DDI-Statistik März Rekordumsätze
17.04.2007, 10:52 UhrParallel mit der Korrektur an den internationalen Aktienmärkten sind die Umsätze derivativer Wertpapiere im März auf 15,2 Mrd. Euro und damit auf ein bisher nie gesehenes Niveau gestiegen. Der bisherige Rekordstand stammt vom Januar dieses Jahres und lag bei 15,16 Mrd. Euro. Der Gesamtumsatz von März liegt damit um 32,6% über dem des vergleichbaren Monats im Jahr 2006. Gegenüber dem Februar 2007 verzeichneten die Börsen eine Steigerung von 2,5%. Im Vormonat litt die Umsatzentwicklung unter den Computerproblemen einiger Emissionshäuser, die von einer Orderflut während der Korrektur an den Aktienmärkten am Monatsende verursacht wurde.
Die Anlage-Zertifikate verbuchten im März eine Umsatzsteigerung von 37% auf 8,6 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr. Das entspricht einem Marktanteil von 56,7%. Die Zertifikate legten damit im Jahresvergleich etwas stärker zu als die Hebelprodukte. Deren Handel nahm um 27% auf 6,58 Mrd. Euro zu. Die größte Handelsaktivität verzeichnete die Börse Stuttgart. Sie hat im März einen Umsatz von 10,8 Mrd. Euro oder einen Anteil von 71% der gesamten Umsätze auf sich vereint. Die Börse Frankfurt erreichte einen Marktanteil von 28,9%.
Im März standen insbesondere Discount-Zertifikate auf den Kauflisten der Anleger. Gegenüber dem Februar 2007 kamen sie nach einem Umsatzplus von knapp 7% auf 1,99 Mrd. Euro und damit auf einen Marktanteil von 23,4%.
Angesichts der erhöhten Volatilität an den Aktienmärkten konnten die Emittenten bei den neuen Discount-Papieren
etwas attraktivere Prämien ausweisen. Ein Blick auf den Vorjahresmonat zeigt gar einen Anstieg der Umsatzaktivität von 59%.
Anders sah dagegen die Entwicklung bei den Teilschutzprodukten wie den Bonus-Zertifikaten aus. Der Handel ging
im März um mehr als 6% zurück auf 2,33 Mrd. Euro (Marktanteil 27,3%). Ein Blick auf die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr zeigt, dass die Steigerungsraten bei den Bonus-Zertifikaten mit knapp 22% offenbar etwas abgeflacht sind.
Mit einer Quote von 28,5% hatten die Index-und Partizipations-Zertifikate im März 2007 den größten Marktanteil.
Gegenüber dem Vormonat verzeichnen die Delta-1-Produkte eine Umsatzsteigerung von knapp 1,7% auf 2,42 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr beträgt das Wachstum allerdings 28,7%. Der Börsenhandel bei den Express-Zertifikaten nahm im März weiter zu. Der Umsatz stieg um 10% auf 149 Millionen Euro. Ein Vergleich mit dem Vorjahr ist nicht möglich, da die Statistik diese Kategorie in 2006 noch nicht auswies.
Bei den Knockout-Produkten hatten die Anleger insbesondere Index-Produkte auf den Kauflisten. Der Umsatz stieg um 30% auf 2,9 Mrd. Euro und erreichte damit einen Marktanteil von 73%. Das gleiche Bild war auch bei den Optionsscheinen zu beobachten. Index-Optionsscheine brachten es auf einen Umsatz von 1,08 Mrd. Euro, was einer Steigerung des Handels von 30% gegenüber dem Februar entspricht. Bei den Hebelprodukten insgesamt schrumpfte der Handel im Gegenzug bei den Einzelaktien und auch bei den Rohstoffen.
In der Emittentenrangliste gab es keine Änderung in der Reihenfolge. Die Umsatzstatistik führt weiterhin die Commerzbank (Marktanteil 22,5%) vor der Deutschen Bank (19,3%) und der ABN Amro (10,5%) an. Dank eindrucksvoller Umsätze bei den Hebelprodukten konnte die Commerzbank ihren Umsatz im März um 14% auf 3,4 Mrd. Euro steigern. Ein Blick auf die Vorjahresdaten zeigt, dass die "Gelben" in den vergangenen zwölf Monaten ihren Umsatz um 62% ausweiten konnten. Sie verdankten dies in erster Linie den Knockout-Produkten. Dort besitzt die Commerzbank einen Marktanteil von 41% (1,68 Mrd. Euro). Die Deutsche Bank hält bei allen Produkten immerhin noch einen Marktanteil von 26%. Lediglich die ABN Amro konnte ihren Börsenhandel im März nicht nennenswert steigern und verharrte bei einem Umsatz von 1,6 Mrd. Euro. Nach klaren Steigerungen zum Jahreswechsel ging der Bank gewonnenes Terrain im Bereich der Anlagezertifikate wieder verloren und der Umsatz ging um 22% zurück. Im Aufwärtstrend befindet sich die Citigroup (Marktanteil 6,5%), die im März deutlich hinzugewann und mit 996 Mill. Euro nur knapp an der Milliarden-Marke scheiterte. Einen relativ zum Marktanteil erheblichen Umsatzanstieg erlebte auch die BNP Paribas. Das Handelsvolumen der französischen Großbank rreichte
498 Mill. Euro, was einem Anteil von 3,3% entsprach.
Die Emissionsschmieden arbeiten weiterhin auf Hochtouren. Gegenüber dem Februar ist die Anzahl der gelisteten Produkte um 19% auf 199.666 Papiere gestiegen. Der Fokus der Emissionshäuser ist weiterhin auf Hebelprodukte gelegt. 62.428 defensive Anlage-Zertifikate stehen 137.238 Optionsscheinen und Knockout-Papieren gegenüber.
Walter Kozubek, anlagezertifikate.de
Quelle: ntv.de