Trotz Kritik ist die türkische Notenbank offenbar fest entschlossen, Sparer künftig nicht mehr vor der Entwertung ihrer Guthaben durch Wechselkursverluste zu schützen. Vertreter der Notenbank hätten bei einem Gespräch mit Vertretern von Geschäftsbanken am Montag erklärt, die damit verbundenen Schwierigkeiten anzugehen, sagten zwei Banker. Die als "KKM" bekannte Regelung sollte Einlagen der Sparer vor Wechselkurs-Verlusten schützen. Die Türkiye Cumhuriyet Merkez Bankası hatte am Sonntag bestimmte Zielvorgaben aufgehoben und die Banken aufgerufen, ihre Kunden dazu zu bewegen, auf reguläre Lira-Konten umzusteigen.

Die Garantien kommen die Notenbank teuer zu stehen: Allein im Juni und Juli zahlte sie zur Abdeckung von Abwertungskosten 300 Milliarden Lira - etwa elf Milliarden US-Dollar. Seit der Einführung sind die KKM-Einlagen auf rund 3,36 Billionen Lira - umgerechnet etwa 124,7 Milliarden Dollar - angeschwollen.