Der Börsen-Tag Waffe im Handelskrieg? Yuan stürzt ab wie nie zuvor
02.07.2018, 16:26 UhrAllein am Montag gab der Yuan im Verhältnis zum US-Dollar um ein halbes Prozent nach - im Juni war der Wertverlust so stark wie nie zuvor binnen eines Monats.
- Aus Sicht von Experten ist ein Ende des Wertverfalls nicht in Sicht: Solange die Handelsspannungen schwelten und die US-Notenbank Fed nicht von ihren Zinserhöhungen abrücke, sei mit einer fortgesetzten Yuan-Schwäche zu rechnen, meint Commerzbank-Experte Charlie Lay.
- Im Herbst 2015 und Anfang 2016 hatte Peking schon einmal versucht, die Währung stärker den Marktkräften zu überlassen und abwerten zu lassen. Das hatte zu Börsenturbulenzen weltweit geführt. Einige Experten warnen bereits vor einer Finanzkrise.
- Um einen unkontrollierten Absturz des Yuan handelt es sich derzeit aber nicht. Der Kurs wird von der politischen Führung kontrolliert und kann nur innerhalb einer vorgegebenen Spanne frei schwanken. Dank der höchsten Devisenreserven der Welt im Wert hat Peking auch großen Spielraum, durch Abverkäufe fremder Währungen gegen eine unerwünschte Yuan-Schwäche anzukämpfen.
- Stefan Große von der Landesbank Nord/LB deutet den Wertverfall beim Yuan als eine Strategie Pekings. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Spekulationen gegeben, Peking könnte auf US-Zölle mit einer Yuan-Abwertung reagieren. Mitte April hatte Chinas Zentralbankchef Yi Gang dies jedoch ausgeschlossen.
Quelle: ntv.de