Dienstag, 20. November 2018Der Börsen-Tag

Mit Max Borowski
17:48 Uhr

Dax stürzt auf Jahrestief

Eines mag die Börsianer trösten: Die 11.000-Punkte-Marke hat immerhin gehalten. Ansonsten beendet der Dax einen desaströsen Handelstag, in dessen Verlauf er ein neues Jahrestief bei 11.012 Punkten markiert. Zum Handelsschluss liegt der Leitindex 1,6 Prozent im Minus bei 11.066 Punkten. Angeführt wurde der Abschwung von Covestro, die nach einer Gewinnwarnung um 15,6 Prozent einbrachen.

Dax
DAX 23.729,67

Der europäische Technologiebereich gerät in den Abwärtssog des US-Sektors, in dem sich der Kursabschwung immer weiter beschleunigt. "Die Anleger nehmen Gewinne mit, wo sie noch Speck haben", sagt ein Händler. Wirecard brechen um 7,3 Prozent ein.

"Die 'Big Shots' fallen als Letzte", sagt Robert Rethfeld von Wellenreiter Invest. "Insofern könnte der Tech-Abverkauf die Situation sogar näher an ein vorläufiges Ende der Verkaufswelle bringen", meint er mit Blick den Einbruch der so genannten FAANG-Aktien in den USA. Im TecDAX fallen Nemetschek um 10 Prozent und Siltronic um 5 Prozent. Der TecDAX selbst gibt 2,7 Prozent ab.

17:25 Uhr

Ölpreis bricht ein

Konjunktursorgen und Risikoversion bei den Anleger - das lässt nicht nur Aktien einbrechen, sondern auch den Öpreis:

Damit wächst die Furcht vor einer Überversorgung des Marktes, zumal Russland und Saudi-Arabien auf Rekordniveau fördern - trotz aller Bemühungen um eine Senkung der Förderquoten.

US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um bis zu 5 Prozent auf rund 54,20 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent bricht um 4,2 Prozent auf 63,80 Dollar ein.

17:19 Uhr

Italiener kaufen kaum "Patriotenanleihen" ihrer Regierung

Der Eurokurs ist unter anderem wegen der Verunsicherung um Italien erneut unter 1,14 US-Dollar gefallen.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17

Am späten Nachmittag wurde die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1390 US-Dollar gehandelt. Am Morgen war sie noch bis auf 1,1472 Dollar gestiegen.

Nach ausländischen Anlegern scheinen auch italienische Privatanleger misstrauischer gegenüber der Haushaltspolitik ihrer Regierung zu werden. Die Nachfrage nach der als "Patriotenanleihe" bekannten italienischen Staatsanleihe namens "BTP Italia" fiel bisher schwach aus. Der Verkaufsprozess läuft von Montag bis Donnerstag.

Diese speziellen Anleihen richten sich besonders an private Haushalte. Die populistische Regierung in Rom will mit der Geldaufnahme durch diese Anleihen auch den Rückzug von ausländischen Investoren kompensieren.

Der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, Ewald Nowotny, warnte Italien zudem vor dem Ende der Nettoanleihekäufe durch die EZB zum Jahresende. Schließlich ist die Notenbank derzeit indirekt der größte Käufer von italienischen Staatsanleihen.

Der italienische Vize-Premierminister und Chef der Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, machte dagegen die Ablehnung des Haushalts 2019 durch die EU-Kommission für die schwierige Lage am italienischen Anleihemarkt verantwortlich. Die EU habe sich wie eine Wand gegen Italien gestellt, sagte Di Maio. Allerdings verwiesen Händler auch auf die heftigen Spannungen innerhalb der italienischen Regierungskoalition.

16:42 Uhr

US-Börsenstars stürzen in Bären-Territorium

FAANG im Bärenwald:

Facebook, Netflix, Amazon und die Google-Mutter Alphabet fallen an der Wall Street um bis zu sieben Prozent. Apple büßen rund 4,5 Prozent ein.

Aus technischer Sicht ist für Börsianer besonders negativ, dass die Werte allesamt mehr als 20 Prozent unter ihren Rekordniveaus liegen. Dies gilt als ein "Bären"-Signal.

16:20 Uhr

Wall Street tief im Minus

In New York nehmen die Anleger bei den einst so beliebten Technologieaktien erneut Reißaus.

  • Der Dow Jones stürzt im frühen Handel um 2,3 Prozent auf 24.421 Punkte. Der Nasdaq 100 verliert ebenfalls 2,1 Prozent auf 6503 Punkte.
  • Wegen der am Rentenmarkt steigenden Renditen seien Aktien nicht mehr so konkurrenzlos, erklärte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader den andauernden Ausverkauf. Das belaste vor allem die Lieblinge der Vergangenheit. "Und was hoch steigt, kann tief fallen und es kann vor allem noch tiefer fallen. Da ist noch einige Luft nach unten. Ein richtiger Ausverkauf in diesem Sektor steht erst noch bevor, so die Befürchtungen der Anleger."
  • Auch der weiterhin offene Handelsstreit der USA mit China drückt auf die Stimmung. Viele Investoren fürchten, dass vor allem im  Weihnachtsgeschäft die Kassen nicht so klingeln werden wie gedacht. Apple hatte jüngste gewarnt, das vierte Quartal werde nicht so gut laufen wie am Markt erwartet. Am Montag berichteten US-Medien über Produktionskürzungen wegen schwächelnder Nachfrage nach den neuen iPhones.
15:55 Uhr

FBI ermittelt: Beruhte Bitcoin-Hype auf krimineller Manipulation?

Diese beiden FBI-Agents hätten alle Bitcoin-Manipulationen bestimmt längst aufgeklärt.

Diese beiden FBI-Agents hätten alle Bitcoin-Manipulationen bestimmt längst aufgeklärt.

(Foto: imago/United Archives)

Der Bitcoin-Kurs hat aktuell die nächste Marke bei 4500 Dollar gerissen und befindet sich - wieder mal - im freien Fall. Dabei liegt das Allzeithoch der Kryptowährung bei rund 20.000 Dollar noch nicht mal ein Jahr zurück.

Der gewaltige Hype im vergangenen Jahr und der anschließende Absturz hat nicht nur Regulierungsbehörden, sondern auch die US-Bundespolizei auf den Plan gerufen. Der Verdacht: Der Bitcoin-Kursanstieg könnte zu einem entscheidenden Teil auf krimineller Manipulation beruhen. Laut einem "Bloomberg"-Bericht untersucht das FBI schon länger, ob Händler mit der Kryptowährung Tether und mithilfe der Platform Bitfinex den Bitcoin-Kurs in die Höhe getrieben haben.

Vorwürfe gegen Bitfinex und Tether weren bereits seit langem von vielen Beobachtern erhoben.

15:19 Uhr

Dax rast im Crash-Modus auf 11.000er Marke zu

Am deutschen Aktienmarkt brechen die Kurse am Nachmittag noch weiter ein.

  • Der Leitindex Dax baut seine Verluste auf fast 2 Prozent aus und notiert aktuell bei 11.027 Punkten.
  • Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax verlor 2,16 Prozent auf 22 902,08 Punkte. Der Nebenwerteindex SDax büßte zuletzt 2,55 Prozent ein, nachdem er bereits zu Handelsbeginn auf ein Jahrestief abgesackt war.
  • Am Markt werden die anhaltenden Wachstumssorgen, schlechte Unternehmensnachrichten und katastrophale Vorgaben aus Asien und den USA vor allem aus dem Tech-Sektor genannt.
  • Die Anleger nehmen bei den in diesem Jahr stark gestiegenen Aktien von Wirecard immer mehr Gewinne mit und drücken die Aktie fast 10 Prozent ins Minus.
  • Noch stärker verlieren Covestro mit einem Minus von mehr als 12 PRozent nach einer Gewinnwarnung.
15:01 Uhr

Chemie-Aktie crasht: Niedriger Rheinpegel führt zu Produktionsausfällen

Der Kunststoffhersteller Covestro kippt seine Jahresziele. Ursächlich seien unerwartet harter Wettbewerb sowie Rückstellung für das Effizienzprogramm, teilte der DAX-Konzern mit. Außerdem belastet der niedrige Wasserstand im Rhein das Ergebnis aufgrund von Produktionsausfällen sowie höheren Logistikkosten. Anleger reagieren verschreckt, die Aktie verliert mehr als 11 Prozent.

Covestro
Covestro 54,94

Der Absatz im Kerngeschäft werde 2018 nur mit einem Prozentsatz im unteren einstelligen Bereich zulegen, hieß es. Am 25. Oktober hatte die Covestro AG noch das Ziel eines Mengenwachstums im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich bestätigt. Im vierten Quartal werde trotz der Belastung durch den niedrigen Rheinwasserpegel ein leichtes Mengenwachstum im Kerngeschäft erwartet. hieß es am Dienstag.

Das EBITDA 2018 wird nun leicht unter dem Vorjahreswert von 3,44 Milliarden Euro erwartet. Eigentlich sollte es höher ausfallen als 2017.

14:54 Uhr

Wall Street steuert auf weitere Verluste zu

Die Stimmung an der Wall Street bleibt wohl schlecht.

  • Nach der Talfahrt des Vortages - vor allem im Technologiesektor - dürfte es heute munter weiter nach unter gehen. Der Aktienterminmarkt deutet auf eine leichtere Handelseröffnung am Kassamarkt hin. An der technologielastigen Nasdaq könnten die Startverluste sogar noch etwas deutlicher ausfallen. Bereits am Vortag war die Nasdaq in die Nähe eines Siebenmonatstiefs gesunken - die Alphabet-Aktie hatte in den Bärenmarktmodus gedreht.
  • Eine Kombination aus mäßigen Ausblicken von Technologieschwergewichten wie Apple oder Facebook, Befürchtungen, das Hoch bei den Unternehmensergebnissen könnte bereits überschritten sein und die frostigen Handelsbeziehungen zwischen den USA und China machten insbesondere Technologietitel anfällig für Verkäufe, heißt es im Handel.
14:31 Uhr

Samsung bringt Falt-Phone und "5G-Monster"-Galaxy im Februar

Samsung plant einem Bericht zufolge, im kommenden Februar ganz groß aufzutrumpfen:

  • Samsung, der gemessen an der Stückzahl weltweit größte Smartphonehersteller, bereitet "Dow Jones" zufolge drei neue Versionen seines Flaggschiffs Galaxy S10 vor, mit Displays von 5,8 Zoll bis 6,4 Zoll. In den Vorjahren waren es zwei Varianten. Die drei Geräte sollen im Februar nächsten Jahres ihr Debüt geben, so die Insider. Darüber hinaus entwickele der Konzern eine vierte Variante des Galaxy S10, die 5G-fähig sein soll und intern den Codenamen "Beyond X" trage. 
  • Das 5G-Handy, laut "Dow Jones" ein "5G-Monster" würde einen noch größeren Bildschirm mit einer Diagonale von 6,7 Zoll bieten und mit sechs Kameras ausgestattet sein, zwei vorne und vier hinten.
  • Mit 5G würde Samsung voraussichtlich einen erheblichen Vorsprung gegenüber dem iPhone von Apple genießen, für das Analysten eine Unterstützung von 5G erst 2020 erwarten. Eine Samsung-Sprecherin wollte keinen Kommentar abgeben.
  • Unabhängig davon wird Samsung Anfang nächsten Jahres sein erstes faltbares Gerät auf den Markt bringen, das sich wie ein Buch öffnet und über ein 7,3-Zoll-Display verfügt. Intern diskutieren die Führungskräfte von Samsung über den Namen des faltbaren Telefons, wobei "Samsung Flex" und "Galaxy Flex" als mögliche Namen auftauchen. Auch hier gebe es noch keine endgültige Entscheidung.
14:02 Uhr

Nach Absturz: Großauftrag für Boeings Unglücksflieger 737

Dieser Auftrag bringt Boeing wohl mehrere Milliarden Dollar ein - vor allem ist er aber ein wichtiger Vertrauensbeweis, nachdem in den vergangenen Wochen über einen möglichen, gravierenden Sicherheitsmangel beim Bestseller 737 Max diskutiert worden war.

Ein solches Flugzeug war vor weniger als einem Monat vor Indonesien abgestürzt und hatte 189 Menschen in den Tod gerissen. Experten hatten den Verdacht geäußert, dass ein Kontrollsystem, das in allen 737 Max-8 und 737 Max-9-Maschinen installiert, ist den Absturz verursacht haben könnte.

Boeing
Boeing 229,52

Während die Debatte noch nicht abgeschlossen ist, hat die koreanische Billigfluggesesellschaft Jeju Air jetzt bei Boeing 40 Maschinen des Modells 737 Max-8 fest bestellt. Der Auftrag umfasst zudem die Option auf zehn weitere Maschinen, wie Boing mitteilte. Der Deal hat nach Listenpreis einen Wert von 5,9 Milliarden US-Dollar. Üblicherweise erhalten Fluglinien von den Flugzeugbauern bei Großbestellungen einen Preisnachlass.

13:03 Uhr

Wahrer Wert negativ? Bitcoin-Sturz vernichtet Milliarden

Bitcoin-Kritiker "Dr. Doom" Nouriel Roubini hatte vor wenigen Tagen den "wahren fairen Wert" von der Digitalwährung sogar im negativen Bereich verortet - wegen der katastrophalen Energiebilanz. Davon ist der Bitcoinkurs zwar noch entfernt, allerdings sinkt er zuletzt wieder dramatisch.

  • Eine Woche nachdem die weltweit größte Digitalwährung die Marke von 6.000 US-Dollar nach unten gerissen hat, brach der Kurs am Montag weiter ein und fiel unter die Unterstützung bei 5.000 Dollar. Das Tagestief sah der Bitcoin bei 4.978,10 Dollar. Im Laufe des Handels legte der Bitcoin dann leicht auf 4.978,10 Dollar zu, seit Sonntag hat er damit 10,3 seines Wertes eingebüßt.
  • Der breit angelegte Ausverkauf bei den Kryptowährungen hat den Gesamtwert aller Digitalwährungen auf 166 Milliarden Dollar absacken lassen. Gegenüber dem Höchststand Mitte Januar bedeutet das ein Wertverlust von mehr als 650 Milliarden Dollar.
  • Nach Monaten mit einer relativen Flaute, in der die Volatilität beim Bitcoin so niedrig war wie noch nie, kommen nun verstärkt Fragen nach dem generellen Interesse auf. Die Daten von bitcoinity.org belegen den stetigen Rückgang bei den Handelsvolumina in diesem Jahr. Die Geschwindigkeit, mit der Kryptos abgestürzt seien, zeige, dass es kaum frisches Geld gebe, erklärte Nick Cawley, Marktanalyst bei Daily FX.
Bitcoin
Bitcoin 113.744,50

 

12:37 Uhr

Milliardenauftrag: Siemens liefert Züge für Londoner Tube

Die Mutter aller U-Bahnen wird grundlegen modernisiert. Einen Teil der Aufträge dafür konnte sich jetzt Siemens sichern.

Siemens
Siemens 227,05

Die London Underground, eine Tochtergesellschaft von Transport for London und verantwortlich für das Nahverkehrssystem in der britischen Hauptstadt, hat für umgerechnet 1,54 Milliarden Euro 94 U-Bahn-Züge bei Siemens Mobility bestellt. Die Züge sollen auf der Piccadilly Line die bestehende Flotte aus den 1970er Jahren ersetzen.

11:56 Uhr

Brichta zur Dax-Panik: Jetzt gierig sein!

"Der Brexit könnte hart werden." "Der Handelskrieg könnte sich verschärfen." "Die Konjunktur könnte einbrechen." "Der Dax könnte auf 10.100 Punkte fallen." -  An den Börsen dominieren derzeit weniger die Fakten, sondern mehr die Ängste vor möglichen Gefahren. In der Vergangenheit entpuppten sich solche Perioden oft als gute Gelegenheiten, Aktien zu kaufen. Der Starinvestor Warren Buffett formulierte es so:

Dax
DAX 23.724,42

"Habt Angst, wenn die anderen gierig sind. Seid gierig, wenn die anderen Angst haben."

Gerade was den Dax betrifft, ist die Angst derzeit kaum zu überbieten. Was spricht also dagegen, jetzt gierig zu sein?

Darüber hinaus ist es seit einiger Zeit in Mode, nicht nur über die Leistung des Dax abzulästern, sondern auch über ihn als Index: Er sei eine Fehlkonstruktion, behaupten viele, weil er die Dividenden enthält, die von den Dax-Firmen gezahlt werden. Das sei international unüblich. Na und? Als Dax-Anleger investiert man eben automatisch alle Dividenden wieder in die gleichen Aktien, ohne etwas tun zu müssen. Was will man mehr? Ansonsten müsste man sich selbst darum kümmern, was man mit jeder Dividende macht. Und vor allem hätte man zusätzliche Kosten, wenn man sie wieder investiert.

Zugegeben, bis jetzt lief dieses Jahr nicht besonders gut für den Dax. Aber selbst nach einer schlechten Ernte, muss man wieder säen, wusste schon der römische Philosoph Seneca. Wenn dann die Zeit kommt, in der andere wieder gierig auf den Dax sind, wird auch die Ernte wieder besser ausfallen,

erwartet Ihr

Raimund Brichta

Zustimmung, Widerspruch oder Fragen? Hier können Sie reagieren.

11:54 Uhr

Dax taumelt in Richtung 11.000er Marke

Zur Mittagspause bietet sich den Börsianern ein düsteres Bild: Der Ausverkauf bei Technologiewerten und Sorgen von Anlegern vor einer weltweiten Konjunkturabkühlung bringen die Kurse massiv ins Straucheln.

Dax
DAX 23.729,67

Der Dax war zeitweise um 1,4 Prozent auf ein Dreieinhalb-Wochen-Tief von 11.091 Punkten in die Tiefe, nachdem er bereits am Montag ein Prozent eingebüßt hatte. Aktuell notiert der Index 0,9 Prozent im Minus bei 11.145 Punkten.

Analysten schließen nicht aus, dass der deutsche Leitindex im Tagesverlauf sogar die psychologisch wichtige Marke von 11.000 Zählern nach unten durchbrechen könnte.

Der EuroStoxx50 verliert ein Prozent auf 3132 Stellen.

11:49 Uhr

Sparprogramm reicht BASF-Anlegern nicht

Gut ein halbes Jahr nach seinem Amtsantritt stellt BASF-Chef Martin Brudermüller die Weichen: Er will den Chemiekonzern in den kommenden Jahren mit einer neuen Strategie noch profitabler machen.

  • Das Ebitda soll jährlich um 3 bis 5 Prozent steigen, teilte der Dax-Konzern mit. Damit geht BASF allerdings von schwächeren Ergebniszuwächsen aus als in den vergangenen Jahren, was an der Börse für Enttäuschung sorgte.
  • Die Aktie verlor im frühen Handel um 2,4 Prozent. Trotz eines neuen Effizienzprogramms peile der Chemiekonzern beim operativen Ergebnis (Ebitda) weniger an als vom Markt erwartet, schrieb Analyst Markus Mayer von der Baader Bank.
  • Um Kosten zu sparen und effizienter zu werden, setzt BASF in den Jahren 2019 bis 2021 ein neues Paket mit umfangreichen Maßnahmen auf. Dieses Programm, das auch Investitionen in Produktionsanlagen beinhaltet, soll ab Ende 2021 jährlich zwei Milliarden Euro zum Ebitda beisteuern. Es zielt auf die Produktion, Logistik, Forschung und Entwicklung sowie die Digitalisierungs- und Automatisierungsaktivitäten.
11:40 Uhr

VW-Großaktionär verdient prächtig

Der Volkswagen-Großaktionär Porsche hat in den ersten neun Monaten dank guter Geschäfte des Wolfsburger Autokonzerns den Gewinn kräftig gesteigert.

  • Das Ergebnis nach Steuern kletterte um 25 Prozent auf 2,67 Milliarden Euro, wie die Porsche Automobil Holding SE mitteilte. Die Nettoliquidität stieg auf 961 Millionen von 937 Millionen Euro zum Jahresende 2017.
  • Am Ausblick für das Gesamtjahr, wonach der Gewinn zwischen 2,5 Milliarden und 3,5 Milliarden Euro liegen soll, hält die Holding der Familien Piech und Porsche fest. Grund für die relativ große Bandbreite seien weiterhin bestehende Unsicherheiten wegen möglicher Sondereffekte hinsichtlich der Dieselthematik. Im Vorjahr wurde ein Ergebnis von 3,3 Milliarden Euro erzielt.
11:01 Uhr

Gigantischer Geldwäschefall lässt Deutsche Bank abstürzen

Es soll sich um den größten Geldwäscheskandal Europas aller Zeiten handeln - und mit dabei ist wohl auch die Deutsche Bank.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 30,95

Deutsche Bank fallen rund 5 Prozent auf ein neues Langzeittief bei 8,15 Euro. Damit hat sich der Börsenwert der einstigen deutschen Vorzeigebank allein innerhalb von 12 Monaten etwa halbiert. (Noch tiefer notierten die Papiere zuletzt Anfang der 1980er Jahre.)

Im Handel wird auf die angeschlagene Technik der Aktie verwiesen genauso wie auf Berichte, laut denen das Geldinstitut in den gigantischen Geldwäscheskandal der Danske Bank verwickelt sein könnte. 150 Milliarden Euro verdächtiger Zahlungen flossen über die estnische Filiale des dänischen Instituts und wohl auch über deren Korrespondenzbanken.

Die Deutsche Bank hat derweil laut Reuters bestätigt, als Korrespondenzbank für Danske in Estland tätig gewesen zu sein und habe für diese Zahlungen abgewickelt. Die Geschäftsbeziehung sei 2015 beendet worden.

10:55 Uhr

Airline-Pleiten bescheren Easyjet Riesen-Gewinnsprung

Easyjet meldet einen gewaltigen Gewinnsprung von 42 Prozent. Dabei halfen dem Unternehmen zufolge Einmaleffekte wie die Pleiten von Konkurrenzairlines und Streiks bei Wettbewerbern und auch etwa der französischen Bahn.

Das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Steuern stieg in den zwölf Monaten bis Ende September um rund 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 578 Millionen britische Pfund (knapp 650 Mio Euro).

Die Passagierzahl stieg auf einen Rekord von 88,5 Millionen - damit flogen 10,2 Prozent mehr Reisende im vergangenen Jahr mit Easyjet. Der Umsatz stieg um 16,8 Prozent auf knapp 5,9 Milliarden Pfund. Der Konzern bekräftigte, sein Flugangebot im neuen Jahr um 10 Prozent ausweiten zu wollen.

10:21 Uhr

Asiens Börsen im Abwärtsstrudel

Die weltweite Abwärtsspirale bei Technologiewerten hat die Börsen in Asien in die Tiefe gezogen. Außerdem mussten Anleger in Japan einen Kurssturz beim Autobauer Nissan verdauen, dessen Verwaltungsratschef Carlos Ghosn wegen des Verdachts der Veruntreuung von Firmengeld verhaftet wurde.

Der 225 Werte umfassende japanische Nikkei-Index schloss 1,1 Prozent tiefer bei 21.583 Zählern. Die Börsen in Shanghai und Shenzhen gaben jeweils mehr als zwei Prozent nach.

Keine Aktie wurde in Japan so viel gehandelt wie die von Nissan. Ihr Kurs sackte um 5,5 Prozent auf den tiefsten Stand seit August 2016 ab.

10:06 Uhr

Frankreich will weltgrößten Autobauer retten

Nachdem sich die französische Regierung von ihrem offenkundigen Schock erholt hat, bricht Finanzminister Le Maire das offizielle Schweigen zur Causa Ghosn. Die von dem Star-Manager aufgebaute Autoallianz soll auf jeden Fall erhalten bleiben.

  • Die Partnerschaft der beiden Autobauer Renault und Nissan sei im Interesse von Frankreich und Japan sowie der beiden Unternehmen, sagte Le Maire dem französischen Sender "Info radio". Er kündigte Gespräche mit der japanischen Seite über das Thema an. Vorrang habe für Frankreich die Stabilität von Renault. Ghosn sei nach seiner Verhaftung nicht in der Lage, das Unternehmen zu führen. Er habe die französischen Steuerbehörden gebeten, sich den Fall anzusehen.
  • Der französische Staat ist mit 15 Prozent an Renault beteiligt, der seinerseits 43,4 Prozent an Nissan hält. Renault kündigte für den Dienstagnachmittag eine Board-Sitzung an. Insidern zufolge sollen dabei Ghosns Aufgaben provisorisch neu verteilt werden.
  • Die von Ghosn aufgebaute Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi gilt als größter Pkw-Bauer der Welt. (VW verkauft mehr Wagen, wenn man Lkw mit einrechnet.) Die Unternehmen sind zwar formell eigenständig, aber durch Aktienbeteiligungen finanziell verbunden. Ghosn selbst ist Chef der niederländischen Renault-Nissan B.V. und hat - noch - Führungspositionen in allen drei Konzernen inne.
09:48 Uhr

Wirecard verspricht mehr Gewinn - Aktie crasht

Wirecard fallen wie ein Stein. Zeitweise liegt die Aktie mehr als 6 Prozent im Minus.

Die Titel des Zahlungsdienstleisters hatten bereits am Montag fast sieben Prozent eingebüßt.

Dabei hat der Konzern gerade das Gewinnziel für 2019 wieder erhöht. Das reicht den Anlegern im Zuge der allgemeinen Tech-Panik allerding nicht. "Die Prognosen waren im Rahmen der Erwartungen, aber sie sind eben auch keine positive Überraschung", sagte ein Händler. Hinzu komme der derzeit allgemein schlechte Trend bei Tech-Aktien.

09:34 Uhr

Inflationsdruck so hoch wie seit Jahren nicht

Der Inflationsdruck auf Produzentenebene hat in Deutschland im Oktober wie erwartet weiter zugenommen.

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts stiegen die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und lagen um 3,3 (September: 3,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Einen stärkeren Anstieg im Vorjahresvergleich hatte es zuletzt im Dezember 2011 mit 3,5 Prozent gegeben. Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise um 1,6 Prozent höher als im Oktober des Vorjahres. Gegenüber September 2018 blieben sie unverändert.

Die Erzeugerpreise können einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation geben. In der Regel schlagen veränderte Erzeugerpreise früher oder später auf den Handel und damit auf die Verbraucher durch.

09:17 Uhr

Dax löscht Gewinne der letzten zwei Jahre fast aus

Mehr als 1 Prozent notiert der deutsche Leitindex kurz nach Handelsbeginn im Minus bei 11.129 Punkten.

Zusätzlich zur allgemein miesen Konjunkturstimmung, der Tech-Skepsis und Sorgen um den Apple-Absatz und die japanische Autoindustrie zeigen sich die Anleger von Infineon und Wirecard geschockt.

Damit steuerte der Dax allmählich wieder auf sein im Oktober erreichtes Tief seit Ende 2016 bei 11.051 Punkten zu. Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax verlor 0,93 Prozent auf 23 189,59 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,69 Prozent nach unten.

 Der Technologiesektor steht seit Wochen unter Druck. Wegen der Furcht vor einer sinkenden Nachfrage gab es zuletzt vor allem in der Halbleiterbranche immer wieder hohe Verluste.

Die Aktien des Chipkonzerns verlieren 3,6 Prozent, der Zahlungsdienstleister rund 4,5 Prozent.

08:42 Uhr

Ghosn-Verhaftung schockt Auto-Anleger

Eine Art japanischer Winterkorn? Nissan-Chef Hiroto Saikawa (r.) erklärt bei der kurzfristig anberaumten Pressekonferenz die Vorwürfe gegen Carlos Ghosn.

Eine Art japanischer Winterkorn? Nissan-Chef Hiroto Saikawa (r.) erklärt bei der kurzfristig anberaumten Pressekonferenz die Vorwürfe gegen Carlos Ghosn.

AP

Die Verhaftung des Nissan-Verwaltungsratschef Carlos Ghosn schlägt hohe Wellen im Automobilsektor. Der japanische Partner der französisch-japanischen Autoallianz Renault-Nissan hatte zu Wochenbeginn nach Börsenschluss in Tokio mitgeteilt, es seien zahlreiche gravierende Verstöße in Verbindung mit Ghosn aufgedeckt worden, unter anderem Veruntreuung von Firmengeldern.

  • Ghosn solle daher von seinem Posten entbunden werden, hieß es. Der in Brasilien geborene Franzose ist zugleich Vorstandschef von Renault. Der einflussreiche Automanager gilt als entscheidender Strippenzieher bei der Zusammenarbeit von Renault, Nissan und Mitsubishi.
  • Die Aktien von Nissan gaben im Dienstagshandel um 5,4 Prozent nach. Die Aktie des Partnerunternehmens Mitsubishi Motors verloren sogar 7,3 Prozent. Toyota legten dagegen 1,6 Prozent zu. Honda-Aktien blieben weitgehend stabil.
  • Für Analyst Tomoichiro Kubota von Matsui Securities ist der langfristige Ausblick für Nissan-Renault-Mitsubishi derzeit zwar unklar, auch wegen des Einflusses, den der französische Staat auf Renault ausüben könnte. Zumindest kurzfristig dürfte das Geschäft bei Nissan darunter aber nicht leiden, zumal es weiter von Nissan-CEO Hiroto Saikawa geführt werde.
08:03 Uhr

Dax steuert unsicherem Auftakt entgegen

Schon am Vortag schalteten

Schon am Vortag schalteten

picture alliance / Christoph Sch

DAX
DAX 23.729,67

Am deutschen Aktienmarkt müssen sich Anleger auf frostige Stimmung zum Handelsauftakt einstellen. Der Leitindex an der Börse in Frankfurt wird zum Start in den Dienstagshandel leicht im Minus erwartet.

  • Auf Teleboerse.de deuten die Indikationen für den Dax auf eine Eröffnung bei 11.212,00 Punkten hin, was prozentual einem Abschlag von 0,3 Prozent entspricht.
  • Am Vorabend war das Frankfurter Börsenbarometer 0,9 Prozent im Minus bei 11.244,54 Punkten aus dem Handel gegangen.
  • Für große Verunsicherung sorgt der Wirbel um die Geschäftsaussichten bei Apple. Potenziell kursstützende Signale sind im Tagesverlauf nicht in Sicht. Frische Zahlen aus der zu Ende gehenden Berichtssaison gibt es nur noch aus der zweiten und dritten Reihe. Viel Augenmerk wird nach der Festnahme des Renault-Chefs Ghosn voraussichtlich auf den weiteren Entwicklungen im Autosektor liegen.

Der Dax könne mit Blick auf die seit Monaten schwelenden Risikofaktoren wie etwa dem Brexit oder der US-Handelspolitik im Tagesverlauf durchaus auch unter die Marke von 11.000 Punkten fallen, warnten technisch orientierte Marktbeobachter von Donner & Reuschel.

07:43 Uhr

Apple-Angst alarmiert Asien-Anleger

Der Aufstieg der Smartphones bescherte Asiens Tech-Werten kräftige Kursgewinne: Am iPhone von Apple hängt mehr als nur der Erfolg der Kalifornier.

Der Aufstieg der Smartphones bescherte Asiens Tech-Werten kräftige Kursgewinne: Am iPhone von Apple hängt mehr als nur der Erfolg der Kalifornier.

REUTERS

Nikkei
Nikkei 43.837,67

An den asiatischen Aktienmärkten verzeichnen Händler teils kräftige Abgaben. Beobachter verweisen auf außergewöhnlich schwachen Vorgaben aus den USA. In New York war der Nasdaq-100 am Vorabend um 3,3 Prozent ins Minus gefallen und hatte damit den tiefsten Stand seit April erreicht.

  • In Tokio gibt der Nikkei-Index im Verlauf um 1,1 Prozent auf 21.591 Punkte nach. Das "negative Sentiment im Technologiesektor" treffe auch den japanischen Aktienmarkt, hieß es. Die Aktien von Apple hatten am Vorabend fast vier Prozent an Wert eingebüßt.
  • Der Hang-Seng-Index in Hongkong verliert 1,9 Prozent. Im chinesischen Kernland sinkt der Schanghai-Composite um 1,6 Prozent zurück.
  • In der gesamten Region stünden Aktien von Apple-Zulieferern und anderen Technologieunternehmen unter Abgabedruck, warnten Börsianer.

Auslöser für die Aufregung sind Hinweise auf ein mögliches Abflauen der Absatzerfolge beim iPhone. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge soll Apple die Produktion des iPhone-Modells XR bereits zum zweiten Mal verringert haben.

07:00 Uhr

So steht es um den Kurs von Apple

Hinweise auf ein mögliches Abflauen des Smartphone-Booms beim Vorreiter und Branchenschwergewicht Apple haben im Tech-Sektor große Unsicherheit ausgelöst. An der New Yorker Nasdaq brach der Kurs der Apple-Aktien zu Wochenbeginn um fast vier Prozent ein.

Apple
Apple 234,35

Zum Handelsschluss notierte Apple 3,96 Prozent im Minus bei zuletzt 185,86 Dollar.

Wie das "Wall Street Journal" zu Wochenbeginn berichtete, muss sich der kalifornische Konzern auf eine schwächere Nachfrage nach seinen jüngsten Modellen einstellen. Die Produktionszahlen des IPhone XR etwa seien bereits zum zweiten Mal verringert worden, hieß es. Branchenweit werten Investoren die Hinweise offenbar als Signal, bei Technologieaktien insgesamt vorsichtiger zu werden.

06:51 Uhr

Euro schiebt sich ins Dienstagsgeschäft

Was wird die Veröffentlichung der Daten zu den Erzeugerpreisen bringen? Beim Euro blicken Investoren derzeit auch auf die hohen Zinsunterschiede zwischen den USA und Europa.

Was wird die Veröffentlichung der Daten zu den Erzeugerpreisen bringen? Beim Euro blicken Investoren derzeit auch auf die hohen Zinsunterschiede zwischen den USA und Europa.

picture alliance / Jens Büttner/

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Der Kurs des Euro zieht leicht an: Zu Beginn des zweiten Handelstags der Woche kann die europäische Gemeinschaftswährung ihre am Vortag erzielten Aufschläge verteidigen und notiert damit weiter deutlich über der Marke von 1,14 Dollar .

  • Am frühen Morgen liegt der Euro bei 1,1450 Dollar und damit hauchdünn unter seinem Vorabendniveau. Vor allem in der zweiten Hälfte des Montagsgeschäfts hatte sich der Eurokurs deutlich gefestigt, nachdem er am späten Vormittag noch zeitweise nachgegeben hatte.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) setzt den Referenzkurs zu Wochenbeginn auf 1,1427 (Freitag: 1,1346) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8751 (0,8814) Euro.
  • Am Morgen stehen mit den Oktober-Erzeugerpreisen aus Deutschland neue Signale zum Inflationsausblick an.
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