Der Börsen-Tag Handel mit Turbo-Zertifikaten: Bafin will Privatanleger besser schützen
22.05.2025, 09:39 UhrDie Finanzaufsicht Bafin will mit strengeren Regeln Privatanleger vor Verlusten bei bestimmten Wertpapieren schützen. Vermarktung, Vertrieb und Verkauf sogenannter Turbo-Zertifikate sollen eingeschränkt werden, wie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mitteilt.
Mit diesen Papieren, die mit einem Hebel ausgestattet sind, der Kursschwankungen verstärkt, hatten Anleger viel Geld verloren. Im "Handelsblatt"-Interview bilanziert Thorsten Pötzsch, der im Bafin-Direktorium für die Wertpapieraufsicht zuständig ist: "Das ist näher am Glücksspiel als an langfristiger Vermögensanlage."
Nach Erkenntnissen der Bafin verloren Privatkunden in Deutschland im Handel mit Turbo-Zertifikaten in den Jahren 2019 bis 2023 insgesamt mehr als 3,4 Milliarden Euro - im Schnitt 6.358 Euro pro Kunde. "Viele Kleinanleger sind sich über die Risiken dieser Produkte nicht vollständig im Klaren, das ist offensichtlich", sagt Pötzsch.
Die Bafin verpflichtet Anbieter künftig, Kunden vor dem Handel mit Turbo-Zertifikaten standardmäßig vor dem hohen Verlustrisiko zu warnen. Zudem müssen die Anbieter mittels eines Tests prüfen, ob interessierte Kleinanleger über ausreichende Kenntnisse für den Handel mit solchen Wertpapieren verfügen. Kaufanreize wie Bonuszahlungen oder reduzierte Ordergebühren werden beim Verkauf dieser Produkte zudem untersagt.
Quelle: ntv.de