Der Börsen-Tag Siemens spürt Russland-Sanktionen
12.05.2022, 07:35 UhrSiemens bekommt die Sanktionen gegen Russland zu spüren. Der Technologieriese bezifferte die Belastungen beim Gewinn im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 auf rund 600 Millionen Euro; vor allem das Geschäft mit Zügen litt unter den Abschreibungen und fuhr einen Verlust ein. Mit 1,8 Milliarden Euro lag der Gewinn im industriellen Geschäft unter den Erwartungen der Analysten, die knapp 2,4 Milliarden Euro vorhergesagt hatten.
Die weltweite Nachfrage nach Siemens-Produkten ist dagegen weiterhin hoch. Der Auftragseingang verbesserte sich um ein Drittel auf 21 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf gut 17 Milliarden Euro und übertraf damit die Erwartungen der von Siemens befragten Analysten deutlich. Siemens-Chef Roland Busch sprach von einem extrem schwierigen Umfeld. Dennoch sei eine starke operative Leistung erzielt worden. An der Prognose für das Gesamtjahr hält Busch fest.
Nach rund 170 Jahren zieht sich Siemens aus Russland zurück. Das Unternehmen habe Verfahren eingeleitet, um seinen Industriebetrieb und alle industriellen Geschäftsaktivitäten einzustellen. Nach der russischen Invasion in der Ukraine sei bereits das Neugeschäft eingestellt worden. "Wir verurteilen den Krieg in der Ukraine und haben beschlossen, unsere industriellen Geschäftsaktivitäten in Russland in einem geordneten Prozess zu beenden", sagte Busch. Siemens erwirtschaftete zuletzt rund ein Prozent seines Gesamtumsatzes in Russland.
Quelle: ntv.de