Marktberichte

Dax-Vorschau Alles schaut auf Fed und Ifo

In der kommenden Woche werden wichtige Konjunkturdaten das Börsengeschehen beeinflussen. Einem Analysten zufolge könnte der Dax neue Jahreshöchststände testen. Allerdings seien dazu die entsprechenden Impulse nötig.

Bekommt der Dax einen weiteren Schub?

Bekommt der Dax einen weiteren Schub?

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Rot markieren sollten sich Anleger am deutschen Aktienmarkt in der kommenden Woche zwei Termine: Die Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) am Dienstagabend und die Veröffentlichung des deutschen Ifo-Geschäftsklima-Index für September am Freitag.

Auf Unternehmensseite dürfte zudem die Kapitalerhöhung der Deutschen Bank weiterhin im Fokus stehen, wo Anfang der Woche weitere Details wie etwa der genaue Bezugspreis der neuen Aktien erwartet werden. Auch die Übernahmepläne des spanischen Großaktionärs ACS für den größten deutschen Baukonzern Hochtief, die in der abgelaufenen Woche für viel Gesprächsstoff gesorgt haben, werden die Börsianer weiter in Atem halten.

Der Dax könnte innerhalb dieser Gemengelage nach seinem jüngsten Aufwärtstrend neue Jahreshöchststände testen, glaubt LBBW-Analyst Michael Köhler. Wie seine Kollegen von der Landesbank Berlin (LBB) ist Köhler aber der Meinung, dass der deutsche Leitindex neue Impulse benötigt, um die bisherige Marke von 6386 Zählern zu knacken.

Fraglich ist, ob der Index des Münchner Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) für einen neuen Schub sorgen kann. Zwar hatte der Index im August mit 106,7 Zählern den höchsten Stand seit den Boomzeiten im Juni 2007 erreicht. Die Analysten der DekaBank gehen aber nicht davon aus, dass die Stimmung in den deutschen Chefetagen im Herbst so rosig bleiben wird. Das Geschäftsklima sei auf einem Hoch angekommen und werde sich wieder abkühlen, prognostizierten die Experten.

Welche Wortwahl trifft die Fed?

Überall auf der Erde werden die Anleger am Dienstag an den Lippen der Fed-Vertreter hängen. Zwar wird auf der Sitzung der Notenbank nach einhelliger Expertenmeinung keine Zinserhöhung beschlossen. Die Börsianer warten aber mit Spannung darauf, ob sich die Wortwahl von Fed-Chef Ben Bernanke und seiner Kollegen zur Lagebeurteilung der US-Wirtschaft ändert. Den Ankauf von Staatsanleihen dürfte die Notenbank nach Einschätzung der Experten von Commerzbank, Deka oder Unicredit vorerst nicht wieder aufnehmen. "Die Fed dürfte sich aber die Tür offenhalten, weitere quantitative Maßnahmen zu ergreifen, falls die US-Wirtschaft in eine längere Schwächephase eintritt", kommentierte Postbank-Analyst Heinrich Bayer. Mögliche Maßnahmen in diese Richtung dürften sich grundsätzlich positiv auf den Aktienmarkt auswirken, erläuterte die LBB. Ein neuerliches Abgleiten der US-Wirtschaft in die Rezession schließen Analysten indes weitgehend aus.

Vom US-Immobilienmarkt, dessen Zusammenbruch einer der Hauptgründe für die dramatische Verschärfung der Finanzkrise war, werden August-Daten am Dienstag (Wohnbaubeginne) und Freitag (Eigenheimabsatz) erwartet.

Die US-Unternehmen laufen sich derweil warm für die bevorstehende Berichtssaison. Am Dienstag legt Adobe Zahlen für sein drittes Geschäftsquartal vor, am Donnerstag folgt der Adidas- und Puma-Rivale Nike mit den Ergebnissen für sein erstes Quartal.

In Europa könnte die Schuldenkrise von Staaten am Rande der Euro-Zone erneut für Unruhe sorgen. Der Fokus richtet sich dabei verstärkt auf Irland. Die Inselrepublik will am Dienstag Anleihen im Gesamtvolumen von 1,5 Milliarden Euro am Markt platzieren. Nach Meinung der LBB-Analysten verlieren die Anleger immer mehr Vertrauen in Irland. Der Abstand der Risikoaufschläge für zehnjährige irische Staatsanleihen stieg im Vergleich zur entsprechenden Bundesanleihe am Freitag um mehr als zehn Zähler auf ein Rekordhoch von über 390 Basispunkten.

Springer rückt in MDax auf

Am Montag werden zudem eine Reihe von Umstellungen in wichtigen Indizes außerhalb des Dax wirksam. So muss RWE den europäischen Stoxx50 verlassen. Die BMW-Aktien steigen dagegen in den
EuroStoxx50 der 50 größten börsennotierten Unternehmen der Euro-Zone auf. In den deutschen Börsenbarometern steht Medigene vor dem dritten Abstieg aus dem TecDax. Nachrücker ist der Netzwerk-Ausrüster Adva Optical.

Im MDax tauschen der Tiefbauspezialist Bauer und das Verlagshaus Axel Springer ihre Plätze. Springer nimmt den Platz von Bauer ein, die in den SDax absteigen, wo künftig auch der Außenwerbungs-Spezialist Ströer vertreten sein wird. Dafür muss der TV-Geräte-Hersteller Loewe seinen Platz im Kleinwerte-Index räumen.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen