Der Börsen-Tag Strafzoll-Thema drängt in den DAX-Vordergrund
04.07.2024, 06:30 UhrMit deutlichen Gewinnen ist der DAX aus dem gestrigen Handelstag gegangen. Er legte 1,2 Prozent auf 18.375 Punkte zu. Die Chancen, dass der deutsche Börsenleitindex heute mit weiteren Aufschlägen aufwarten kann, sind aber eher verhalten: Zwar blieben S&P 500 und Nasdaq Composite auf Rekordkurs. Allerdings bleibt die Wall Street heute feiertagsbedingt geschlossen. Zum anderen lieferten die veröffentlichten Protokolle der letzten Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) keine Kaufimpulse. Demnach konstatierten die Währungshüter, dass der Preisdruck nachlasse und sich die Wirtschaft offenbar abkühle. Dennoch sahen sie den Zeitpunkt für eine Zinssenkung noch nicht gekommen. Dafür wollen sie noch mehr Daten sichten, die ihnen mehr Zuversicht geben sollen, dass sich die Inflation nachhaltig auf das Zwei-Prozent-Ziel der Notenbank zubewegt.
Wie Fed-Chef Jerome Powell sagt, sind im Kampf gegen die Inflation zwar Fortschritte erzielt worden, doch habe die Notenbank mit der Zinswende keine Eile. Die Fed bekämpft die Inflation mit einer Hochzinspolitik. Sie versucht damit auch, den Arbeitsmarkt abzukühlen.
Worauf sollten Anleger heute ein Auge haben? Bereits vorbörslich veröffentlicht das Statistische Bundesamt die Daten zu den Aufträgen der Industrie im Mai. Im April verbuchte der Wirtschaftszweig das vierte Auftragsminus in Folge. Das Neugeschäft schrumpfte um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Nun wird sich zeigen, ob der Abwärtstrend anhält oder nicht.
Ein Blick auf die Autowerte lohnt auch. Der Grund: Die von der EU-Kommission angekündigten vorläufigen Strafzölle auf Elektroauto-Importe aus China treten in Kraft. Davon betroffen sind vor allem chinesische E-Auto-Hersteller wie BYD, Geely und SAIC, aber auch etwa BMW, die den elektrischen Mini in China produzieren. Die EU wirft China vor, mit Subventionen den Wettbewerb zu verzerren. China hat mit Gegenmaßnahmen gedroht. Bis November will die EU endgültig über die Zölle entscheiden, die die Unternehmen bis dahin nicht zahlen, aber garantieren müssen.
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Quelle: ntv.de