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Neue DDI-Studie Risikobereitschaft steigt

Das Deutsche Derivate Institut (DDI) veröffentlichte den aktuellen Marktbericht für September 2005. Laut DDI zeigt die Umsatzstatistik, die auf der Grundlage des neuen Erhebungsstandards erhoben wird, dass im September mit der positiven Stimmung am Aktienmarkt auch die Risikofreude der Anleger zugenommen hat.

So konnten die Hebelprodukte wie Optionsscheine und Knockouts ihren Anteil gegenüber den defensiven Anlageprodukten verbessern. Während der Umsatz der Hebelprodukte im September um 8,5 Prozent auf 2,68 Mrd. Euro stieg, fielen die Umsätze in Anlageprodukten leicht um 3,4 Prozent auf 2,68 Mrd. Euro. Auch die Entwicklung bei Sprint-und Outperformance-Produkten zeigt, dass die Investoren offenbar mehr auf kurzfristige Marktbewegungen gesetzt haben und weniger auf Sicherheit und den langfristigen Anlagehorizont bedacht waren. Der Umsatz der Sprint- und Outperformance-Zertifikate stieg um 37 Prozent auf 210 Mill. Euro.

Damit erreichte diese Produktgruppe erstmalig einen Anteil von mehr als 5 Prozent an den Umsätzen der Anlage-Zertifikate. Die vermehrte Risikofreude dokumentiert auch der Umsatzrückgang bei den Bonus-und Teilschutz-Zertifikaten. Mit einem Anteil von 25 Prozent am Umsatz des Zertifikate-Segments ist die Produktgruppe hinter die Index-und Partizipations-(30,90 Prozent) zurückgefallen. Die wenig risikofreudigen Anleger wollten offenbar direkt am Anstieg des Aktienmarkts partizipieren, ohne sich dem erhöhten Risiko eines Hebelprodukts aussetzen zu wollen. Obwohl sich der deutsche Aktienmarkt im Aufwind befand, stiegen die Börsenumsätze in derivativen Wertpapieren im September gegenüber dem August nur leicht an. Anleger handelten Derivate im Volumen von 6,65 Mrd. Euro nach 6,6 Mrd. Euro im Vormonat.

Damit konnte der Derivate-Markt mit dem Umsatzanstieg des Gesamtmarkts nicht mithalten. Der Gesamtumsatz in Aktien, ETF,Renten und Derivaten betrug an allen deutschen Börsen im September 366,2 Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von 10,66 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Bei den Hebelprodukten bevorzugen die Anleger weiterhin Knockout-Konstruktionen (11,46 Mrd. Euro) gegenüber Optionsscheinen (11,18 Mrd. Euro). Optionsscheine wiesen gegenüber dem August eine Umsatzsteigerung von 18 Prozent auf. Bei den Optionsscheinen liegt der Schwerpunkt unverändert auf
Aktien-Produkten (51 Prozent). Waren, Zins-Produkte und Währungen bleiben mit Anteilen von 0,34 bis 5,18 Prozent lediglich ein Nischenmarkt. Bei den Knockout‘s bevorzugen die Anleger Indizes als Basiswert (65 Prozent). Lediglich 18 Prozent der Umsätze flossen in Aktienprodukte.

Bei der Verteilung der Marktanteile bei den Emittenten hat es keine nennenswerten Veränderungen
gegeben. Die Deutsche Bank hält mit einem Marktanteil von mehr als 19 Prozent die Spitze, gefolgt von der Commerzbank und ABN Amro mit jeweils 14 Prozent. Mit weitem Abstand zum Dritten folgen erst die Dresdner Bank (7,6 Prozent) und die Citigroup (7,3 Prozent).

Differenziert nach Produktarten zeigen sich wenig Veränderungen. Die Deutsche Bank liegt bei den Anlage-Zertifikaten vorne. Mit einigem Abstand kommen die Commerzbank (12 Prozent) und ABN Amro (11 Prozent). Auffällig ist allenfalls der Zugewinn an Marktanteilen bei der Socit Gnrale, die ihren Anteil um 1,16 Prozentpunkte auf 6,94 Prozent steigern konnte.

Die Verteilung der Marktanteile bei den Optionsscheinen ist vergleichbar mit dem Augustbild. Hier steht die Citigroup mit 24,22 Prozent an der Spitze der Rangliste. Sie konnte ihren Marktanteil im September sogar um 2,7 Prozentpunkte ausbauen. Dahinter die Deutsche Bank (18,98 Prozent) und die Commerzbank (17,87 Prozent), die aber die Plätze tauschten.

Bei Knockouts rangiert ABN Amro unverändert (31 Prozent) auf dem Spitzenplatz. Dahinter die Commerzbank (18,49 Prozent),die mit der Deutschen Bank (15,29 Prozent) einen Platztausch vornahm.

Walter Kozubek, anlagezertifikate.de

Quelle: ntv.de

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