Der Börsen-Tag Euro duckt sich vor der Europawahl
24.05.2019, 07:10 UhrAn den Devisenmärkten beginnt der letzte Handelstag der Woche mit einem weiterhin geschwächten Euro. Der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung liegt in der Betrachtung seit Jahresbeginn (YTD) 2,5 Prozent im Minus.
- Am frühen Morgen notiert der Euro im asiatisch geprägten Handel bei 1,1181 Dollar und damit hauchdünn unter Vorabendniveau.
- Im späten Verlauf des Donnerstagsgeschäfts konnte sich der Euro nach kurzzeitigen Kursausschlägen insgesamt leicht erholen. Zuvor war der Eurokurs im Verhältnis zur US-Währung auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren gefallen.
- Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte ihren Referenzkurs für den Euro zuletzt mit 1,1139 (Mittwoch: 1,1171) Dollar angegeben. Der Dollar kostete damit 0,8978 (0,8952) Euro.
Marktbeobachter begründeten die heftigen Kursbewegungen beim Euro vom Vortag unter anderem mit enttäuschenden Konjunkturdaten aus Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone. Im Mai war das Ifo-Geschäftsklima, das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer, auf den tiefsten Stand seit Ende 2014 gefallen.
"Die Industrie steht zunehmend vor Herausforderungen, und ob die Inlandsnachfrage im Bereich Bau und Konsum noch ausreicht, um die Konjunktur zu stützen, wird mit den Ifo-Zahlen zunehmend fraglich", kommentierte Uwe Burkert, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg. Außerdem wurde auf die Entwicklung am Markt für US-Staatsanleihen verwiesen.
Hier kam es am Nachmittag zu Kursgewinnen, die dem Dollar Auftrieb verliehen. Im Gegenzug geriet der Euro weiter unter Druck. Generell machten Anleger im Handelsverlauf einen Bogen um risikoreichere Wertpapiere, während als sicher empfundene Anlagehäfen wie der Dollar, der japanische Yen oder der Schweizer Franken profitierten. Als Ursache gilt vor allem der ungelöste Handelskonflikt zwischen den USA und China.
Gewichtigere Impulse von Konjunkturseite stehen vor dem Wochenende nicht auf dem Terminplan des Tages. Die Augen vieler Devisenstrategen dürften sich damit vor allem auf die möglichen Auswirkungen der Europawahl und den weiterhin schwelenden Handelsstreit zwischen den USA und China richten.
Quelle: ntv.de