Der Börsen-Tag ZEW-Index steigt, aber kaum mehr Konjunktur-Optimismus
18.06.2024, 11:46 UhrBörsenprofis blicken trotz der anziehenden Weltwirtschaft nur etwas optimistischer auf die deutsche Konjunktur. Das Barometer für die Erwartungen in den kommenden sechs Monaten stieg im Juni überraschend nur minimal um 0,4 Punkte auf 47,5 Zähler und somit zum elften Mal in Folge, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zu seiner Umfrage unter 154 Analysten und Anlegern mitteilte. Damit erreichte das Barometer wie zuletzt den höchsten Stand seit Februar 2022, ehe der russische Überfall auf die Ukraine die Konjunkturerwartungen abstürzen ließ. Die konjunkturelle Lage wurde allerdings unerwartet schlechter bewertet: Dieser Indikator fiel um 1,5 Punkte und rutschte damit noch tiefer in den negativen Bereich.
"Das Ergebnis ist ein klarer Dämpfer für bestehende Konjunkturhoffnungen", sagte Alexander Krüger, Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, zu ntv.de: "Alles in allem bleibt der Erwartungsanstieg mehr Schein als Sein. Das weltwirtschaftliche Umfeld hat sich zwar etwas aufgehellt, die Politik in Deutschland belastet aber unverändert. Es bleibt der Eindruck, dass es vor allem das Krisengerede ist, dessen Analysten überdrüssig sind. Die miese Lagebeurteilung mahnt zurecht zu einer gewissen Vorsicht. Für Wachstumsoptimismus ist die Zeit weiterhin nicht reif."
Quelle: ntv.de