Der Börsen-Tag "Die USA haben nicht die besten Karten in der Hand"
25.04.2025, 07:14 UhrDie Hoffnung auf eine Zolleinigung zwischen den USA und China beschert den asiatischen Börsen steigende Kurse. Die Stimmung unter den Anlegern hatte sich verbessert, nachdem das US-Präsidialamt seine Haltung bezüglich der harten Zollpolitik gegenüber China etwas abgemildert hatte. In Tokio legt der Nikkei-Index 1,4 Prozent auf 35.527,39 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notiert 1,1 Prozent höher bei 2.62032 Zählern. Der Shanghai Composite bleibt fast unverändert bei 3.298,42 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt 0,3 Prozent auf 3.794,86 Punkte. "Wahrscheinlich herrscht bei den Marktteilnehmern das Gefühl, dass sie wieder eine gewisse ‚Kontrolle‘ über die US-Regierung erlangt haben und diese in wichtigen Fragen irgendwie zu einer freundlicheren Haltung zwingen können", sagt ING-Währungsstratege Francesco Pesole in einer Mitteilung an die Kunden.
Nachdem durch gegenseitige Zölle ein faktisches Embargo auf den Handel zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt verhängt wurde, änderten die USA diese Woche ihren Ton und erklärten, die Situation sei unhaltbar. China erklärte jedoch, es habe trotz gegenteiliger Äußerungen von US-Präsident Donald Trump keine Handelsgespräche mit Washington geführt, und warnte andere Länder davor, mit den USA Abkommen abzuschließen, die auf Kosten Chinas gingen. "Die Erholung der Aktienkurse in den letzten zwei Tagen ist die direkte Folge von Donald Trumps scheinbarer Kehrtwende in seiner Haltung zu den Zöllen gegen China. Damit bestätigt sich, dass die USA in diesem speziellen Pokerspiel nicht die besten Karten in der Hand haben", sagt Christopher Wood, globaler Leiter der Aktienstrategie bei Jefferies.
In Japan hat die Regierung ein wirtschaftliches Notfallpaket beschlossen, um die Belastungen durch die umfassenden US-Zölle für Industrie und Haushalte zu lindern. Ministerpräsident Shigeru Ishiba erklärte, dass die Zollmaßnahmen erhebliche Auswirkungen auf Branchen wie die Automobil- und Stahlindustrie haben könnten, die Japans Wirtschaft stützen. Das Paket umfasst eine stärkere Unterstützung der Unternehmensfinanzierung sowie Subventionen zur Senkung der Benzinpreise und eine teilweise Erstattung der Stromrechnungen für drei Monate ab Juli.
Quelle: ntv.de