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DDV-Statistik April Umsatzrückgang bei Hebeln

Laut der April Statistik des DDV ist der Handel von strukturierten Wertpapieren im April trotz der Stabilisierung an den internationalen Finanzmärkten Deutschland zurückgegangen. Im April wurden rund 10,8 Mrd. Euro in Zertifikaten und Hebelprodukten umgesetzt – 11,8 Prozent weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat beträgt der Rückgang 24,8 Prozent.

Offensichtlich haben die Beruhigung an den Rohstoffmärkten und die immer noch vorherrschende Risikoaversion der Anleger die Umsätze im April gedrückt. Die Emissionshäuser setzten bei den Anlage-Zertifikaten 6,25 Mrd. Euro um. Noch im April 2007 waren es 20,6 Prozent mehr (7,88 Mrd. Euro). Gegenüber dem März 2008 liegt der Rückgang bei 5,8 Prozent. Deutlich stärker ist das Handelsvolumen bei den Optionsscheinen und Knockout-Papieren zurückgegangen.

Die Hebelprodukte kamen auf ein Handelsvolumen von 4,55 Mrd. Euro gegenüber 6,48 Mrd. Euro im April 2007 ( - 29,8 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat März beträgt der Rückgang 18,9 Prozent.

Die Anpassungen der Produktkonditionen an die neuen Kursniveaus an den Märkten hat das Angebot weiter wachsen lassen. Im April lancierten die Banken 38.477 neue Papiere an
den deutschen Börsen. Per saldo hatten die Anleger damit die Wahl zwischen 334.391 Zertifikaten und Hebelprodukten. Das entspricht einem Plus von 78,9 Prozent gegenüber dem April 2007, im Vergleich zum März 2008 entspricht es einem Wachstum von 7,1 Prozent.

In den einzelnen Produktkategorien ragten vor allem die Bonus-Zertifikate heraus. Gegen den allgemeinen Trend legten die Handelsvolumina gegenüber dem März 2008 um 4,2 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro zu. Damit wuchs auch der Marktanteil im Monatsvergleich um 3,6 Prozentpunkte. Im Vorjahresmonat lagen die Umsätze allerdings bei 2,48 Mrd. Euro – also
11,2 Prozent höher.

Mit der Beruhigung der Volatilitäten an den Finanzmärkten verloren die Discount-Zertifikate etwas an Gunst bei den Anlegern. Der Handel in den Rabatt-Papieren ging im Vergleich zum März um 10,9 Prozent auf 1,65 Mrd. Euro zurück. Gegenüber dem April 2007 beträgt der Rückgang nur 4,2 Prozent.

Der Appetit der Anleger auf Indexpapiere hat im April deutlich nachgelassen. Die Umsätze der Delta-1-Produkte gingen um 29,2 Prozent auf 996 Mio. Euro im Monatsvergleich zurück,
was einen Verlust der Marktanteile von 5,2 Prozent zur Folge hatte. Gegenüber dem April 2007 liegt der Umsatzrückgang bei 50 Prozent. Bei dieser Produktgruppe zeigt sich am
deutlichsten die Risikoaversion der Anleger.

Der Handel bei den Express-Zertifikaten hat im April kräftig zugelegt. Im Monatsvergleich wuchsen die Umsätze um 33 Prozent auf 379 Mio. Euro. Der Marktanteil nahm um 1,8 Prozentpunkte auf 6 Prozent zu. Tendenziell nimmt der börsliche Handel im Sekundärmarkt bei Expresspapieren zu.

Im Vergleich zum April 2007 (122 Mio. Euro) haben sich die Handelsvolumina mehr als verdreifacht. Die Daten zeigen, dass die Umsätze bei den Produkten auf Öl, Edelmetalle oder Agrarrohstoffe am stärksten zurückgegangen sind. Bei den Anlage-Zertifikaten litten die Produkte stark unter der Beruhigung an den Rohstoffmärkten. So schrumpfte das Handelsvolumen bei den Zertifikaten im April um rund 41,1 Prozent auf 328 Mio. Euro. Das bedeutete bei den Marktanteilen Einbußen von 3,1 Prozentpunkten auf 5,3 Prozent.

Die Umsätze bei den Optionsscheinen auf Commodities rutschten um 61 Prozent auf 97 Mio. Euro ab. Im vergleichbaren Vorjahresmonat lag der Umsatz mit 72 Mio. Euro allerdings
noch um 34 Prozent niedriger.

Die Emittenten-Rangliste wurde im April wie im Vormonat von der Deutschen Bank, der Commerzbank und ABN Amro angeführt. Mit einem Umsatz von 2,35 Mrd. Euro und einem Marktanteil von 21,8 Prozent führte die Deutsche Bank vor der Commerzbank. Trotz eines Umsatzrückgangs von 5,2 Prozent konnte das Institut ihren Marktanteil um 1,5 Prozentpunkte ausbauen. Die Commerzbank erzielte trotz eines Rückgangs des börslichen Handelsvolumens (2,12 Mrd. Euro) von 9,8 Prozent einen Marktanteil von 19,6 Prozent (+ 0,4 Prozentpunkte gegenüber März 2008). Anders dagegen bei der ABN Amro. Aufgrund eines Umsatzrückgangs von 32,7 Prozent auf zuletzt 1,13 Mrd. Euro schrumpfte der Marktanteil um 3,25 Prozentpunkte auf 10,4 Prozent.

Damit fiel die Royal-Bank-of-Scottland-Tochter unter das Februar-Niveau (1,39 Mrd. Euro). Der Umsatzrückgang betraf alle Produktbereiche. Offensichtlich litt die ABN Amro unter der Beruhigung der Hausse an den Rohstoffmärkten. Einen nur geringfügigen Umsatzrückgang sicherte der BNP Paribas den vierten Platz in der Emittentenrangliste. Sie kam mit einem Umsatz von 656 Mio. Euro auf einen Marktanteil von 6,07 Prozent (+ 0,65 Prozentpunkte).

Walter Kozubek, hebelprodukte.de

Quelle: ntv.de

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