Der Börsen-Tag Minus in Tokio und Hongkong - wieder Wirbel um Evergrande
04.10.2021, 09:00 UhrDie Regierungsumbildung in Japan hat die dortigen Anleger zu Wochenbeginn nervös gemacht. Der Nikkei fiel um 1,2 Prozent auf 28.445 Punkte. Der Leitindex der Hongkonger Börse rutschte sogar um 2,3 Prozent auf 24.018 Zähler ab, nachdem die Aktien des kriselnden Immobilienkonzern China Evergrande vom Handel ausgesetzt worden waren. In China und Südkorea blieben die Märkte feiertagsbedingt geschlossen.
Medienberichten zufolge will Evergrande die Mehrheit an seinem Immobilienverwalter für umgerechnet 4,4 Milliarden Euro an den Konkurrenten Hopson, an dem der chinesische Staat beteiligt ist, verkaufen. Offenbar versuche Evergrande weiterhin, seine Rechnungen zu zahlen. In den vergangenen Tagen hatte das Unternehmen die Frist für mehrere millionenschwere Zinszahlungen auf Dollar-Anleihen kommentarlos verstreichen lassen. In den kommenden Wochen werden bei ähnlichen Bonds weitere 162 Millionen Dollar fällig.
Dem japanischen Aktienmarkt machten derzeit drei Faktoren zu schaffen: Die Anzeichen für eine Abschwächung des Wachstums beim wichtigen Handelspartner China, der Streit um den US-Haushalt und der Regierungswechsel in Japan, sagte Analyst Tomoichiro Kubota vom Brokerhaus Matsui. Unter dem neuen Ministerpräsidenten sei nicht mit einer ähnlich lockeren Geldpolitik wie in den vergangenen Jahren zu rechnen.
Quelle: ntv.de