Der Börsen-Tag Japans Notenbank erwägt noch tiefere Minus-Zinsen
20.12.2018, 11:45 UhrIn Japan ist ein Ende der jahrelangen ultralockeren Geldpolitik nicht in Sicht. Notenbank-Chef Haruhiko Kuroda deutete wegen des ungelösten US-Handelstreits mit China und wachsender Konjunktursorgen sogar an, wenn erforderlich die geldpolitische Unterstützung noch auszubauen.
Die Gefahren für Japans Konjunktur seien gestiegen, warnte er nach der Zinssitzung. "Falls die Handelsspannungen anhalten, könnte das eine große Auswirkung auf die Volkswirtschaften in Japan und in Übersee haben." Die Notenbank müsse daher wachsam sein. Wenn nötig werde sie ihre Geldpolitik weiter lockern.
Ihren Strafzins auf Einlagen von Geschäftsbanken beließ die Bank of Japan (BoJ) wie erwartet bei 0,1 Prozent. Der kurzfristige Leitzins wurde angesichts der anhaltend niedrigen Inflation bei minus 0,10 Prozent belassen. Auch die Zielrendite für zehnjährige Staatsanleihen will die Notenbank unverändert bei 0 Prozent halten.
Die BoJ versucht seit Jahren, mit großangelegten Wertpapierkäufen die Konjunktur anzukurbeln und für mehr Inflation zu sorgen. Eine Spirale aus fallenden Preisen, sinkenden Löhnen und stockenden Investitionen hatte das Land lange Zeit wirtschaftlich gebremst.
Quelle: ntv.de