Uwe Zimmer Öl bleibt attraktiv
18.04.2008, 13:32 UhrDie Rekordjagd geht weiter. Mitte März hat der Preis für ein Barrel Rohöl erstmals die Marke von 110 Dollar übertroffen. Privatanleger können von den steigenden Preisen profitieren. Die negativen Auswirkungen eines hohen Ölpreises werden vielfach diskutiert. Er macht nicht nur das Autofahren teurer, sondern belastet die gesamte Weltwirtschaft. So machte die US-Notenbank erst kürzlich vor allem die hohen Rohstoffpreise für die flaue Konjunktur in den USA verantwortlich. Doch richten immer neue Rekordwerte für das schwarze Gold nicht nur Schaden an. Denn wo es Verlierer gibt, sind meist auch Gewinner. Wem also nützt der hohe Ölpreis?
Öl- und Ökofirmen profitieren
Zu den großen Gewinnern der Entwicklung zählen die Ölfirmen. Allein Exxon Mobil erzielte im vergangenen Jahr einen Gewinn von 40 Milliarden US-Dollar - mehr als jedes andere Unternehmen weltweit. Trotzdem entwickelten sich die Aktienkurse der Öl-Unternehmen zuletzt uneinheitlich. Die Anlage in einen Einzeltitel ist dementsprechend mit Risiken verbunden. Die bessere Option sind Fonds oder auch Zertifikate, die beispielsweise den Ölpreis nachbilden. Sollte der Preis weiter steigen, können Anleger Kursgewinne einstreichen.
Ein weiterer großer Gewinner ist langfristig die Ökobranche. Durch das teure Öl ist der Druck auf die Wirtschaft groß, effizienter mit Energie umzugehen. Alternativen zum Rohstoff Öl erscheinen deutlich günstiger und die Geschäfte mit erneuerbaren Energien nehmen zu.
Zweistellige Renditen möglich
Nicht von ungefähr spielen auch die Themen Ökologie und Nachhaltigkeit in der Finanzindustrie eine große Rolle. Der Markt für nachhaltige Geldanlagen ist nach Berechnungen des Sustainable Business Institute im Jahr 2007 in Deutschland, Österreich und der Schweiz dynamisch gewachsen. Das Volumen von Publikumsfonds stieg um etwa 90 Prozent, die Anzahl der Fonds selbst um rund 30 Prozent.
Kein Wunder, denn die Ökobranche verfügt über enormes Potenzial. Branchenexperten erwarten für alternative Energien und Umwelttechnologien hohe Wachstumsraten – davon können auch Anleger profitieren. Bereits in den vergangenen Jahren schnitten Ökofonds überdurchschnittlich gut ab. Und dieser Trend sollte sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Die Fonds unterliegen zwar größeren Schwankungen, aber mit einem Zeithorizont von etwa drei bis fünf Jahren sind zweistellige Renditen per annum möglich.
Der Autor Uwe Zimmer ist bankunabhängiger Vermögensverwalter und Experte des Internetportals Vermögensprofis.de.
Quelle: ntv.de