Die Marke ist gefallen Euro sackt durch
26.09.2012, 17:10 Uhr
(Foto: AP)
Mit neuen Hiobsbotschaften und schwachen Konjunktursignalen wachsen in Europa die Sorgen. Der Euro fällt in dieser Gemengelage auf den tiefsten Stand seit rund zwei Wochen. Aber auch der ungarische Forint bekommt Probleme.
Der Euro gerät zum Dollar am Mittwoch wieder deutlich unter Druck. Ein Devisenhändler einer großen japanischen Bank verwies auf ausgelöste Stop-Loss-Orders, die unterhalb des Tiefs vom Vortag bei 1,2880 US-Dollar am Markt gelegen hätten. Zudem belasteten weiterhin die hohen Refinanzierungskosten Spaniens ebenso wie eine mögliche Rating-Herunterstufung des Landes durch Moody's.
Dass der Euro trotz einer spürbaren Beruhigung der Schuldenkrise zuletzt schwächer tendiert hat, begründen Beobachter auch mit einer Reaktion auf die starken Gewinne seit Ende Juli. Seinerzeit hatte der Euro mit gut 1,20 Dollar etwa acht Cent weniger als derzeit gekostet.
1,29 ist Geschichte
Am Abend tendierte der Euro um 1,2840 Dollar und damit so tief wie seit knapp zwei Wochen nicht mehr. Das Tagestief liegt bei 1,2835 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkurs auf 1,2845 Dollar festgelegt nach noch 1,2932 Dollar am Dienstag.
Forint unter Druck
Die Aussicht auf eine weitere Lockerung der ungarischen Geldpolitik belastete die Währung des Landes, den Forint. Der Euro baute seine Gewinne der vergangen Tage aus und stieg um bis zu 0,4 Prozent auf ein Zweieinhalb-Wochen-Hoch von 285,60 Forint.
Die ungarische Nationalbank hatte nach ihrem überraschenden Schritt vom Vormonat den Leitzins am Dienstag um weitere 25 Basispunkte auf 6,5 Prozent gesenkt. Gleichzeitig deutete sie an, dass die Geldpolitik weiter gelockert werden könnte.
"Es bleibt abzuwarten, wie lange die Forint-Schwäche anhält", sagte ein Börsianer. Schließlich lasteten neben der schwachen Weltwirtschaft auch die Verzögerungen bei den Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auf der Währung.
Ungarn hofft auf eine IWF-Kreditlinie von bis zu 15 Milliarden Dollar zur Stützung der heimischen Wirtschaft. Wegen umstrittener Gesetzes- und Verfassungsänderungen waren die Gespräche zeitweise auf Eis gelegt worden.
Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa/rts