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Aufräumarbeiten gehen weiter Siemens vor den Zahlen

Das erste Urteil bei der juristischen Aufarbeitung der Schmiergeldaffäre ist am Montag gefallen: Der ehemalige Siemens-Direktor Reinhard S. erhielt wegen Untreue zwei Jahre Haft auf Bewährung sowie eine Geldstrafe in Höhe von 108.000 Euro. Während der Schmiergeldaffäre sollen insgesamt ca. 1,3 Mrd. Euro in dubiosen Kanälen verschwunden sein.

Umstrukturierung soll die Ertragskraft stärken

Neben der juristischen Aufarbeitung der seit 2006 schwelenden Krise will der heutige Siemens-Chef Peter Löscher auch die Ertragskraft des Unternehmens mit einem umfassenden Umbau der Konzernstruktur stärken. So sollen die Unternehmensaktivitäten künftig auf den Sparten Industrie, Energie und Medizintechnik ruhen. Konzernbereiche, die die Ertragsvorgaben nicht erfüllen, sollen dagegen verkauft werden. Daher wurde die Autozuliefersparte VDO im Jahr 2007 für 11,4 Mrd. Euro an die Continental AG veräußert. Überdies kündigte der Siemensvorstand erst kürzlich an, sich von der Hälfte der weltweit rund 6000 Mitarbeiter der Siemens Enterprise Communications (SEN) zu trennen.

Doch bislang konnten Anleger von den Früchten der Umstrukturierung nicht profitieren, obgleich der Technologiekonzern in den vergangenen Monaten für rund 2 Mrd. Euro eigene Aktien zurückkaufte. Denn der Aktienkurs brach bis Ende vergangener Woche um rund ein Drittel auf 73,23 Euro ein. Damit entwickelte sich der Kurs deutlich schlechter als der Dax, der in dem gleichen Zeitraum "nur" um 20 Prozent auf 6437 Punkte nachgegeben hat.

Daher erwarten Börsianer die Zahlen für das abgelaufene dritte Quartal des Geschäftsjahres 2008 mit Spannung, die Siemens am 30. Juli präsentiert. Denn der Quartalsbericht dürfte wichtige Neuigkeiten über den Fortschritt der Umstrukturierung und der Sparmaßnahmen enthalten.

Anlagemöglichkeiten mit Optionsscheinen und Zertifikaten

Für risikobereitere Anleger, die von steigenden Kursen bei Siemens ausgehen, könnte der Wave XXL DB0EWU vom X-markets Team der Deutschen Bank eine interessante Wahl sein. Der Call ist mit einem Hebel von etwa sechs ausgestattet, wodurch der Wert des Derivates rund sechsmal schneller steigt oder fällt als die Siemens-Aktie. Falls der Kurs auf 62,85 Euro oder darunter fällt, wird der Wave XXL verkauft und der Restwert ausbezahlt.

Dagegen könnte der Wave XXL Put DB47AT mit einem Hebel von ebenfalls etwa sechs für Anleger attraktiv sein, die fallende Kurse bei Siemens erwarten. Denn das Derivat legt im Wert zu, wenn die Aktie fällt. Falls der Put jedoch den Stopp-Loss bei 82,25 Euro berührt oder überschreitet, wird der Schein glattgestellt und der Restwert dem Anleger ausgezahlt.

Für risikoaversere Investoren ist möglicherweise das Bonus Zertifikat mit Cap DB0MMR eine interessante Anlagevariante. So verfügt das Wertpapier über einen Risikopuffer von etwa 24 Prozent und eine Laufzeit bis zum 16. September 2009. Sofern das Bonus Zertifikat während dieses Zeitraums die Barriere bei 55 Euro weder berührt noch unterschreitet, wird das Zertifikat bei Fälligkeit zum Bonusbetrag von 86,50 Euro ausbezahlt. Anderenfalls partizipiert der Anleger an der Wertentwicklung des Basiswerts, wobei die Gewinnchancen auf den Cap bei 86,50 Euro beschränkt sind. Hieraus errechnet sich eine Seitwärtsrendite von rund 16 Prozent jährlich.

Quelle: ntv.de

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