Zertifikate

Neuemissionen Von DAX bis Inflation

Seit seinem Tief Anfang März 2009 konnte der Deutsche Aktienindex um knapp 40 % zulegen - doch nach wie vor ist ungewiss, ob sich die Hoffnungen auf eine baldige Wirtschaftserholung erfüllen.

(Foto: REUTERS)

DAX für Pessimisten

Seit seinem Tief Anfang März 2009 konnte der Deutsche Aktienindex um knapp 40 % zulegen - und dies trotz weiterhin schlechter Konjunkturprognosen. Zwar nimmt der Aktienmarkt in der Regel den Aufwärtstrend der Wirtschaft rund ein halbes Jahr vorweg, doch nach wie vor ist nicht gewiss, ob diese Hoffnungen auch tatsächlich Anfang des Jahres 2010 eingelöst werden können oder ob sich das Konjunkturklima nicht noch weiter verschlechtert. Es könnte also wieder zu kurzfristigen Kurs-Rückschlägen infolge ausbleibender Wirtschaftserholung oder auch Überreglementierung kommen. Für Anleger, die an ein solches Szenario glauben, zumindest jedoch nicht von einen weiteren Anstieg im gleichen Tempo ausgehen, könnte das Reverse Bonus-Capped-Zertifikat (DB2AZ2) der Deutschen Bank interessant sein. Legt der DAX im kommenden Halbjahr nicht mehr als 20 % gegenüber dem Startwert zu, erhält der Investor bei Fälligkeit am 18. Dezember 2009 einen Betrag von 107 % des eingezahlten Nennbetrages zurück. Zieht man jedoch noch den Ausgabeaufschlag von 0,75 % und die Platzierungsprovision in gleicher Höhe ab, bleibt nach einem reichlichen Jahr ein tatsächlicher Ertrag von dann nur noch 5,5 %.

Zwischenzeitliche Kurseinbrüche erlaubt

Anleger, die zwar mit einem mittel- bis langfristig wiederansteigenden DJ Euro STOXX 50 rechnen, aber befürchten, dass es noch einmal stärkere Kurseinbrüche in der noch anhaltenden Rezessionsphase geben könnte, werden mit dem Memory Express Zertifikat 3 (SG07XK) der Société Générale bedient. Die maximale Laufzeit beträgt sechs Jahre. Alljährlich im Juni wird der Bewertungstand festgestellt. Liegt der europäische Leitindex nach dieser Zeit über dem Startkurs, wird vorzeitig zurückgezahlt. Der Anleger erhält dann neben dem eingezahlten Nennbetrag einen Kupon in Höhe von jeweils acht bis neun Prozent pro Laufzeitjahr. Ansonsten verlängert sich die Laufzeit um mindestens ein weiteres Jahr. Der Anleger erhält einen Kupon von acht bis neun Prozent, sofern der Index nicht unter 50 %
des Startwertes gefallen ist. Im anderen Fall entfällt der Kupon im betreffeden Jahr. Allerdings kann dieser dann wieder später Dank der Memory-Funktion nachgeholt werden, sofern in einem der darauffolgenden Bewertungstage diese Kondition erfüllt wurde. Erst bei einem langandauernden und anhaltenden Kursrückgang unter die 50 %ige Barriere erleidet der Anleger einen Verlust und er ist dann 1:1 an der Wertentwicklung des Basiswertes beteiligt. Der Ausgabeaufschlag bei Zeichnung dieses Produktes beträgt 2,5 %.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Eher für Optimisten, die in den kommenden sechs Jahren an einen möglichst raschen und kontinuierlichen Wiederanstieg der internationalen Blue Chips glauben, ist die von der WestLB emittierte Memory-Anleihe (WLB3GD) geeignet. Basiswert ist hier ein Aktienkorb aus zwölf internationalen gleichgewichteten Großunternehmen wie Coca Cola, E.ON, Deutsche Lufthansa, Nestle oder Oracle. Die alljährliche Kuponhöhe ist abhängig von der an den entsprechenden Feststellungstagen im Juli berechneten höchsten Wertentwicklung des Gesamtbaskets gegenüber dem Startwert. Die maximale jährliche Kuponhöhe beträgt sieben Prozent, die darüber hinausgehende Wertentwicklung geht aber dem Anleger nicht verloren sondern fließt in einen Zinsspeicher ein. Zudem werden die zwei Aktien mit der jeweils besten Performance für die Restlaufzeit fixiert. Sollte diese eine negative Wertentwicklung aufweisen, geht die Aktie für die Restlaufzeit mit null Prozent in die Berechnung ein. Bei Fälligkeit wird die Differenz aus der höchsten je an einem Feststellungstag berechneten Wertentwicklung zum Startwert berechnet. Überschreitet die Wertentwicklung die Summe aller ausgezahlten Kupons, erhält der Anleger aus dem Zinsspeicher neben dem 7%igen Kupon zusätzlich die darüber hinausgehende Rendite ausgezahlt. Auf jeden Fall erhält der Investor aufgrund des 100 %igen Kapitalschutzes den eingezahlten Nennbetrag zurück. Der Ausgabeaufschlag während der Zeichnungsperiode beträgt zwei Prozent.

Inflationsschutz

Derzeit liegt die die Inflationsrate auf einem historischen Tiefststand - doch einige Finanzexperten warnen aufgrund der Geldmengenausweitung infolge immer neuer Konjunkturpakete sowie steigender Rohstoffpreise bei wieder anspringender Konjunktur vor einer Inflationsgefahr (siehe auch Bericht S. 2/3). Die Deutsche Bank emittierte jetzt eine neue Inflations-Schutz-Anleihe (DB2AZ1) mit einer Laufzeit von 5,5 Jahren. In den ersten 18 Monaten erhält der Anleger einen Fixkupon in Höhe von fünf Prozent (3,3 % p.a.), danach partizipiert der Anleger 1:1 am Verbraucherpreisindex der Eurozone (Eurostat Eurozone-HICP ex Tobacco Unrevised Series NSA Index). Ein 1,25 %iger Kuponaufschlag wird der jährlichen europäischen Inflatonsrate hinzugerechnet. Der Mindestkupon beträgt 0,1 % p.a. Die Kapitalgarantie gewährleistet ein Rückzahlung des eingezahlten Nennbetrages, allerdings dann abzüglich des gezahlten Ausgabeaufschlages (1,5 %) und der Platzierungsprovision (2 %).

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Quelle: ntv.de

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