Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Notenbanken, Geopolitik, Omikron: Das wird für den Dax heute wichtig

Ist der Dax wieder in der Spur? Der "Black Friday" scheint zumindest vorerst abgehakt. In der vergangenen Woche kletterte der deutsche Börsenleitindex stolze rund drei Prozent nach oben, schloss am Freitag mit 15.623 Punkten. Das war der größte Wochengewinn seit einem Dreivierteljahr. Nachlassende Sorgen rund um die neue Coronavirus-Variante Omikron befeuerten dabei die Zuversicht der Anleger. Zwischenzeitliche Gewinnmitnahmen wurden zum Positionsaufbau genutzt. Auch an der Wall Street ist die Stimmung wieder optimistisch.

Nun könnte aber eine Woche der Entscheidung anstehen, denn mehrere wichtige Notenbanksitzungen werden Börsianer auf Trab halten. Die größte Aufmerksamkeit richten sie auf die Entscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Einen Tag später sind die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank von England (BoE) an der Reihe.

Die Fed stehe vor dem Problem, wegen der steigenden Inflation die Geldpolitik energisch straffen zu müssen, ohne dabei die Konjunktur abzuwürgen, sagt Olivier de Berranger, Chef-Anleger des Vermögensverwalters La Financiere de l'Echiquier. Gleichzeitig komme mit der Omikron-Variante des Coronavirus ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor ins Spiel. "Die Fed wird ein Risiko eingehen müssen, bevor sie das Geschehen richtig einschätzen kann. Eine zentrale Entscheidung bei fehlender Sicht."

Daneben rückt die große Geopolitik in den Fokus - zum einen mit dem Streit um den diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in China durch die USA. Zum anderen bereitet Börsianern der Aufmarsch russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine sorgen. "Der Westen unterschätzt nach wie vor die russische Psyche in Bezug auf die Grenzsicherheit, ebenso wie er es mit China tut", warnt Analyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda. Bei einem russischen Einmarsch müsse mit einem starken Anstieg des Ölpreises und einem Crash an den Aktienmärkten gerechnet werden.

Der Start in die neue Handelswoche dürfte von der eher ruhig ablaufen: Die planbare Terminlage ist dünn. So veranstaltet die Rational AG einen Kapitalmarkttag, Fraport veröffentlicht Verkehrszahlen. Konjunkturseitig steht von Seiten der Bank of England die Präsentation eines Finanzstabilitätsberichts auf der Agenda, in den USA wird am Nachmittag der halbjährliche ISM-Wirtschaftsausblick veröffentlicht. Am interessantesten dürften für Anleger aber die deutschen Großhandelspreise um 08.00 Uhr sein.

Quelle: ntv.de

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