Zertifikate im Blick Transparenz sticht
16.10.2009, 14:50 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Zertifikate-Verunglimpfungen in den Medien, weniger im Wirtschaftsteil als in quotenträchtigen TV-Talkshows, gehören auch jetzt noch zur Tagesordnung. Es gilt dabei als chic und publikumswirksam, diese pauschal abzuurteilen, ohne selbst die Produkte zu verstehen. Häufig werden dabei sogar Kreditderivate mit Anlagezertifkaten in einen Topf geworfen. Natürlich können Journalisten nicht in allen Bereichen Bescheid wissen, allerdings gebietet es die Fairness und der Berufsethos, entsprechend zu recherchieren, sich Sachverstand entsprechend einzukaufen, gegebenenfalls in Diskussionen Derivate-Experten, die sich mit der Materie gut auskennen, in die Sendung einzuladen. Doch in den meisten Fällen Fehlanzeige! Geschieht dies in Ausnahmefällen doch, dann sind die Rollen klar verteilt, Zertifikate- aber auch Bankengegner sind die Guten, die anderen die Bösen. Nur dies bringt Quote. Beispiel das immer wieder vorgebrachte Argument der Intransparenz von Zertifikaten. Gewiss: insbesondere vor der Lehman-Brothers Pleite gab es durchaus Manches Ungereimte zu kritisieren, und die ZERTIFIKATEWOCHE gehörte dabei zu den kritischsten Befürwortern von mehr Transparenz. Doch die Erfahrungen einer noch jungen Branche, die zuvor noch keine schwere Krise miterleben musste, ließ die Kreativität sowohl der Einzel-Emittenten, der Derivatebörsen aber auch des Lobby-Verbandes DDV regelrecht aufblühen - und das natürlich nicht nur aus Eigennutz. Nur so läßt sich Anlegervertrauen zurückgewinnen. Beispiele für solche Initiativen gibt es dabei vielfältige, ob die Veröffentlichung der Credit Spreads durch den DDV, die Kreation von Indizes, die die Wertentwicklung beispielhafter Produktkategorien widergeben, Sentiment-Indizes oder derzeit fast inflationsartig produzierte Produkt-Videos. Es tut sich also was in Sachen Transparenz. Man kann dabei nur raten: Weiter so!
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Quelle: ntv.de