Der Börsen-Tag Deutschland fast Konjunkturschlusslicht
15.05.2024, 11:38 UhrDie EU-Kommission blickt etwas skeptischer auf die Wirtschaft im Euroraum und sieht hohe geopolitische Risiken für die Konjunktur. Die Brüsseler Behörde erwartet für die Staaten der Währungsunion 2024 weiter einen Anstieg beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 0,8 Prozent, rechnet aber im nächsten Jahr nur noch mit plus 1,4 Prozent. Das geht aus der Frühjahrsprognose hervor. Im Februar hatte die Kommission hier noch 1,5 Prozent Wachstum vorhergesagt. Die europäische Wirtschaft habe sich Anfang 2024 deutlich erholt, was zeige, dass nach dem sehr herausfordernden Jahr 2023 nun die Wende geschafft sei, sagt EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. "Wir erwarten im Laufe dieses und des nächsten Jahres, dass sich das Wachstum allmählich beschleunigt, da der private Konsum gestützt wird durch sinkende Inflation, eine Erholung der Kaufkraft und anhaltendes Beschäftigungswachstum."
Gentiloni sieht allerdings auch zunehmend Abwärtsrisiken und verwies auf den Konflikt im Nahen Osten und den Krieg Russlands in der Ukraine. "Unsere Prognose bleibt mit hoher Unsicherheit behaftet – bei zwei Kriegen, die unweit der Heimat weiter toben."
Pessimistischer sieht die Kommission vor allem die Lage in Deutschland. Hier traut sie der Wirtschaft in diesem Jahr nur noch 0,1 Prozent Wachstum zu. Außer Finnland, wo eine Stagnation erwartet wird, schneidet demnach kein EU-Staat 2024 schlechter ab.
Quelle: ntv.de