Der Börsen-Tag USA sind zunehmend isoliert
14.03.2025, 08:40 UhrMit einer Fortsetzung des volatilen Geschäfts rechnen Händler an Europas Börsen. Die Märkte seien weiter getrieben von den willkürlichen Wendungen bei den US-Strafzöllen und dem Rutsch der US-Techwerte. Dazu kommt nun bereits der Blick auf die kommende Sitzung der US-Notenbank am kommenden Mittwoch und der große Verfalltag an den internationalen Terminbörsen am nächsten Freitag. All das stufen Marktteilnehmer als "Risk Events" ein, in deren Vorfeld neue Anlagen riskant sind. Die Dax-Terminkontrakte ziehen indes am Morgen mit den Börsen in Asien an und ignorieren die schwachen US-Vorgaben. Strategen sehen dahinter eine Fortsetzung der Umschichtung von US-Aktien in europäische Werte.
Die Euphorie seit dem Amtsantritt von Donald Trump ist verflogen, nun droht am Abend noch immer die Frist gegen einen US-Government-Shutdown auszulaufen. Ebenso geht der KI-Hype zurück, Tech-Titel wie Google, Apple und Meta gaben von 2,6 bis 4,7 Prozent nach. Auch dies wird mittlerweile als isoliertes US-Problem gesehen und belastet die internationalen Aktienmärkte kaum.
Während die US-Schuldenkrise als eindämmbares Problem gilt, liegen die größten Überraschungspotenziale beim Trumpschen Handelskrieg: Als Gegenzug auf die EU-Reaktion gegen die Strafzölle hat Trump mit einer erneuten Zollerhöhung auf 200 Prozent für gewisse alkoholische Getränke gedroht. "Dieses Muster von Ankündigungen und Zollauferlegung erfolgt in ziemlich schnellem Tempo und ist beunruhigend für die Märkte", sagt Jason Pride, CIO bei Glenmede. Mit steigenden Spannungen drohe nun sogar die Gefahr, dass andere Nationen an einen Punkt gelangten, an dem sie genug von den USA haben und Verhandlungen mit Trump verweigern, meint Shane Oliver, Chef-Volkswirt bei AMP.
Quelle: ntv.de