Empfehlungen

Asien im Blick Auf Solar setzen

Interview mit Kemal Bagci, Zertifikate-Experte der DWS GO

1. Mit dem Asian Solar Plus Zertifikat (WKN DWS0JG) setzt DWS GO explizit auf den asiatischen Raum - warum bietet diese Region so großes Potential für regenerative Energien?

Der Energiebedarf Asiens wächst sehr stark. Fossile Energieträger haben Rekordpreise erreicht und die globalen Reserven können in wenigen Jahrzehnten erschöpft sein. Werden die Energiequellen nicht auf eine breitere Basis gestellt, wird sich das gefährdend auf das beachtliche Wirtschaftswachstum in Asien auswirken. Die Regierungen haben diese Gefahr erkannt und in ihrer Haushaltsplanung bereits immense Ressourcen für erneuerbare Energien mobilisiert. So möchte China in den nächsten zwei Jahren den Anteil erneuerbarer Energien auf 10 Prozent steigern. Solar hat schon aufgrund der klimatischen Voraussetzungen die besten Chancen. Denn in China und Indien liegt die Sonnenstundenzahl fast doppelt so hoch wie in Deutschland.

2. Welche Entwicklung lässt sich in Asien bereits heute beobachten?

Als Produktionsstätte steht Asien schon heute weit vorn. Allein in China und Taiwan werden mittlerweile rund dreißig Prozent aller Solarzellen und -module hergestellt. Die Produktionskapazitäten sind bereits auf eine weiter steigende Nachfrage des Weltmarkts ausgerichtet. Dank geringerer Fertigungskosten profitieren asiatische Ausrüster von der starken Nachfrageentwicklung aus den Industriestaaten. Gerade in Europa wirken sich Subventionen und die Förderung durch die öffentliche Hand positiv auf die Nachfrage aus.

3. Welche Hürden müssen noch genommen werden?

Die junge Branche wird bei der Herstellung von Silizium noch produktiver werden müssen. Der Rohstoff ist zwar in der Natur reichlich vorhanden, aber die bestehenden Kapazitäten zur Gewinnung von Silizium müssen deutlich ausgebaut werden, um die hohe Nachfrage auch nur annähernd befriedigen zu können. Diese Herausforderung ist bereits erkannt, aber dessen Erfolg wird sehr stark von den technologischen Zugewinnen abhängen.

4. Welche asiatischen Länder sind für die Zukunft besonders hervorzuheben?

China und Indien bieten langfristig das größte Potenzial. Über ein Drittel der Weltbevölkerung leben allein in diesen beiden Ländern.China ist weltweit der zweitgrößte Energieverbraucher und der drittgrößte Energieerzeuger. Mit gezielten steuerlichen Anreizen und Förderprogrammen treibt die Zentralregierung die Entwicklung der Solarindustrie voran, um kurzfristig einen großen Anteil des Energiebedarfs daraus decken zu können. Auch Indien hat sehr ehrgeizige Ziele. Als weltweit viertgrößter Produzent von Windenergie hat es Indien schon weit gebracht. Jedoch wird das Ziel von 100%-iger Stromversorgung nur über den Ausbau der Solarenergie erreicht werden können. Die fast 20.000 abgelegen Dörfer können kosteneffizient nur über Solarenergie versorgt werden. Dafür möchte die indische Regierung bis 2012 die Gesamtfläche an Solaranlagen um das 7-fache auf über zehn Millionen Quadratmeter erhöhen. Die klimatischen Bedingungen in den Ländern schaffen hervorragende Vorraussetzungen.

5. Worauf zielt das DWS GO Asian-Solar-Plus-Zertifikat speziell ab?

Das Portfoliomanagement strebt eine breite Diversifikation der Solartitel über die ganze Region an. Solarunternehmen aus China, Taiwan, Thailand, Südkorea, Japan und Indien sind vertreten. Investiert wird entlang der gesamten Wertschöpfungskette, darunter in Hersteller, Installateure und Zulieferer für Solartechnik und Photovoltaikanlagen, Betreiber von Solarkraftwerken sowie Firmen, die sich mit Technologien der Energiespeicherung beschäftigen. Zudem kann bis zu ein Drittel des Fondsvermögens in Unternehmen der Windindustrie und nicht-asiatische Unternehmen investiert werden. Das Spezialfondskonzept ermöglicht uns auch mittelgroße Unternehmen und neue Börsengänge mit zu berücksichtigen, die wir in diesem dynamischen Markt verstärkt in Zukunft erwarten.

6. Bei allen Chancen, wo lauern hier Risiken für Anleger?

Die Aktienkurse der Solarunternehmen unterliegen dem allgemeinen Marktumfeld und können sogar noch stärker als der Gesamtmarkt schwanken. Es handelt sich hierbei um einen sehr jungen und dynamischen Markt, der in hohem Maße äußeren Faktoren unterliegt. So können neue politische Auflagen, Subventionsentscheidungen oder Versorgungsengpässe zu hohen Kurssprüngen in beide Richtungen führen.

Vielen Dank für das Interview.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen