Der Börsen-Tag Gewinnmitnahmen in Hongkong
21.02.2023, 07:53 UhrAn den asiatischen Börsen tut sich wenig. Es fehlen angesichts des Feiertages in den USA am Vortag wichtige Vorlagen. Auch die chinesischen Börsen zeigen sich uneinheitlich. In Hongkong werden Gewinne mitgenommen. Insgesamt stehe der chinesische Aktienmarkt im Zeichen der sich deutlich eintrübenden US-amerikanischen Beziehungen. Für Unruhe sorgten die anstehenden Treffen zwischen Russland und China. Denn neben den USA habe nun auch die EU "rote Linien" gezogen, was man den Chinesen an Russland-Unterstützung noch durchgehen lassen wolle, heißt es im Handel. Bei einem Überschreiten dieser Linien drohen Sanktionen gegen China.
In diesem Umfeld gewinnt der Shanghai Composite magere 0,1 Prozent und kommt damit von den Tageshochs zurück. Der HSI in Hongkong verliert derweil 1,3 Prozent und gibt die Vortagesaufschläge mehr als ab. Die Analysten von Huaxi Securities sehen die Kernlandindizes in einer anhaltenden Konsolidierungsphase und erwarten kurzfristig eine Seitwärtsbewegung. Langfristig spreche aber die Konjunkturentwicklung in China für den lokalen Aktienmarkt. Insofern stellten Schwächeperioden des Marktes Kaufgelegenheiten dar.
In Japan sinkt der Nikkei 0,2 Prozent - belastet von Elektronikwerten. Händler sprechen von verunsicherten Anlegern wegen der Unwägbarkeiten der japanischen Geldpolitik mit dem Wechsel an der Spitze der Zentralbank. Der südkoreanische Kospi dreht 0,2 Prozent ins Plus, wobei Elektroniktitel und der Internetsektor bremsen. Vorläufige Daten aus den ersten 20 Tagen des Februars zeigen, dass die Exportnation auf ein weiteres Handelsbilanzdefizit im Monat zusteuert. Insbesondere der Export von Halbleitern und Mobiltelefonen stottert. Das Indexschwergewicht Samsung Electronics büßt 1,0 Prozent ein. Nach Vorlage von Viertquartalszahlen verlieren Samsung Fire & Marine Insurance 0,5 Prozent.
In Australien hat der S&P/ASX-200 mit Abschlägen von 0,2 Prozent geschlossen. Das Sitzungsprotokoll der jüngsten Notenbanksitzung in Australien hat Anlegern noch einmal die falkenhafte Gesinnung der Notenbanker in Erinnerung gerufen. Gleichwohl gaben Bankenwerte Teile ihre Vortagesgewinne wieder ab - trotz der Aussicht auf steigende Leitzinsen. Reisetitel gerieten mit den Zinsspekulationen unter Druck. Webjet, Corporate Travel Management und Qantas Airways sanken zwischen 1,6 und 2,7 Prozent. Anziehende Zinsen könnten die Konjunktur abwürgen, Verbraucher dürften dann ihre Reisebudgets herunterfahren, so die Furcht des Marktes.
Quelle: ntv.de