Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Top-Ökonom: Demokratie wichtiger als Schuldenbremse

Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Moritz Schularick, hat Bundesfinanzminister Christian Lindner aufgefordert, die Schuldenbremse zu Gunsten höherer Verteidigungsausgaben aufzugeben. "Im Prinzip sind Fiskalregeln wie die Schuldenbremse eine gute Idee. Aber sie sind kein Selbstzweck. Die Ukraine aufzugeben, um die Schuldenbremse zu retten, wäre verantwortungslos", sagte Schularick der Rheinischen Post.

"Man braucht auch den Pragmatismus und das Selbstvertrauen, um in Ausnahmesituationen wie derzeit mit dem Ukraine-Krieg, der Energiewende, der Digitalisierung, den antidemokratischen Tendenzen zu sagen, wir machen die Ausnahme von der Regel. Wir wissen aus unserer Geschichte, dass die politische Krise nicht der Moment ist, in dem der Staat sparen sollte", sagte der IfW-Chef.

"Wenn wir aus diesem Jahrzehnt mit einer intakten Demokratie und einem friedlichen, geeinten Europa herausgehen und der Preis dafür ist, dass die Staatsschuldenquote 10 Prozent höher ist als heute, dann würde ich diesen Preis dafür gerne bezahlen", fügte der Ökonom hinzu.

Quelle: ntv.de

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