Marktberichte

Von wegen sicherer Hafen Aktien taumeln, Goldpreis auch

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die weltweiten Aktienmärkte gehen auf Tauchstation. Aber statt Anleger zu Gold greifen, stoßen sie es auch ab. Dagegen legen die Ölpreise wieder zu und auch im Nahrungsmittelbereich gibt es Gewinner an de

Der Ausverkauf an den europäischen Aktienmärkten hat die Investoren am Dienstag auch aus den Rohstoffmärkten getrieben - selbst Gold, sonst als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten gesucht, verbilligte sich: Die Feinunze kostete mit 1760 Dollar rund 1 Prozent weniger. Händler begründeten die Verkäufe auch mit dem wieder steigenden Dollarkurs, der Gold für Investoren aus dem Nicht-Dollar-Raum unattraktiver mache.

Schon seit einigen Wochen wird Gold weniger als sichere Anlage, sondern als "normaler" Rohstoff gehandelt. In Krisenzeiten gelten Rohstoffe als riskant, da sie für Konjunkturschwankungen besonders anfällig sind.

Gold hat allerdings seit Ausbruch der Krisen einen rasanten Höhenflug hinter sich. So kostete eine Feinunze zu Jahresbeginn noch um die 1400 Dollar. Analysten zufolge hat der Goldpreis denn auch auf längere Sicht angesichts der Unsicherheit über die Zukunft der Euro-Zone weiteres Aufwärtspotenzial. Allerdings gebe es bei 1800 Dollar einen technischen Widerstand, der schwer zu durchbrechen sei.

Kupferpreis sinkt auch

Das gleiche Bild lieferte auch Kupfer. Die Anleger reduzierten ihre Bestände. Der Preis fiel um 0,6 Prozent auf 7712 Dollar je Tonne. Neben der Unsicherheit über die weitere Konjunkturentwicklung in Europa drückte auch der gestiegene Dollar-Kurs den Preis etwas.

Unterstützt werde die Notierung aber durch den andauernden Streik in der indonesischen Grasberg Mine von Freeport McMoRan. Die Kumpel dort haben sich für eine Fortsetzung des Arbeitskampfes entscheiden. Der Streik hatte am 15. September begonnen und droht nun bis zum 15. Dezember zu dauern. Die Gewerkschaft wirft der Minengesellschaft vor, kein neues Tarifangebot unterbreitet zu haben. Freeport hat es derzeit auch mit einem bereits sechs Wochen andauernden Disput in der Kupfermine Cerro Verde in Peru zu tun. 

Analysten vermuten, dass die Auseinandersetzung dazu beigetragen hat, den Kupferpreis über 7500 Dollar je Tonne zu halten. Barclays Capital hat einen Rückgang der Kupferbestände

Ölpreis kämpft

Dagegen präsentierte sich der Ölpreis an den Terminmärkten am Dienstag relativ stabil. Händler vermuteten zwar, dass im Tagesverlauf der Druck auf die Preise zunehmen werde. Doch steige gerade jetzt zu Beginn des Winters auch wieder die Nachfrage. Somit dürfte jeder Preisrückgang relativ moderat bleiben.

Ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete mit 113,14 Dollar zeitweise über ein Prozent mehr als am Vorabend in New York. Da der Dezember-Kontrakt am Dienstag ausläuft, handelten viele Anleger den Januar-Kontrakt, der am Mittag mit 111,48 Dollar immer noch 0,2 Prozent höher notierte. US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 97,78 Dollar 0,4 Prozent weniger als am Vorabend.

Höhere Preise auch bei Soja und Mais

Verzögerungen bei der US-Ernte verteuerten Sojabohnen. Ein Scheffel kostete mit bis zu 11,98 Dollar je Scheffel knapp zwei Prozent mehr als am Vortag. Mais verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 6,37 Dollar. Auch hier erschwerten Regenfälle die Arbeit auf den Feldern, sagten Börsianer.

Der Future auf US-Weizen fiel dagegen um 0,2 Prozent auf 6,1475 Dollar je Scheffel. Hier laste der vergleichsweise schwache Export auf der Stimmung, sagte Rohstoff-Stratege Luke Matthews von der Commonwealth Bank of Australia. US-Getreide sei im internationalen Vergleich zu teuer.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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