Verlust mit Q-Cells-Hebel Falsche Markterwartung
01.10.2009, 10:39 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Am 23.9.09 war hier von einem Kursanstieg der Q-Cells-Aktie ausgegangen worden. Mit Long-Hebelprodukten sollte der erhoffte Kursanstieg optimiert werden. Beobachtern des Marktes wird mit Sicherheit nicht entgangen sein, dass die neue Regierung die Beschränkung der Förderung von Solaranlagen plant.
Klarerweise setzt diese Ansage die Kurse aller im TecDAX gelisteten Solaraktien unter Druck. Wer am 23.9.09 in Long-Hebelprodukte auf die Q-Cells-Aktie investiert hat, könnte nun, wegen der geänderten Voraussetzungen, zum Entschluß fassen, das Investment zu beenden und den Verlust – bevor er sich noch weiter vergrößert – „mitzunehmen.“.
„Beispiel Call-Optionsschein vom 23.9.09:
Der Citi-Call-Optionsschein auf die Q-Cells-Aktie mit Strike 11 Euro, Laufzeit bis 12.3.10, BV 0,1, ISIN: DE000CG5FQM8 wurde beim Aktienkurs von 14,06 Euro mit 0,43 – 0,44 Euro gehandelt.
Wenn die Q-Cells-Aktie innerhalb der nächsten zwei Monate zumindest die Hälfte zu ihrem Kursziel von 20 Euro zurücklegen kann, um dann im Bereich von 17 Euro zu notieren, dann wird sich der Preis des Kaufoptionsscheines etwa bei 0,66 Euro (+50 Prozent) befinden.
Wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass sich die Q-Cells-Aktie bereits innerhalb von zwei Monaten dem Kursziel von 20 Euro annähern kann, dann wird der Schein seinen Wert bereits mehr als verdoppelt haben, da er dann über einen ungefähren Wert von 0,93 Euro verfügen wird. In diesem Fall läge der Zeitwert des dann bereits sehr tief im Geld liegenden Optionsscheines nur mehr bei 0,03 Euro. Der innere Wert, die Differenz zwischen dem dann aktuellen Aktienkurs und dem Strikepreis, wird dann bereits 0,90 Euro betragen.“
Beim Aktienkurs von 12,87 Euro wird der Optionsschein mit 0,32 – 0,33 Euro gehandelt. Wer jetzt die „Reissleine“ zieht, nimmt einen Verlust von 27,27 Prozent mit.
„Beispiel Turbo-Call vom 23.9.09:
Das BNP-Mini Future Long-Zertifikat auf die Q-Cells-Aktie mit Strike bei 8,9496 Euro und der SL-Marke bei 9,8446 Euro, BV 1, ISIN: DE000BN3BSL2, wurde beim Q-Cells-Aktienkurs von 14,06 Euro mit 4,99 – 5,07 Euro gehandelt.
Bei einem baldigen Kursanstieg der Q-Cells-Aktie auf 17 Euro wird der Turbo-Call bereits einen inneren Wert von 8,05 Euro (+58,77 Prozent) erreichen. Wenn der Aktienkurs sogar auf bis zu 20 Euro zulegen kann, dann wird sich der Preis dieses Hebelproduktes – sofern die SL-Marke von 9,8446 Euro nicht vorher berührt wird - auf 11,05 Euro um 118 Prozent steigern.“
Der Turbo-Call wird beim aktuellen Aktienkurs mit 3,75 – 3,83 Euro gehandelt. Der Verkauf des Turbo-Calls ist derzeit mit einem Verlust von 26 Prozent verbunden.
Diese Beispiele demonstrieren wieder einmal deutlich, mit welchen Risiken die Veranlagung in Hebelprodukten verbunden sein kann. Allerdings ist anzumerken, dass sich in diesem Beispiel die Markterwartung nicht erfüllt hat. Die Long-Hebelprodukte mussten in diesem Szenario ganz einfach Verluste erwirtschaften.
Ändert man die Meinung über den zukünftigen Kursverlauf des Basiswertes, dann ist es auf jeden Fall klüger, die Scheine mit Verlust zu verkaufen, als auf eine Kurserholung zu hoffen.
Dieser Beitrag stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf der Q-Cells-Aktie oder von Hebelprodukten auf die Q-Cells-Aktie dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.
Quelle: ntv.de