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Osteuropa Aktueller Marktreport

Einschätzung der Experten der Raiffeisen Capital Management

Die Bankenkrise zu beiden Seiten des Atlantiks und die rasante weltweite Konjunkturabschwächung bleiben bestimmende Themen auf den Kapitalmärkten. Konsumentenvertrauen, Immobilienmarkt, diverse realwirtschaftliche Kennzahlen und der Arbeitsmarkt signalisieren eine fortgesetzte Talfahrt der US-Wirtschaft. Bei einigen Vorlaufindikatoren deutet sich eine Stabilisierung auf tiefen Niveaus an. Parallel dazu fällt die Inflationsrate in Rekordgeschwindigkeit und in wachsendem Maße werden Deflationsszenarien herumgereicht.

Die Wirtschaftsdaten zeigen auf globaler Ebene einen massiven Einbruch der industriellen Produktion in nahezu allen Regionen der Welt und einen stark rückläufigen Welthandel. Entwickelte Nationen, ebenso wie Schwellenländer, stehen vor bzw. mitten in einer der stärksten Rezessionen der Geschichte. Deren Effekte werden noch verstärkt durch die weitgehende Synchronität der Entwicklungen auf dem gesamten Globus.

Die Eurozone, wichtigster Handelspartner der CEE-Länder stellt diesbezüglich keine Ausnahme dar. Deflation ist allerdings weit weniger ein Thema als in den USA und wird auch von der EZB nicht als unmittelbare Gefahr benannt. In ihrer Sitzung Anfang April hat die EZB die Märkte (negativ) überrascht, indem sie den Leitzins um lediglich 25 Basispunkte senkte. Angesichts der wirtschaftlichen Abschwächung und der stark fallenden Teuerungsraten erwarten die Marktteilnehmer für die nähere Zukunft zumindest eine weitere Zinssenkung. Wesentlich gespannter sehen die Märkte „Nicht-Konventionellen Maßnahmen“ der EZB entgegen, also etwa eine Ankündigung für den Kauf von Staats- oder Unternehmensanleihen durch die Notenbank. Dazu gibt es aber noch keine offiziellen Kommentare, stattdessen wird auf die nächste Sitzung im Mai verwiesen.

Die zentral- und osteuropäischen Volkswirtschaften sind in den ersten zwei Monaten des Jahres stark unter Druck geraten, vor allem aufgrund der starken wirtschaftlichen Verflechtungen mit den westeuropäischen Staaten, die in eine tiefere Krise zu rutschen scheinen, als zunächst antizipiert. Die Finanzkrise ist in eine Krise auf realwirtschaftlicher Ebene übergegangen. Die Nachfrage aus dem Ausland bricht rasant ein und die Wachstumsprognosen für die Region werden kontinuierlich nach unten revidiert. Im März hat sich immerhin aber die Situation auf den Währungsmärkten stabilisiert. Den stärksten Impuls für die Entwicklung der Kapitalmärkte der Region lieferte das G20-Gipfeltreffen Ende März. Die in der Höhe überraschenden Aufstockung der Mittel für den IWF seitens aller Industriestaaten sowie eine vorübergehende Lockerung der Bilanzierungs-vorschriften für illiquide Assets der Banken hat zu einer schlagartigen Verbesserung des Sentiments gegenüber riskanteren Anlagen geführt. Davon haben auch die CEE-Länder profitieren können.

Informationen zu den einzelnen Ländern finden Sie im aktuellen CEE-Report – Siehe Link!

Quelle: ntv.de

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