Marktberichte

Dax-Vorschau Anleger in Warteposition

Die Aussichten für den Aktienmarkt bleiben verhalten. Die nächste Woche wird nach Einschätzung von Aktienstrategen viel Spannung, aber wenig Bewegung bieten. "Die Mehrheit der Anleger bleibt angesichts der bestehenden Unwägbarkeiten in der Warteposition", sagt Markus Reinwand von der Helaba und verweist unter anderem auf den anhaltenden Strom negativer Nachrichten aus dem Finanzsektor.

Da die Zahl der Quartalsberichte von Firmen langsam abebbt, dürfte der düstere Konjunkturausblick in den Vordergrund rücken. Der Fokus verlagere sich dabei von den USA auf die Euro-Zone, sagt Hans-Jörg Naumer von Allianz Global Investors. Als "Joker" für die Börse könnte sich Naumer zufolge der Ölpreis erweisen, der seit seinem Rekord im Juli von fast 150 Dollar je Fass um mehr als 20 Prozent gefallen ist. "Das zerpflückt Konjunktur- und Inflationssorgen und könnte für den Markt sehr positiv und förderlich sein."

Auch der stärker werdende Dollar könnte die Aktienkurse exportorientierter deutscher Firmen stützen.

Marktimpulse erwarten Experten von den Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Euro-Zone für August, die am Donnerstag veröffentlicht werden. Analyst Christoph Weil von der Commerzbank bezeichnet die Daten als "wichtige Kompassnadel für die Richtung der Konjunktur", da sie in der Vergangenheit einen hohen Gleichlauf mit der jährlichen Wachstumsrate aufgewiesen hätten. "Inzwischen sind beide Indizes auf Niveaus gefallen, die auf eine Stagnation der Wirtschaft im Euroraum hindeuten." Bereits am Dienstag steht der ZEW-Index an, bei dem Finanzprofis zu ihrer Konjunktureinschätzung befragt werden. "Interessant wird sein, sich die aktuelle Einschätzung anzuschauen, ob die auch ins Minus dreht", sagt Carsten Klude von MM Warburg.

In den USA werden am Dienstag die Daten zu den Erzeugerpreisen für Juli veröffentlicht, am Donnerstag der als wichtiger Indikator für den Einkaufsmanagerindex ISM geltende Philadelphia Fed Index.

Zu Wochenbeginn rückt die Deutsche Bahn mit ihrer Halbjahresbilanz ins Rampenlicht. Investoren wollen Einzelheiten zum Börsengang des letzten großen deutschen Staatskonzerns erfahren, der für den Herbst geplant ist. Doch das schlechte Marktumfeld könnte den Zeitplan verhageln. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hat betont, er werde das Unternehmen nicht verschenken. Ohne einen angemessenen Erlös gehe gar nichts. Schon früher hatte die Bahn-Führung deutlich gemacht, dass sie mit dem Börsengang im Zweifelsfall auf Anfang kommenden Jahres ausweicht.

Im Wochenverlauf berichten vor allem Unternehmen aus der zweiten und dritten Börsenliga, wie ihre Geschäfte zuletzt gelaufen sind. Unter anderem informieren Solon, Wirecard und Nordex. Auf der internationalen Bühne stehen die Bilanzen des weltgrößten PC-Herstellers Hewlett-Packard und des Bergbaukonzerns BHP Biliton im Fokus.

Quelle: ntv.de, Kirsti Knolle, Reuters

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