Wochentrend Dax vor Rückschlag?
05.02.2007, 10:51 UhrVon Uwe Wagner, Technischer Analyst von Wagner Wertpapierhandelshaus GmbH
Ermüdet der Kursanstieg des DAX allmählich ?
So allmählich kommen die fundamental ausgerichteten Marktteilnehmer in einen Zwiespalt. US-Händler berichteten, dass die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag auf der einen Seite zwar den Druck auf möglicherweise weiter steigende Zinsen reduzierten (weniger neue Arbeitsplätze als erwartet und nur moderat ansteigende Stundenlöhne), auf der anderen Seite wächst damit wieder die Sorge um das Wachstum der US-Wirtschaft. Mit dieser Argumentation wurde am Wochenende auch die Belastung der konjunktursensitiven Aktien im Dow Jones vom Freitag begründet.
Während Europas Aktien-Indizes auf ein neues Hoch kletterten, zum Teil mit recht überzeugenden Tagesgewinnen, sah das Bild in den US-Börsenbarometern dagegen weniger einheitlich aus. Zugewinne, die vom Ausmaß her unter dem des DAX lagen, sahen wir im S&P 500 Index, sowie in beiden NASDAQs, der Dow Jones gab dagegen am Freitag ab und schloss 0,14 Prozent im Minus. Im Tageshoch gelang es dem Dow Jones dennoch mit einem Punkt ein neues Hoch zu markieren, bevor der Abgabedruck die Oberhand gewann.
In Europa überwiegen ebenfalls die Plus-Zeichen auf der Aktien-Seite. Alles in allem, rechtfertigt sich aus technischer Sicht auch zu Beginn dieser Handelswoche ein Festhalten an einer optimistischen Marktmeinung. Sowohl auf Tages-, wie auch auf Wochenbasis liegen uns in den absolut meisten Fällen intakte Aufwärtstrends vor, welche chart- wie markttechnisch bestätigt werden. Gleiches gilt für unser drittes Beurteilungskriterium, die klassische Dow Theorie.
Dringen wir in den Kursverlauf auf Basis des Tagescharts aus markttechnischer Sicht tiefer in die Diagnose ein, fällt uns das derzeit noch überkaufte Niveau des Kursverlaufes auf. Durch die Bank, werden den Index-Kursverläufen recht hohe Schwungkraftwerte ausgewiesen, ein Phänomen, welches zunächst grundsätzlich positiv zu interpretieren ist. Stellt man ähnliche Marktphasen jedoch gegenüber, fällt eine Häufung von Reaktionen auf, welche am Ende nicht unbedingt zu Trendwechseln führten, kurzfristig dennoch zu Konsolidierungen oder ähnlichem führten. Auch diesmal wieder unterstellen wir ein gesteigertes Reaktionsrisiko in den Index-Kursverläufen, ohne bereits heute Morgen Verkaufssignale im Indikatorverlauf herleiten zu können.
DAX
Widerstände: keine
Unterstützungen: 6766 / 6746 (u), 6651 / 6627 (u), 6531 (u), 6493 (u);
Mit Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag, setzte sich der laufende Aufwärtstrend im Kursverlauf des deutschen Aktienmarktes fort. In der Spitze stieg der DAX auf 6904 und notiert damit so hoch wie in den letzten sechs Jahren nicht mehr. Chart- wie markttechnisch wird im deutschen Aktien-Index der laufende Aufwärtstrend bestätigt, dies gilt sowohl für den Tages-, wie auch für den Wochenchart. Widerstände lassen sich aktuell nicht herleiten, mit Unterstützung rechnen wir im Bereich um 6766 / 6746.
Über die Beurteilung der Schwungkraft – hier greifen wir auf einen Kombinations-Indikator aus RSI und Bollingerband zurück – wird dem DAX ein überkauftes Niveau ausgewiesen, ohne dass uns bereits Verkaufssignale vorliegen. Dennoch, sehen wir uns vergleichbare Marktphasen an, häuften sich genau hier die Reaktionen innerhalb intakter Aufwärtstrends, ohne diese grundsätzlich gefährden zu müssen. In der Konsequenz rechnen wir auch diesmal mit einer erhöhten Reaktionsgefahr, sehen den grundsätzlichen Trendverlauf aber noch nicht gefährdet.
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Quelle: ntv.de