Cisco-Zahlen belasten 13.000 bleiben greifbar
10.05.2012, 22:40 UhrSpekulationen auf eine Regierungsbildung in Griechenland und positive Zahlen vom US-Arbeitsmarkt: Mehr braucht es nicht, um die trüben Gedanken der Vortage aus den Köpfen der US-Anleger zu verbannen. Die Kurse steigen - auch weil viele die niedrigeren Kurse nach der jüngsten Talfahrt zum Einstieg nutzen. Dann aber schürt Cisco neue Ängste unter den Anlegern.
Arbeitsuchende auf einer Jobmesse in New York.
(Foto: REUTERS)
Nach einer Verlustserie wegen der Euro-Krise haben Schnäppchenjäger die Kurse an der Wall Street am Donnerstag ins Plus gehievt. Händler sagten, viele Anleger sähen nach der Talfahrt die Gelegenheit für einen Neueinstieg gekommen. Positiv nahmen Börsianer die Zusicherung von Eurozonen-Vertretern auf, Griechenland Hilfen bis zur Bildung einer Regierung zu gewähren. In Athen keimte Hoffung auf das Zustandekommen eines handlungsfähigen Bündnisses auf. Ein trüber Cisco-Ausblick begrenzte die Gewinne der Technologiebörse Nasdaq.
"Wir waren überverkauft", sagte etwa Jerry Harris von der Vermögensverwaltung Sterne Agee. "Die Probleme in Europa sind zwar nicht verschwunden, aber sie kommen in Wellen und jetzt ebbt gerade die letzte Welle ab." Zu dem verhaltenen Optimismus trugen auch Konjunkturdaten bei - die Zahl der Arbeitslosen-Anträge ging zurück. Im Außenhandel verzeichneten die USA zuletzt Rekordwerte beim Import und Export. Dabei weitete sich allerdings das an den Märkten mit Argwohn beobachtete Handelsbilanzdefizit aus.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,2 Prozent fester mit 12.855 Punkten. Im Handelsverlauf pendelte er zwischen 12.820 und 12.931 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500-Index schloss bei knapp 1358 Stellen, ein Plus von 0,3 Prozent. Der Index der Technologiebörse Nasdaq ging kaum verändert mit 2933 Punkten aus dem Handel. In Frankfurt schloss der Dax mit einem Plus von 0,7 Prozent bei 6518 Punkten.
Deutsche machen Kurse
Der weltgrößte Netzwerkausrüster Cisco schürte mit einem zaghaften Ausblick auf das laufende Vierteljahr die Angst vor sinkenden Investitionen. Besonders die Schuldenkrise in Europa macht Cisco Sorgen, weil sich Kunden mit ihren Ausgaben zurückhalten. Cisco-Aktien rauschten angesichts dieser Skepsis mehr als 10 Prozent in die Tiefe.
Der von der deutschen Milliardärsfamilie Reimann kontrollierte Parfümhersteller Coty wirbt mit einer verbesserten Offerte um den angeschlagenen US-Kosmetik-Konzern Avon. Coty habe sein Angebot auf 24,75 Dollar von 23,25 Dollar erhöht, teilte Avon mit. Damit biete Coty nun 10,65 Milliarden Dollar nach zuvor rund 10 Mrd. Dollar. Börsianer waren jedoch offenbar nicht von dem Gelingen der Übernahme überzeugt: Avon-Aktien gaben drei Prozent nach und kosteten 20,89 Dollar.
Einer der größten Gewinner waren die Aktien von News Corp. Der Medien-Konzern verdiente mehr als erwartet und kündigte ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 5 Mrd. Dollar an. Die Börse honorierte dies mit einem Kursplus von 4,9 Prozent.
Priceline.com sanken um mehr als 5 Prozent, nachdem das Online-Reiseportal im 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres zwar ein Gewinnwachstum von 73 Prozent hingelegt hat und damit die Erwartungen von Analysten übertroffen hat, allerdings zeigen sich Marktteilnehmer enttäuscht vom Ausblick des Unternehmens.
Quelle: ntv.de, rts/DJ