Zertifikate Informations-Defizit
15.05.2009, 17:19 UhrVon Christian Grabbe, Baader Wertpapierhandelsbank
Die Umsätze in Zertifikaten haben sich in den vergangenen sechs Wochen kontinuierlich gesteigert. Das spricht für die Akzeptanz dieser Anlageklasse. Gleichzeitig steht die positive Entwicklung aber in einem offensichtlichen Einklang mit der Erholung der Kapitalmärkte. Und das ist bedenklich.
Es entspricht dem Muster früherer Jahre, in denen ein offensichtlicher Zusammenhang zwischen der Kursentwicklung von Aktien und dem Potenzial von Derivaten in der Finanzanlage besteht: in steigenden Märkten wird gekauft, in fallenden Märkten verkauft. Was für Aktien, Fonds und ETF durchaus nachvollziehbar wäre. Aber eben nicht für Zertifikate. Gerade diese bieten doch Alternativen für jegliche Form von Marktbewegung, also auch in volatilen oder gar fallenden Märkten.
Offensichtlich besteht aber bei einer großen Menge von Anlegern noch immer ein Informationsdefizit. Der Mangel kann für die Industrie aber nur ein Ansporn sein, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen. Wer sich das Phänomen dagegen allein mit der Psyche der Anleger erklärt, macht es sich zu einfach. Und verpasst Chancen.
Das gilt für die Emittenten, für die Berater, aber auch für die vielen anderen sich in und um die Branche bewegenden Dienstleister. Den aktuellen Schulungsangeboten und Seminaren, zu finden auf der Homepage des DDV, fehlt es oftmals an Neutralität, oder aber sie sind für die Breite der Zielgruppe nicht kostengerecht. Hier ist ein gemeinsames Streben erforderlich. Zielgerecht und kostenbewusst, objektiv und transparent.
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Quelle: ntv.de