Aixtron-Hebel mit Verlusten Falsche Markterwartung
05.05.2010, 10:30 Uhr
(Foto: dpa)
Wer in der vergangenen Woche in Long-Hebelprodukte auf Aktien investiert hat, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit hohe prozentuelle Verluste erwirtschaftet haben. Im schlimmsten Fall hat bereits ein Totalverlust des Kapitaleinsatzes stattgefunden.
Auch jene Anleger, die nach der Veröffentlichung der über den Erwartungen gelegenen Aixtron-Zahlen auf einen weiteren Kursanstieg der Aktie gesetzt hatten, müssen sich bereits mit herben Verlusten abfinden. Am 29.4.10 wurde hier von einem Kursanstieg der Aixtron-Aktie ausgegangen. Dieser sollte mit Long-Hebelprodukten optimiert werden. Bekanntlich stürzte der Aixtron-Kurs nach der Erstellung des Szenarios massiv ab.
„Beispiel Calls vom 29.4.10:
Der Deutsche Bank-Call auf die Aixtron-Aktie mit Strike bei 25 Euro, Laufzeit bis 10.9.10, BV 0,1, ISIN: DE000DB5VP99 wurde beim Aktienkurs von 26,60 Euro mit 0,36 – 0,37 Euro gehandelt. Wenn sich der Kurs der Aixtron-Aktie innerhalb des nächsten Monats wieder in die Richtung seiner Kursziele begibt und dann beispielsweise bei 30 Euro notiert, dann wird sich der Wert des Call-Optionsscheines etwa bei 0,59 Euro (+59,46 Prozent) befinden.
Wer hingegen eine höhere Renditechance gegen ein höheres Risiko eintauschen möchte, könnte den Citi-Call mit Strike bei 25 Euro und der kurzen Restlaufzeit bis 11.6.10 einsetzen. Der Call verfügt über ein Bezugsverhältnis von 0,1 und den ISIN-Code DE000CG6FMM5. Beim Aktienkurs von 26,60 Euro konnte der Kaufoptionsschein mit 0,25 – 0,26 Euro gehandelt werden.
Wenn die Aixtron-Aktie innerhalb der nächsten zwei Monate auf 30 Euro ansteigt, dann wird der dann bereits sehr tief im Geld liegende Schein über einen inneren Wert von 0,50 Euro (+100 Prozent) verfügen.“
Der Deutsche Bank-Call mit Strike bei 25 Euro wird beim Aktienkurs von 23,51 Euro mit 0,19 – 0,20 Euro (-48,65 Prozent) gehandelt.
Inhaber des Citi-Calls mit Strike bei 25 Euro erlitten bislang einen Verlust in Höhe von 71,15 Prozent, da der Schein derzeit mit 0,075 – 0,085 Euro quotiert wird.
„Beispiele Turbo-Calls vom 29.4.10:
Der BNP-Open End-Turbo-Call mit Strike bei 20,5871 Euro und SL-Marke bei 22,6458 Euro, BV 1, ISIN: DE000BN5LV43, wurde beim Aktienkurs von 26,60 Euro mit 6,01 – 6,07 Euro quotiert. Bei einem Kursanstieg auf 30 Euro wird der innere Wert des Turbo-Calls bei 9,42 Euro (+55,19 Prozent) liegen.
Wer hingegen ein KO-Produkt mit höherem Hebel und höherem Ausstoppungsrisiko einsetzen möchte, könnte auf den DZ Bank-Open End-Turbo-Call mit Strike und KO-Marke bei 25,042 Euro setzen. Dieser Schein mit BV 0,1, ISIN: DE000DZ1DWN4 wurde beim vorliegenden Aktienkurs mit 0,17 – 0,18 Euro zum Handel angeboten. Bei einem Aixtron-Aktienkurs von 30 Euro wird der Turbo einen inneren Wert von 0,49 Euro (+172 Prozent) erzielen.“
Der BNP-Open End Turbo wird beim vorliegenden Aktienkurs mit 2,53 – 2,59 Euro (-58,32 Prozent) gehandelt.
Der DZ Bank-Turbo wurde bereits am 29.4. ausgeknockt und wird derzeit noch mit 0,001 Euro zurückgenommen.
Diese Beispiele verdeutlichen, mit welchen Risiken die Veranlagungen in Hebelprodukten verbunden sind. Deshalb ist unbedingt darauf hinzuweisen, dass für die Veranlagung in Long-Hebelprodukte ausschließlich nur jener Teil eines Portfolios verwendet werden sollte, dessen Totalverlust mühelos verkraftet werden kann.
Die herben Verluste, die mit den Long-Hebelinvestments in die Aixtron-Aktie erwirtschaftet wurden, beruhten auf einer unrichtigen Markterwartung. Die korrekten Preisfeststellungen der Emittenten der Long-Hebelprodukte orientierten sich natürlich am ungünstigen Kursverlauf der Aktie.
Dieser Beitrag stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf der Aixtron-Aktie oder von Hebelprodukten auf die Aixtron-Aktie dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.
Quelle: ntv.de