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Bonuszertifikate im Aufwind DDI-Studie März

Laut Mitteilung des Deutschen Derivate Instituts (DDI) stiegen die Börsenumsätze für derivative Produkte im März 2006 gegenüber dem Vormonat um 9% auf 11,5 Mrd. Euro. Damit konnte sich der börsliche Handel auf dem hohen Niveau der Vormonate stabilisieren. Im ersten Quartal 2006 wurden somit durchschnittlich für 11,4 Mrd. Euro Zertifikate, Aktienanleihen und Hebelprodukte umgesetzt. Das ist ein Zuwachs von mehr als 58% gegenüber dem vierten Quartal 2005.

Die als defensiv geltenden Anlage-Zertifikate sicherten sich dabei mit einem Volumen von 6,3 Mrd. Euro einen
Marktanteil von 55%. Die Hebelinstrumente konnten trotz eines freundlichen Aktienmarkts ihren Anteil am Gesamtmarkt von 45% (5,1 Mrd. Euro) nicht weiter ausbauen. Die Investoren suchten vielmehr die Sicherheit von Produkten mit einer kompletten Kapitalgarantie oder einem Teilschutz wie beispielsweise Bonus-Zertifikate.

Diese haben im März erstmalig alle anderen Produktformen in der Beliebtheitsskala überholen können. Die
Bonuspapiere verzeichneten im Segment Anlageprodukte mit einem Volumen von 1,9 Mrd. Euro die höchsten
Umsätze und sicherten sich damit einen Marktanteil von 31%. Offenbar werden Bonus-Zertifikate bei den Privatanlegern immer mehr als Aktienersatzprodukt akzeptiert. Die lange Zeit führenden Index-Zertifikate erreichten im März einen Marktanteil von 30%. Discount-Zertifikate konnten durch einen Umsatzanstieg von 20% auf 1,2 Mrd. Euro ihren Marktanteil auf 20% ausweiten. Den größten prozentualen Umsatzzuwachs verzeichneten Sprint-und Outperformance-Zertifikate mit einem Plus von 65% auf 273 Mill. Euro. Ihre Bedeutung ist allerdings gemessen an den Marktanteilen mit knapp 5% immer noch relativ klein.

Die Anleger fanden im März offenbar eher Gefallen an Einzelstories und setzten ihre Strategie mit Anlagezertifikaten um. Zwar sicherten sich die indexbasierten Produkte mehr als die Hälfte des Marktes (51%), doch Zertifikate auf Aktien konnten ihren Anteil um fast 4 Prozentpunkte auf 40% (2,5 Mrd. Euro) steigern.

Hier spielten Sondersituationen wie die Übernahme Scherings durch Bayer möglicherweise eine wichtige Rolle. Das Wettrennen um die Marktführerschaft hat sich etwas entspannt. In der Emittentenrangliste konnte die Deutsche Bank ihren Anteil am Gesamtmarkt durch einen leichten Anstieg gegenüber den Mitbewerbern, allen voran die Commerzbank, verteidigen. Die "Blauen" führen nun mit einem Marktanteil von 20% vor den "Gelben" (18%) und ABN Amro (15%). Die drei Führenden teilen 53% des Marktes mit deutlichem Vorsprung unter sich auf. Der Vierte, die Citigroup, folgt erst mit einem Marktanteil von 5,9%. Bei den Optionsscheinen, einer Domäne der Citigroup, musste man allerdings Marktanteile abgeben und liegt jetzt bei 15%. Hier sicherte sich die Deutsche Bank mit einem Zuwachs von fast 3 Prozentpunkten einen Marktanteil von 29% zu ungunsten der Konkurrenz. Die Wiederaufnahme des Listings neuer Hebelprodukte der "Blauen" an der Euwax
scheint Früchte zu tragen.

Walter Kozubek, anlagezertifikate.de

Quelle: ntv.de

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