Europa-Fonds A-Rating vergeben
27.03.2007, 13:27 UhrVon Tobias Schmidt, Chefökonom bei Feri Rating & Research
Aktieninvestments in der eigenen Währung haben den Vorteil, dass der Anleger direkte Wechselkursrisiken vermeidet. Sofern die Unternehmen im Portfolio allerdings ihr Geld vorwiegend im Ausland verdienen, bleibt ein indirektes Wechselkursrisiko natürlich immer bestehen. Die Wirkung von Wechselkursschwankungen auf die Portfolioperformance lässt sich jedoch abschwächen. Aktienfonds, die ausschließlich in Unternehmen des Euroraumes investieren, sind für viele Euro-Investoren daher hoch im Kurs. Ende Januar waren in der Fondskategorie Aktien Euroland 115 Fonds enthalten; 69 davon mit einem Feri Fonds Rating zwischen A und E.
Junger Europa-Fonds mit A-Rating ausgezeichnet
Neu hinzugekommen zur Gruppe der „junge“ Fonds mit Feri Fonds Rating ist der Value Select Europe INKA (ISIN: DE000A0ERX36). Er wurde zum Stichtag 28. Februar 2007 mit einem A Rating („sehr gut“) ausgezeichnet. Dabei wurde die Fähigkeit des Fondsmanagements zur Generierung einer langfristig stabilen und überdurchschnittlichen Performance (Performance Indikator) als „sehr gut“ beurteilt. Der Beitrag des Managements zur Risikokontrolle und –reduktion (Risiko Indikator) wurde insgesamt mit „gut“ bewertet. Im Gesamtrating werden der Performance Indikator und der Risiko Indikator im Verhältnis 70 zu 30 gewichtet.
Der am 1. September 2005 von der Internationale Kapitalanlagegesellschaft mbH aufgelegte Fonds wird von einem Managementteam der Siemens Kapitalanlagegesellschaft mbH verwaltet. Der Fonds investiert in substanzhaltige, unterbewertete Unternehmen der Eurozone. Die Auswahl der Einzeltitel erfolgt anhand eines quantitativen Value-Momentum-Ansatzes nach fundamentalen Unternehmensdaten wie Dividende, Gewinn, Cashflow und Buchwert des Eigenkapitals, wobei auch die Dynamik und die Stabilität der Aktienkurs- und Gewinnentwicklung berücksichtigt werden. Ein besonderes Augenmerk gilt Unternehmen, die sich im Vergleich zu ihren Konkurrenten durch hohe immaterielle Vermögenswerte (Extra-Financials) auszeichnen. Unter diesem Begriff werden Faktoren zusammengefasst, die den Wert eines Unternehmens beeinflussen, in der Rechnungslegung aber nicht oder nur teilweise erfasst werden. Hierzu zählen beispielsweise Corporate Governance, Humankapital, Innovationskraft, Marke und Image, das Wettbewerbsumfeld und die Zusammensetzung der Anteilseigner. Bei der Selektion solcher Einzelwerte wird das von Rainer Hackl geleitete Managementteam durch die The Value Group GmbH unterstützt. The Value Group ist ein unabhängiges Beratungsunternehmen, das im Rahmen eines eigenen Researchansatzes den Einfluss von Extra-Financials auf den Wert und die Performance von Unternehmen systematisch untersucht und in Investmentprodukte und -dienstleistungen integriert.
Die Bewertung des Fonds erfolgt in einem systematischen Ratingprozess relativ zu den anderen Fonds dieser Peergroup. Grundlage des Ratings von Fonds mit weniger als fünf Jahren Kurshistorie sind umfassende qualitative und quantitative Analysen, mit deren Hilfe die Fähigkeiten des Fondsmanagements beurteilt werden. Das Rating soll Investoren die Fondsauswahl in dem noch sehr unübersichtlichen Bereich der Kapitalmarktprodukte ohne langjährige Performance erleichtern und so wesentlich zur Steigerung der Transparenz beitragen.
Quelle: ntv.de