Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag MS-Analysten sehen Fusion von Deutscher Bank mit Coba kritisch

27642797.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit geraumer Zeit wabert das Gerücht einer Fusion der Deutschen Bank mit der Commerzbank herum. Nun nehmen Analysten der US-Bank Morgan Stanley (MS) dazu Stellung. Ihrer Meinung zufolge wirkt ein möglicher Zusammenschluss beider Geldinstitute auf den ersten Blick attraktiv.

Der deutsche Bankenmarkt sei so zersplittert wie kein anderer in Europa und Kapazitäten zu abzubauen, dürfte der Profitabilität guttun, heißt es in der Analyse. Selbst wenn die beiden Häuser zusammengehen sollten, kämen sie auf nicht mehr als elf Prozent Marktanteil, während Sparkassen und Volksbanken zwei Drittel des Marktes unter sich aufteilt. Am intensiven Wettbewerb und der geringen Profitabilität, die die Zersplitterung mit sich bringe, würde sich daher nichts ändern, glauben die Analysten.

Sie sehen einen Zusammenschluss der beiden Geldhäuser, über den es zuletzt immer wieder Spekulationen gibt, auch aus anderen Gründen kritisch. Es gebe Risiken bei der Umsetzung. So sei bereits die zeitliche Perspektive schwierig.

  • Die Commerzbank sei im zweiten Jahr mit einer massiven Digitalisierung und Vereinfachung ihrer Strukturen beschäftigt. Ziel sei unter anderem, die Kostenbasis um acht Prozent zu senken.
  • Die Deutsche Bank hingegen habe gerade erst begonnen, die Postbank zu integrieren. Das werde sich nach Planung der Bank bis mindestens 2022 hinziehen. Gleich noch eine dritte hinzuzufügen, die vier Mal so groß wie die Postbank sei, würde die Komplexität noch weiter steigern. Außerdem plane das Management der Deutschen Bank Änderungen am Kerngeschäft.

In seinem Übernahmeszenario geht Morgan Stanley davon aus, dass die Deutsche Bank (Einstufung "Underweight", Kursziel neun Euro) die Commerzbank ("Equalweight") übernehmen würde. Eine Holdingstruktur würde Fusionen und Übernahmen erleichtern und könnte ein erster Schritt auf diesem Weg sein. Ein solcher Schritt hätte auch steuerliche Auswirkungen, die die Analysten jedoch nicht berücksichtigen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen