Der Börsen-Tag Wacker Chemie: Auf Rekordjahr folgt Gewinneinbruch
14.03.2023, 09:51 UhrDer Spezialchemiekonzern Wacker Chemie rechnet nach dem Rekordjahr 2022 mit einem Umsatz- und Gewinneinbruch. "Die Dynamik der Weltwirtschaft hat sich deutlich abgeschwächt", sagt Vorstandschef Christian Hartel. In den ersten zwei Monaten des Jahres sei die Nachfrage in vielen Branchen, die Wacker beliefert, zurückgegangen. Die hohen Energiepreise - vor allem in Europa, belasteten das Geschäft. Wacker rechnet daher für das laufende Jahr mit einem Umsatz zwischen 7,0 und 7,5 (2022: 8,2) Milliarden Euro, das wäre ein Rückgang um bis zu 15 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde noch stärker schrumpfen: auf 1,1 bis 1,4 (2,08) Milliarden Euro.
Niedrigere Preise und eine geringere Produktion machten sich schon im ersten Quartal bemerkbar, erklärte das Unternehmen vor der Bilanzpressekonferenz: Von Januar bis März rechnet Wacker mit einem Umsatzrückgang um 18 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro und einem Einbruch des Ebitda auf 250 bis 280 (644) Millionen Euro.
Im vergangenen Jahr hatte Wacker Chemie die Inflation und die steigenden Energiekosten für kräftige Preiserhöhungen genutzt und den Umsatz damit um 32 Prozent gesteigert. Es sei das "mit Abstand erfolgreichste Jahr" für Wacker gewesen, sagte Hartel. Den größten Zuwachs erlebte das energieintensive Polysilizium-Geschäft mit der Chip- und Solarindustrie mit einem Umsatzplus von 50 Prozent. Den größten Beitrag zum operativen Rekordergebnis von 2,08 (1,54) Milliarden Euro lieferte die Silikon-Sparte, deren Ebitda um 59 Prozent auf 876 Millionen Euro schnellte.
Quelle: ntv.de