Der Börsen-Tag "Teil des Systems": Jüngster Talkum-Prozess von J&J endet ohne Urteil
06.03.2024, 09:55 UhrIm jüngsten Prozess um mutmaßlich asbestverseuchtes Talkumpuder von Johnson & Johnson (J&J) können sich die Geschworenen eines Gerichts in Florida nicht auf ein Urteil einigen. Das Ergebnis sei "enttäuschend", aber "Teil des Systems", sagt ein Anwalt des Klägers. Er rechne damit, dass der Fall in Kürze neu verhandelt werde. Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern erklärt nach dem Verfahren, sein Babypuder sei "sicher, enthält kein Asbest und verursacht keinen Krebs". Der Kläger Bob Sugarman hatte den Prozess im Namen seiner Ehefrau angestrengt und argumentiert, dass das auf Talkum basierende Babypuder von J&J bei seiner Frau Eierstockkrebs verursacht habe, an dem sie gestorben sei.
Der Konzern sieht sich wegen des Puders in den USA mit mehr als 50.000 Krebsklagen konfrontiert. Die Rechtsstreitigkeiten lagen etwa zwei Jahre lang auf Eis, nachdem J&J versucht hatte, sie durch die Übertragung der Haftung auf eine neu gegründete Gesellschaft im Rahmen eines Konkursverfahrens beizulegen. Die Gerichte lehnten jedoch zwei Insolvenzanträge ab, so dass die Verfahren im vergangenen Jahr wieder aufgenommen wurden. J&J strebt nach eigenen Angaben möglicherweise ein drittes Mal an, die Talkum-Fälle im Rahmen eines Insolvenzverfahrens beizulegen.
Quelle: ntv.de