Inflation Gold vertreibt Sorgen
14.07.2008, 13:38 UhrDie Hiobsbotschaften bei den Preissteigerungen nehmen derzeit kein Ende. Für Juni hat das EU-Statistikamt Eurostat eine Inflation von 4% für den Euroraum errechnet. Damit wurde der höchste Wert seit Beginn der Statistik in 1997 errechnet. Deutschland verzeichnete mit einer Teuerungsrate von 3,3% noch einen vergleichsweise moderaten Wert, während die Preise in Spanien und Belgien sogar um 5,1 bzw. 5,8% davongeeilt sind.
Die Rückkehr der 70er Jahre
Damit kehrt ein Phänomen an die Finanzmärkte zurück, das zuletzt in den 70er Jahren beobachtet wurde: Die Stagflation. Darunter verstehen Ökonomen das gleichzeitige Auftreten von stagnierendem Wirtschaftswachstum und Inflation. Dies ist für Anleger kein gutes Omen, da so der Erhalt des Ersparten zunehmend schwierig wird.
Unter den verschiedenen Anlageklassen vermochten damals allein die Rohstoffe der schwierigen Situation an den Finanzmärkten zu trotzen. So erzielten sowohl Rohöl als auch Gold an der Wende von den 70er zu den 80er Jahren Höchstpreise. Mithin scheint Gold ein bewährtes Mittel, sein Vermögen gegen hohe Teuerungsraten zu schützen. Denn anders als Geld unterliegen Sachwerte keinem Inflationsrisiko.
Diese Tatsache hat sicherlich auch zu der aktuellen Hausse an den Rohstoffmärkten beigetragen. So ist die Feinunze Gold (31,1 Gramm) im ersten Halbjahr bis Ende Juni um 11,6% auf 930,25 US-Dollar gestiegen und notiert damit noch deutlich unter dem Rekordpreis von gut 1000 US-Dollar im März. In dem gleichen Zeitraum legte das Barrel (159 Liter) Rohöl sogar um 45,5% auf 138,90 US-Dollar zu. Auch bei Gold könnte daher noch Aufholpotential bestehen.
Anlagemöglichkeiten mit Zertifikaten
Für Anleger, die an einen steigenden Goldpreis glauben und auf einen solchen setzen wollen, könnte der Wave XXL DB0W74 vom X-markets Team der Deutschen Bank eine interessante Möglichkeit sein. Der Call verfügt über einen Hebel von etwa fünf, womit der Wert des Derivates rund fünfmal schneller steigt oder fällt als der Goldpreis. Falls die Feinunze jedoch die Marke von 759,55 US-Dollar berührt oder unterschreitet, wird der Wave verkauft und zum Restwert ausgezahlt.
Dagegen könnte der Wave XXL DB76Q4 für Anleger attraktiv sein, die einen fallenden Goldpreis erwarten, wobei der Schein über einen Hebel von etwa sechs verfügt. Sofern Gold jedoch die Marke von 1055,20 US-Dollar berührt oder überschreitet, wird der Put zum Restwert glattgestellt. Anleger sollten jedoch beachten, dass beide Optionsscheine nicht währungsgeschützt sind.
Das Gold Bonus Zertifikat mit Cap DB0JWB könnte indes für risikoaversere Anleger interessant sein. Es ist mit einer Laufzeit bis zum 19. Januar 2011 ausgestattet. Falls der Goldpreis in dieser Zeit nicht auf 480,02 US-Dollar oder darunter fällt, erhält der Anleger bei Fälligkeit den Bonusbetrag von 125 Euro ausbezahlt, was einer Seitwärtsrendite von knapp 7% jährlich entspricht. Anderenfalls partizipiert der Anleger an der positiven oder negativen Performance, begrenzt durch den Cap bei 125 Euro. Dieses Zertifikat ist währungsgeschützt.
Quelle: ntv.de