Marktberichte

Gewinnmitnahmen und maue Zahlen Asien-Börsen drosseln das Tempo

Die Nachfrage nach schweren Bergbaumaschinen sinkt und die Komatsu-Anleger zucken zusammen.

Die Nachfrage nach schweren Bergbaumaschinen sinkt und die Komatsu-Anleger zucken zusammen.

(Foto: REUTERS)

An den asiatischen Börsen dominiert Zurückhaltung. Die Berichtssaision in Japan verläuft bislang eher enttäuschend. In China keimen Sorgen zur Wirtschaftserholung. Nun richten sich die Blicke auf Notenbank-Sitzungen in den USA und Japan.

Nikkei
Nikkei 44.768,12

Nach dem erfolgreichen Wochenstart geht es an den Finanzmärkten in Ostasien am Dienstag wieder überwiegend bergab. Angesichts mangelnder positiver Impulse von den US-Börsen und relativ schwacher Quartalszahlen von kleinen und mittelgroßen Unternehmen führt die Börse in Schanghai die Liste der Verlierer an. Insgesamt herrschte an den anderen asiatischen Aktienmärkten Zurückhaltung.

Börsianer gaben sich abwartend vor der zweitägigen Sitzung der US-Notenbank (Fed), die am Mittwoch endet. Sie setzen darauf, dass die Fed an ihrem geldpolitischen Kurs und damit an den Konjunkturspritzen im Volumen von monatlich 85 Milliarden Dollar festhält.

"Der Markt wird relativ ruhig bleiben. Eine Bestätigung der bisherigen Politik hat für Investoren derzeit Priorität", sagte Analyst Lee Seung Joon von Hi Investment & Securities. Auch die jüngsten US-Konjunkturdaten zeigten, dass sich die US-Wirtschaft nur langsam erholt. Zwar fuhren die Firmen ihre Produktion im September so kräftig hoch wie seit sieben Monaten nicht mehr. Für Experten ist dies aber noch kein Hinweis auf einen kräftigen Aufschwung.

Höhepunkt von Chinas Wirtschaftserholung vorbei?

Shanghai Composite
Shanghai Composite 3.870,60

Zusätzlich belastet von Sorgen, dass der Höhepunkt der wirtschaftlichen Erholung in China bereits erreicht ist, verliert der Shanghai-Composite 1,5 Prozent, während der HSI in Hongkong leicht um 0,1 Prozent zulegt.

Besonders unter Abgabedruck stehen Aktien von Hafenbetreibern und Reedereien angesichts sinkender Erwartungen von Reformen bei der Errichtung der Freihandelszone in Schanghai und Tianjin. Shanghai International Port Group verlieren 5,0 Prozent und Tianjin Marine Shipping sogar 9,6 Prozent.

Tokio im Komatsu-Blues

In Tokio verlor der Nikkei-Index für 225 führende Werte zum Handelsschluss 0,5 Prozent auf 14.326 Punkte, während der breit gefasste Topix um 0,4 Prozent auf 1193,5 Zähler nachgab. Experten führten die Verluste auch auf den starken Yen zurück. KDDI gewinnen 0,8 Prozent. Für Auftrieb sorgt hier vor allem der besser als erwartete operative Gewinn des Telekommunikationskonzerns im ersten Halbjahr.

Komatsu
Komatsu 29,81

Dagegen verdarb die Gewinnwarnung des Baumaschinen-Herstellers Komatsu den Anlegern die Stimmung. Das Papier verlor mehr als acht Prozent. Der nach Caterpillar zweitgrößte Baumaschinenhersteller der Welt hatte überraschend seine Ergebnisprognose um mehr als 30 Prozent zurückgeschraubt und dies vor allem mit einer schwachen Nachfrage des Bergbausektors begründet. Dies löste auch bei anderen Aktien Gewinnmitnahmen aus. Die Papiere des Reifenherstellers Bridgestone büßten 1,3 Prozent ein.

Unter Druck standen zudem die Aktien von Apple-Lieferanten, was Händler damit begründen, dass der Smartphone-Hersteller in seinem jüngsten Quartal weniger iPhone-Verkäufe gemeldet habe als gedacht.

Sydney setzt zurück

An der Börse in Sydney sind die Aktien der Australia and New Zealand gefragt. Sie gewinnen 1,2 Prozent, nachdem die Bank mit einer Dividende von 0,91 Austral-Dollar die Erwartungen übertroffen hat. Belastet von schwächelnden Minenaktien verliert der Gesamtmarkt nach seiner jüngsten Rally dagegen 0,5 Prozent.

Trotz eines deutlichen Anstiegs beim Nettogewinn im dritten Quartal verlieren die Papiere von SK Hynix in Seoul 2,3 Prozent. Grund dafür seien  Gewinnmitnahmen, heißt es im Handel.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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