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DDI-Statistik Dezember Umsatzrückang bei Hebeln

Trotz der weltweiten Finanzkrise sind die Handelsumsätze bei den derivativen Wertpapieren im Dezember 2007 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Der Umsatz nahm im Vergleich zum Dezember 2006 um 16,8 Prozent auf 12,65 Mrd. Euro zu. Das zeigt, dass der Wachstumstrend des Marktes für Anlage-Zertifikate und Hebelprodukte weiter nach oben zeigt. Im Vergleich zum Vormonat November war jedoch die Unsicherheit der Anleger angesichts der Turbulenzen an den internationalen Aktienmärkten und den Folgen der US-Subprimekrise deutlich zu spüren. Das Handelsvolumen sank im Monatsvergleich um 23,5 Prozent. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Dezember wegen der Weihnachtsfeiertage und Silvester weniger Handelstage hatte als gewöhnliche Monat.

Die defensiven Anlage-Produkte führten im Dezember weiterhin vor den Hebelpapieren. So nahm der Absatz bei den Zertifikaten im Zwölfmonatszeitraum um 16,2 Prozent auf 7,32 Mrd. Euro zu. Hingegen drückten die Unsicherheiten an den Kapitalmärkten auf die Handelsaktivitäten der Anleger. So ging der Handel im direkten Vergleich zum Vormonat allerdings um 12,6 Prozent zurück. Dramatischer war allerdings der Einbruch bei den Hebelpapieren. Wuchs der Umsatz gegenüber dem Dezember 2006 noch um 28 Prozent, reduzierten die Anleger ihre Aktivitäten gegenüber dem Monat November um 34 Prozent auf 5,32 Mrd. Euro.

Die Analyse der einzelnen Produktgruppen offenbart eine differenzierte Entwicklung. Bonus-Zertifikate und Discount-Zertifikate waren im Dezember 2007 bei den Anlegern unverändert
beliebt. Die Bonus-Zertifikate setzten ihren Wachstumstrend im Jahresvergleich fort. Das Umsatzvolumen stieg gegenüber dem Dezember 2006 um 26,9 Prozent auf 2,21 Mrd. Euro. Gegenüber dem November 2007 verhielten sich die Anleger jedoch merklich zurückhaltend. Das Handelsvolumen ging um 21,8 Prozent zurück.

Auch die Index-Zertifikate fielen in der Gunst der Anleger. Die Umsätze gingen seit Ende 2006 um 24,2 Prozent auf 1,15 Mrd. Euro zurück. Dramatischer sieht es dagegen im direkten Vergleich mit dem November 2007 aus. Das Handelsvolumen der Delta-1-Papiere schrumpfte wegen der zunehmenden Risikoaversion um 41,2 Prozent.

Anders dagegen bei den Discount-Zertifikaten. Sie profitierten von dem Anstieg der Volatilitäten an den Märkten. Der Umsatz an allen deutschen Börsen stieg bei den Rabattpapieren im Jahresvergleich um 45,2 Prozent auf 2,89 Mrd. Euro im Dezember 2007. Auch im direkten Monatsvergleich schwollen die Handelsvolumina um 34,5 Prozent an.

Auch die Hebelprodukte weisen im Jahresvergleich deutliche Wachstumsraten, aber Einbrüche gegenüber dem Vormonat auf. So nahm der Handel bei den Knockout-Titeln auf Indizes gegenüber dem Dezember 2006 um 21,7 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro zu. Anders sieht es aber im Vergleich zum direkten Vierwochen-Zeitraum aus. Hier ging der Handel um 19 Prozent zurück.

Bei den Optionsscheinen war das Bild noch deutlicher. Bei den Calls und Puts auf Aktien brach der Handel gegenüber dem November 2007 um 47 Prozent auf 920 Mill. Euro ein. Die Umsätze bei den Index-Warrants nahmen um 36 Prozent auf 716 Mill. Euro ab.

In der Rangliste der Emittenten gab es keine wesentlichen Platzveränderungen gegenüber dem Vormonat. Allerdings haben die Umsatzeinbrüche deutliche Spuren hinterlassen.

Während die Commerzbank trotz eines Umsatzrückganges von 15 Prozent auf zuletzt 3,6 Mrd. Euro immer noch einen Marktanteil von 28,8 Prozent hat und die Deutsche Bank mit einem Handelsumsatz von 2,3 Mrd. Euro (minus 28 Prozent) einen Marktanteil von 18,4 Prozent erreicht, muss die ABN Amro deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen. Um 36 Prozent auf nur noch 1,05 Mrd. Euro gingen die Umsätze der Tochter der Royal Bank of Scottland zurück. Damit liegt der Marktanteil bei nur noch 8,3 Prozent. Es mag nur noch eine Frage der Zeit sein, wann die BNP Paribas die ABN Amro als drittstärkste Kraft im Börsenhandel ablöst. Die Franzosen konnten ihre Börsenumsätze um 17,4 Prozent auf 907 Mill. Euro steigern. Sie lagen mit einem Marktanteil von 7,2 Prozent nur noch knapp hinter der ABN Amro.

Walter Kozubek, hebelprodukte.de

Quelle: ntv.de

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