Nach dem Ölcrash Öl ist nicht gleich Öl
17.09.2008, 10:29 UhrIm Schatten der Pleite von Lehman Brothers, der Übernahme von Merrill Lynch durch die Bank of America und dem beinahe ins Straucheln geratenen US-Versicherungsriesen AIG brach der Ölpreis in der vergangenen Woche dramatisch ein. Als Gründe für diesen Ölpreis-Crash werden einerseits das Platzen der Spekulationsblase, die den Ölpreis bis auf 147 US-Dollar nach oben getrieben hatte, sowie ein Rückgang der weltweiten Konjunktur ins Treffen geführt.
Vor einer Woche bewegte sich der Ölpreis noch im Bereich von 105 US-Dollar. Nachdem er zu Beginn dieser bemerkenswerten Handelswoche bereits in den Bereich von 90 US-Dollar abgesackt war, legte er wieder deutlich zu. Auch in der nächsten Zeit könnten hohe Schwankungen des Ölpreises auf der Tagesordnung stehen. Bei Erstellung dieses Beitrages lag der Spotpreis für die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) bei 92,49 US-Dollar.
Wer den jüngsten Kurseinbruch des Ölpreises als überzogen einschätzt und in den nächsten Tagen eine Korrekturbewegung bis auf beispielsweise 99 US-Dollar für möglich hält, könnte den kurzfristigen Einsatz von Long-Hebelprodukten in Erwägung ziehen.
Bei der Auswahl von Optionsscheinen auf den "Ölpreis" muss darauf geachtet werden, dass man einerseits aus dem Angebot aus Hebelprodukten auf WTI-Öl und das europäische Brent Crude-Oil auswählen kann, deren Spot-Preise nicht identisch sind.
Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass die Hebelprodukte auf Futures-Kontrakten basieren, die etwas länger als die für eine Veranlagung ins Auge gefassten Hebelprodukte laufen. Die Preise der Futures-Kontrakte, auf die sich die Hebelprodukte beziehen, liegen zumeist oberhalb der allseits veröffentlichten Spotpreise.
Der Socit Gnrale-Call-Optionsschein auf WTI-Öl mit Strike 95 US-Dollar, Bezugsverhältnis 1, ISIN: DE000SG0B1T0 und finalem Bewertungstag am 17.11.08 bezieht sich auf den an der ICE gehandelten WTI-Crude Oil-Futures Kontrakt mit Fälligkeit im Dezember 2008. Beim aktuellen Spotpreis von 92,49 US-Dollar liegt der Referenzwert des Futures bei 94,18 US-Dollar.
Der Optionsschein kann unter den gegebenen Voraussetzungen mit 4,68 – 4,77 Euro gehandelt werden. Legt der wert des Rohölfutures bis zu Ende des Monats September beispielsweise auf 99 US-Dollar zu, dann wird sich der Preis des Kaufoptionsscheines etwa auf 6,15 Euro (+28,93 Prozent) erhöhen.
Da der Preis des Optionsscheines auch wesentlich vom Euro-USD-Wechselkurs abhängt, wird das errechnete Szenario bei einem halbwegs stabilen Kursverlauf des Währungspaares erfüllt werden.
Dieser Beitrag stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Öl oder von Hebelprodukten auf den Ölpreis dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.
Walter Kozubek, hebelprodukte.de
Quelle: ntv.de