Der Börsen-Tag EU setzt Trump bei Autozöllen unter Zugzwang
30.08.2018, 15:40 Uhr
(Foto: picture alliance/dpa)
Das kann interessant werden: Die EU-Kommission schlägt den USA vor, alle Autozölle im Rahmen eines Handelsabkommens abzuschaffen. Die EU sei bereit, "unsere Autozölle auf Null zu reduzieren, wenn die USA dasselbe tun", sagte Handelskommissarin Cecilia Malmström. Ob die USA sich darauf einließen, müsse man allerdings abwarten.
Drolligerweise hatte der neue US-Botschafter in Berlin Anfang Juli genau diesen Vorschlag unterbreitet und versichert, die USA seien zu einem gegenseitigen kompletten Verzicht auf Autozölle bereit.
Nun wird sich zeigen, wie ernst dieser Vorschlag gemeint war.
Denn US-Präsident Donald Trump schießt schon seit geraumer Zeit in Richtung deutsche Autohersteller. Er ist davon überzeugt, dass der Erfolg deutscher Autokonzerne in den USA zu einem wesentlichen Teil auf ungerechten Handelsvorteilen beruht. Für ihn ist die deutsche Automobilindustrie ein Beispiel dafür, wie die USA von ihren Partnern übervorteilt werden.
Trump schimpft darüber, dass US-Autokonzerne für den Export nach Europa höhere Zölle bezahlen müssen als umgekehrt. Tatsächlich fällt für ein US-Pkw ein Zoll von zehn Prozent an, während für ein EU-Export drei Prozent fällig werden. Was Trump nicht sagt: Bei Pickups kassieren die Amerikaner 25 Prozent Zoll, Europäer sehr viel weniger.
Was nichts daran ändert, dass Trump der Meinung ist, dass Deutschland die USA mit "Mercedes- und BMW-Fahrzeugen zuschüttet". Die "Millionen" verkauften deutschen Autos in den USA seien "fürchterlich". Oder wie er es kurz vor der Amtseinführung in einem Interview mit der "Bild" ausdrückte: "Wenn man durch die Fifth Avenue geht, hat jeder einen Mercedes-Benz vor seinem Haus stehen."
Quelle: ntv.de