im Mai war die Teuerungsrate mit 7,9 Prozent so hoch ausgefallen wie seit dem Winter 1973/74 nicht mehr.
Energie verteuerte sich im zu Ende gehenden Monat mit 38,0 Prozent nicht mehr ganz so stark wie im Mai mit 38,3 Prozent. Nahrungsmittel kosteten dagegen 12,7 Prozent mehr als im Juni 2021. Hier hat sich der Preisauftrieb noch beschleunigt (Mai: +11,1 Prozent). Für Dienstleistungen mussten 2,1 (Mai: +2,9) Prozent mehr bezahlt werden.
Eine nachhaltige Entspannung bei den Preisen sehen Experten vorerst nicht. "Man darf sich nicht Sand in die Augen streuen lassen", sagte DekaBank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. "Es sind ja insbesondere fiskalische Entlastungsmaßnahmen, die die Inflation etwas herunter gebracht haben." Tankrabatt und 9-Euro-Ticket im Öffentlichen Personennahverkehr dürften vorübergehend etwas dämpfen. "Das führt aber nicht an der Tatsache vorbei, dass wir bis zum Jahresende Inflationsraten von über sieben Prozent in Deutschland messen werden", sagte Kater. Erst ab Januar 2023 dürfte es dann nach unten gehen, wenn nicht neue Krisen ausbrechen sollten.
Quelle: ntv.de