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Japan Kaufsignal bei Nebenwerten

Von Gerd Bennewirtz, Geschäftsführer der SJB FondsSkyline

Japan Nebenwerte: „New Economic Growth Strategy“ – Japans Wirtschaftsministerium hatte sich viel vorgenommen, im Sommer 2006. Die Aufgabe: Japans Einwohnern ein hohes Einkommen und den Handelspartnern einen hohen Mehrwert zu bieten. Die Prämisse: Bis zum Jahr 2020 sinkt der Anteil der jungen Bevölkerung zwischen 20 und 34 Jahren um 31 Prozent. Gefragt sind also Strategien, die die Innovationskraft und Profitabilität einer alternden Gesellschaft erhöhen. Genau wie in Deutschland.

Innovation und asiatische Integration

Japan hat zwei ineinander greifende Räder in Gang gebracht: Innovation und asiatische Integration. Innovationen in der Hochtechnologie kurbeln die weltweite Nachfrage nach neuen Produkten und Dienstleistungen an. Beispiel digitale Spiegelreflexkameras. Im Jahr 2006 hat Japan 3,8 Millionen Einheiten ausgeliefert, für 2007 werden 5,3 Millionen erwartet, eine Steigerung um 40 Prozent. Analysten gehen davon aus, dass die Entwicklung analog zu kompakten Digitalkameras verläuft. Die Prognose bis 2010 lautet auf eine weltweite Nachfrage von 10 Millionen Einheiten pro Jahr. Nur die Schlüsselkomponenten werden in Japan gefertigt, die Montage erfolgt in den asiatischen Nachbarländern, vor allem in China.

Unternehmensfreundliche Politik

Seit Mitte der 90er Jahre haben japanische Unternehmen 82 Milliarden Euro in Asien investiert. Olympus zum Beispiel hat eine Outsourcingrate von 60 Prozent. Durch niedrigere Kosten steigt die Profitabilität. Canon, Nikon, Casio, Sony und Co. haben eine operative Marge von 21 Prozent. Japans Regierung hat diese Entwicklung durch eine Reform der Unternehmensgesetze unterstützt. Ein modernes Holdinggesetz vereinfacht Unternehmensgründungen und Fusionen. 3.000 Firmenübernahmen 2006 sind doppelt so viele wie 2003. Freundlichere Abschreibungsrichtlinien kommen vor allem kleinen und mittleren Firmen zugute, die 90 Prozent aller Unternehmen in Japan ausmachen und über 70 Prozent der Arbeitnehmer beschäftigen. Ihnen hilft die neue Ausrichtung auf Hochtechnologie und Schlüsselkomponenten am meisten. Und das bei einem für Japan niedrigen KGV von 17,8 x.



Grund für die günstigen Preise: Die kleinen Werte in Japan haben in den beiden weltweiten Kurskorrekturen im Mai 2006 und Februar 2007 besonders stark verloren und sich langsamer erholt als die Aktien weltweit (siehe Chart). Gleichzeit hat sich, wie dargestellt, die Gewinnsituation verbessert.



Für Fonds-Investoren heißt das: Die durchgängig negative Wertentwicklung von Fonds mit Anlageschwerpunkt „Kleine und Mittlere Werte Japan“ über 6 und 12 Monate (siehe Tabelle) ist kein Makel. Im Gegenteil! Antizyklisch ist sie ein positives Kaufsignal!

Quelle: ntv.de

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