Zertifikate eigenständige Produkte DDI für offenen Wettbewerb
28.11.2005, 11:44 UhrLaut aktueller Mitteilung spricht sich das Deutsche Derivate Institut (DDI) gegen eine Ausweitung der Regulierungsbestimmungen für Fonds auf andere Finanzmarktprodukte aus. Dies gilt insbesondere für Zertifikate. Das Grünbuch der EU-Kommission zum Ausbau des europäischen Rahmens für Investmentfonds führt zwar Gesichtspunkte des Anlegerschutzes an, die aus Sicht einer Aufsicht für bestimmte Offenlegungspflichten bei Zertifikaten sprechen könnten. Doch sieht das geltende Recht mit dem Wertpapierprospektgesetz und dem Wertpapierhandelsgesetz bereits verschiedene komplementäre Schutzmechanismen für den Anleger vor, was auch das Grünbuch anerkennt. Und die kommende Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente baut den Anlegerschutz noch zusätzlich aus.
Ein Bedürfnis für die Erstreckung von Fondsregularien auf Zertifikate ist also nicht ersichtlich. Insbesondere kann es keinen "aufgedrängten Anlegerschutz" für Produkte geben, die sich hinsichtlich ihrer Anlageklasse von Fonds unterscheiden. Zertifikate sind aus Sicht des Anlegers weder Fonds noch treten sie mit dem Anspruch auf, das Schutzniveau von Fonds zu besitzen ",beschreibt Dieter Lendle, geschäftsführender Vorstand des DDI, die Auffassung der Derivate-Emittenten.
Die im Rahmen der Konsultation zum EU-Grünbuch für Investmentfonds von der Fondsseite geäußerte Behauptung, strukturierte Produkte würden Fonds bei gleichzeitig geringerer Regulierung replizieren, ist deshalb auch nicht zutreffend. Funktionierende Finanzmärkte offerieren den Kunden konkurrierende Produkte mit
unterschiedlichen Chance/Risiko-Profilen. Dieser Wettbewerb sollte nicht durch zusätzliche Regulierungsbestrebungen behindert erden – so das Deutsche Derivate Institut
Walter Kozubek, anlagezertifikate.de
Quelle: ntv.de